Schnecken im Garten? Die besten Tipps!

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Der Salat ist super gewachsen, aber voll mit Schnecken? Da sieht wohl jeder Gärtner rot! Wir haben die hilfreichsten Tipps gegen den Schneckenschreck und für ein entspanntes Miteinander im Garten für dich zusammengefasst!

Schnecken sind nützlich

Bei allem Verdruss: Schnecken sind nützliche Tiere, die deinem Garten etwas zu geben haben! Sie gelten als der „Gesundheitsdienst“ im grünen Kleinbiotop, denn sie fressen verwesende Pflanzenteile ebenso wie tote Tiere und helfen bei der Humusbildung. Außerdem sind sie Teil der Nahrungskette und wichtiges Futter für Igel, Kröten, Blindschleichen, verschiedene Vogelarten und andere Tiere. Da nur wenige Schneckenarten Schädlinge sind, muten wir dir vorab eine kurze Schneckenkunde zu, ehe wir in die Regeln der Schneckenbekämpfung einsteigen.

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Gehäuseschnecken schaden nicht

Die meisten Gehäuseschnecken leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial, Flechten, Algen und Moosen. Sie richten keine Schäden an frischen Gemüsepflanzen an. Auch die unter Naturschutz stehende Weinbergschnecke vertilgt große Mengen angewelkte oder angemoderte Pflanzenteile, lässt Jungpflanzen aber meist links liegen. Dafür frisst sie die Eier von Nacktschnecken auf und reduziert so den Nachwuchs der Salaträuber.

Nicht alle Nacktschnecken sind Schädlinge

Schnegel oder Egelschnecken sind Nacktschnecken, aber harmlose, denn auch sie mögen keine frischen Pflanzen. Zu ihrer Gattung gehört zum Beispiel der gestreifte Tigerschnegel, der die lästigen Wegschnecken und ihre Gelege frisst.

Respekt vor Weg- und Ackerschnecken!

Ein Problemkind ist die braun gefärbte Spanische Wegschnecke, die sich stark ausbreitet und andere Nacktschneckenarten verdrängt. Wegen ihrer starken Schleimabsonderung wird sie von Igeln und Kröten gemieden. Hier hilft vor allem absammeln! Weitere nackte Gemüse- und Salatschädlinge sind die grau-schwarze Gartenwegschnecke, die am oder im Boden lebt und bevorzugt Wurzeln frisst sowie die gelblich-weiße bis braune Ackerschnecke, die an Pflanzen bis zu den besten Blättern hinaufklettert, während die Jungschnecken im Boden leben und die Wurzeln abfressen.

Die wirksamsten Mittel gegen Schnecken

Nachdem du nun weißt, welche der vielen Schneckenarten nachts von deinem Gartensalat kosten, kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen, um sie künftig fern zu halten.

1. Vorsorge treffen

Verwandle Schneckeneier in Vogelfutter

Schneckeneier überwintern in der Erde deiner Gemüsebeete. Sehr gerne werden sie auch in die warme Erde offener Kompostmieten gelegt. Wenn du die Erde im Herbst mehrfach mit einem kleinen Dreizack lockerst, kommen die weißen Eier an die Oberfläche. Amseln und andere Vögel stürzen sich mit Begeisterung darauf und erledigen das Problem.

Schirme einzelne Pflanzen oder ganze Beete ab

Für alle Schneckeneier, die überlebt haben und neue Schnecken hervorbringen, kannst du entweder komplette Beete oder Hochbeete mit einem Schneckenzaun oder einzelne Pflanzen beim Setzen mit einem Schneckenkragen versehen. Diese werden in der Regel in Bau- und Gartenfachmärkten angeboten und sind für Schnecken unüberwindbare Barrieren.

Mach deinen Schnecken ein Angebot

Der kluge Gärtner sorgt dafür, dass seine Salat- und Gemüsepflanzen für Schnecken unerreichbar sind und richtet als Entschädigung in der Nähe der Beete einen Schneckenfutterplatz ein, denn sonst wenden sich die hungrigen Gartenbewohner den Blumenrabatten und Gehölzpflanzen zu! Auf den Futterplatz kommen zum Beispiel die äußeren, nicht so schönen Blätter vom Salat sowie kleingeschnittene Möhrenreste und was beim Gemüseputzen und Jäten so anfällt.

