Regrowing – neue Pflanzen aus Mango, Avocado und Pfeffer

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(Bild: Melanie Schellack)
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Der ein oder andere hat sich bestimmt schon öfters gefragt ob man aus den Samen einer Mango oder Avocado neue Pflanzen ziehen kann!

Man kann, aber: diese exotischen Bäume haben in unseren Regionen ausgepflanzt kaum eine Überlebenschance, weil sie nicht ausreichend frosttolerant sind. Avocados sollen zwar bis zu minus 5 Grad überleben, aber das auch nur im fortgeschrittenen Alter. Bis dahin müssen sie sicherheitshalber im Kübel gehalten werden.

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Leider schaffen die Bäume es – durch die Kübelhaltung – nicht zu blühen, aber schön sind sie trotzdem.

A wie Avocado

Nach dem Verspeisen der Avocado bleibt meistens nur noch der Kern über. Wer keinen Appetit auf den Kern hat, der kann ihn auch abwaschen, trocken putzen und versuchen eine neue Pflanze zu ziehen.

Fakirmethode

Der Kern wird mit Zahnstochern oder Schaschlikspießen verbreitert und über ein Glas mit Wasser gehangen. Der runde Teil hängt leicht im Wasser und bildet dort auch die Wurzel. Wer den Kern nicht verletzen möchte, kann auch ein schmales Schnapsglas benutzen.

Ständiger Wasserwechsel und genaues Beobachten sind dann die Hauptpflege und sobald sich die Wurzel bildet, sollte die Avocado in einen Topf verpflanzt werden.

Wichtig: Je länger die Pflanze im Wasser Wurzeln bildet umso schwieriger ist es für sie sich später an Erde anzupassen. Da Avocados am Anfang eine lange Pfahlwurzel bilden, ist es wichtig sie unbedingt in einen hohen Topf zu pflanzen. Wer nicht extra einen kaufen möchte, kann auch in Milch- oder Safttüten topfen. Das ist nur am Anfang wichtig! Wenn sich stabile Wurzeln gebildet haben, kommen die Pflanzen später auch mit normalen Töpfen zurecht.

(Bild: Melanie Schellack)

Let it Grow

Da Avocadokerne nach dem Keimen ziemlich schnell getopft werden sollten und nicht jeder Lust hat, ständig das Wasser im Auge zu behalten, kann man auch die „Glasmethode“ ausprobieren.

Dazu nimmt man ein möglichst großes Glas mit Deckel, füllt etwas Anzuchterde ein und legt den Kern mit der runden Seite hinein. Diese Kleingewächshausmethode hat zwei Vorteile: Das Glas sieht auf der Fensterbank schön aus, ist stapelbar und die Luftfeuchtigkeit ist immer gleich hoch. Regelmäßiges Lüften verhindert Schimmel und ein nährstoffarmes, keimfreies Substrat ist optimal.

Auch hier gilt: Sobald sich die Wurzel zeigt, wird vorsichtig umgetopft. Die Wurzel ist nicht so empfindlich wie die aus dem „Wasserbad“ und wer sich beide Methoden sparen will, legt den Kern gleich in einen hohen Topf und deckt diesen mit einem Glas ab.

Die Pflanzen bilden erst die Wurzeln und es dauert bis zu 4 Wochen etwas bis der grüne Keimling erscheint. Der Kern platzt dabei auf. Also nicht erschrecken!

(Bild: Melanie Schellack)

Pflegetipps

  • Standort: Hell bis halbschattig
  • Gießen: Nicht zu feucht, Staunässe vermeiden
  • Substrat: Nährstoffreich, Tongranulat ist auch geeignet
  • Düngen: Während der Wachstumsphase
  • Überwinterung:  Unbedingt hell, da die Pflanzen immergrün sind. Je kühler desto besser!
  • Umtopfen: Nach Bedarf

Leckere Mango

So einfach wie bei der Avocado ist es leider nicht, aber es lohnt sich. Der Samen befindet sich in dem harten Kern, der vorsichtig an einer Seite geöffnet werden muss. Damit erleichtert man das Keimen. In seltenen Glücksfällen, bleibt der Kern auch an der Frucht hängen und gibt freiwillig den Samen frei.

Hilfreiche Werkzeuge: Schere, Messer und eine Zange.

(Bild: Melanie Schellack)

Anders als bei der Avocado keimen Mangos am zuverlässigsten auf nassem Küchenpapier unter Glas oder direkt im Substrat mit gespannter Luft (Glasmethode siehe oben). Der Mangosamen hat an einer Seite einen Knubbel aus dem zuerst die Wurzel wächst und später erst die Wurzel nach unten und nach oben der Keimling.

Tipp: Sobald die Wurzel erscheint, sollte auch die kleine Mango in einen möglichst hohen Topf gesetzt werden. Um der Jungpflanze das Wachsen zu erleichtern, wird der Samen senkrecht ins Substrat gedrückt.

Auch hier dauert es eine Weile bis die Wurzel sich etabliert hat und der Sämling auch oben austreibt.

(Bild: Melanie Schellack)

Pflegetipps

  • Standort: Hell bis halbschattig, im Sommer gerne draußen vollsonnig
  • Gießen: Nicht zu feucht, Staunässe vermeiden
  • Substrat: Nährstoffreich, Tongranulat ist auch geeignet
  • Düngen: Während der Wachstumsphase
  • Überwinterung:  Unbedingt hell, vertragen auch einen warmen Standort im Winter
  • Umtopfen: Nach Bedarf

Da wo der Pfeffer wächst!

Gut, damit ist zwar meistens der schwarze Pfeffer (Piper) gemeint, der aber tropische Bedingungen benötigt um zu wachsen. Wer hat das schon?

Da der rosa Pfeffer (Schinus) pflegeleichter ist und auch  in der Küche genutzt werden kann, ist es doch immerhin einen Versuch wert. Die Pfefferkörner in den Mischungen sind oftmals noch keimfähig. Wer sicher gehen möchte, holt eine Mischung direkt vom Markt/Hersteller. Die kleinen rosa Kügelchen müssen nur von der Haut befreit und ins Substrat gelegt und leicht bedeckt werden.

Tipp: Um den Samen die Keimung etwas zu erleichtern, können sie über Nacht in handwarmes Wasser z.B. in einem Thermosbecher eingeweicht und dann erst ausgesät werden.

Frische Samen keimen schon nach wenigen Tagen und machen auch Kindern richtig Spaß. Die Pflanzen werden pikiert sobald sie das 2. Blattpaar gebildet haben und dann geht die Freude an dem eigenen Pfefferbaum weiter.

(Bild: Melanie Schellack)

Schinus Arten sind zwar ebenfalls immergrün und benötigen einen hellen Standort, aber der kann kühl und/oder warm sein. Bei zu dunklem Standort wirft die Pflanze die Blätter ab, treibt aber in der Regel wieder aus. Staunässe wird nicht so gut vertragen, trockene Phasen sind aber auch kein Problem. Auf dem Balkon und der Terrasse zaubern die Pfefferbäumchen mit ihren filigranen Blättchen etwas exotisches Flair, aber leider werden auch bei ihnen – aufgrund der Kübelhaltung- wahrscheinlich keine Blüten und Früchte gebildet.

Die Bäumchen neigen sehr schnell zum „Explodieren“ und verkraften auch Rückschnitte ohne Probleme. Trockene Heizungsluft wird schädlingsfrei überstanden und fast alle Stecklinge bewurzeln. Ob Busch ob Baum, so ein rosa Pfeffer ist ein Traum!Vielleicht ein Geheimtipp für alle, die sich nicht an den Kauf von teuren Zimmerpflanzen wagen und meinen über einen braunen Daumen zu verfügen. 😉

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