Gieße maßvoll!

Schnecken brauchen feuchten Boden, um sich gut fortbewegen zu können. Da sie nachtaktiv sind, ist es besser, frühmorgens zu gießen als abends. Tägliche großzügige Bewässerung kann durchaus die Ursache einer Schneckenplage sein. Wer keine Schneckenzäune oder -kragen verwendet, sollte Pflanzen lieber einzeln und kräftig gießen, statt den Boden flächendeckend zu bewässern. Wer seine Beete mulcht, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, sollte besser auf einen Schneckenzaun setzen, denn auch gemulchter Boden kann sich in ein Schneckenparadies verwandeln.

Zeige, wo deine Grenzen sind!

Streumaterial wie Sägemehl, Kalk, Holzasche und Sand bleiben am Schneckenschleim kleben und erschweren der Schnecke die Fortbewegung. Es ist eine Möglichkeit, damit dicke, breite Ringe um besonders gefährdete Pflanzen zu streuen, doch musst du immer dran bleiben, denn mit dem nächsten Regen wird die Barriere unwirksam. Alternativ kannst du Eierschalen sammeln, zerstampfen und als Barriere ausstreuen. Das scharfkantige Material wird von Schnecken gemieden und versorgt gleichzeitig den Boden mit Kalk.

2. Schaden begrenzen

Absammeln und wegbringen

Wenn in einem feuchten Jahr die Schadschnecken zur Plage werden, hilft am allerbesten wiederholtes Absammeln in einen Eimer. Am besten gelingt das bei Regen oder wenn zuvor Bretter ausgelegt wurden, unter denen Schnecken sich gerne verkriechen. Auf einer öffentlich zugänglichen Weide oder Bachaue können die Schnecken wieder in die Freiheit entlassen werden.

3. Tierische Helfer einladen

Lade Wildtiere ein, die Schnecken fressen

Jeder naturnahe Garten ist ein Zuhause für tierische Helfer gegen das Schneckenproblem: Ausgewachsene Schnecken gehören zur Nahrung von Igeln, Spitzmäusen, Amseln, Staren, Elstern, Kröten und Blindschleichen. Die Eigelege werden von Vögeln, Weinbergschnecken, Tigerschnegeln, Laufkäfern, Laufkäferlarven, Glühwürmchen und ihren Larven sowie Hundertfüßlern gefressen.

Schaffe Haustiere an, die Schnecken lieben

Indische Laufenten und Seidenhühner sind begeisterte Schneckenvertilger. Diese solltest du allerdings nur anschaffen, wenn du einen großen Garten und die Möglichkeiten zu artgerechter Haltung hast. Für einen normalen Hausgarten reichen ein Laufentenpaar oder zwei Seidenhennen und ein Hahn aus, um die Schneckenpopulation in Schach zu halten.

Was passiert, wenn…

… du Bierfallen aufstellst?

Sie sind der wohl meistgenannte „Geheimtipp“ bei der Schneckenbekämpfung, haben jedoch einige Nachteile. Ebenerdig eingegraben fallen nicht nur Schnecken in die Bierpfütze und ertrinken, sondern auch andere Gartenbewohner und ebenso die nützlichen Schnecken. Steht der Bierbecher auf dem Boden, fallen nur wenige Schnecken darauf herein. Zudem zieht der verlockende Bierduft oft auch die Schnecken aus Nachbars Garten an.

… du Schneckenkorn verwendest?

Schneckenkorn ausstreuen ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen, denn nicht nur schädliche Schnecken erleiden nach dem Genuss von Schneckenkorn einen qualvollen Tod, die nützlichen Artgenossen bringst du gleich mit um! Von einigen Produkten können auch Bienen, Vögel, Igel und Haustiere wie Hunde und Katzen sterben.

Fazit: Wenn du Schnecken im Garten hast, mache deinen Frieden damit, ziehe Grenzen und sorge ebenso gut für die Schnecken wie für deine Pflanzen! So können alle gut leben.

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