Im Obstgarten ist jetzt viel zu tun

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Der Sommerschnitt

Wenn Obstbäume regelmäßig und sicher tragen sollen, muss man etwas für sie tun. Man kann mit dem Sommerschnitt nach Johanni (24.Juni) beginnen. Dadurch wird ein zu starkes Triebwachstum unterbunden, gleichzeitig unterstützen wir dadurch die Anlage der Blütenknospen für das kommende Jahr. Wir entspitzen die jungen, noch weichen Triebe bei Kernobst, je nach Wüchsigkeit über dem vierten bis sechsten Blatt. Schon verholzte Triebe werden nicht entspitzt, sie ruhen bereits und treiben nicht mehr.

Wurzelschosse werden direkt an der Wurzel abgenommen, Wasserschosse (im Innern der Krone unter Lichtmangel senkrecht nach oben wachsende Triebe) sind wertlos und müssen entfernt werden. Sie lassen sich leicht wegreißen. Die Risswunden verheilen rasch, und es bilden sich kaum neue Wasserschosse. Hat die Verholzung schon begonnen, müssen sie mit der Schere entfernt werden, weil sonst zu große Risswunden entstehen.  

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Baumscheibenbepflanzung für Obstgehölze

Obstbäume sollen sich an ihrem Standort lange Zeit wohlfühlen und reiche Früchte bringen. Deshalb sollte stets die Baumscheibe bepflanzt werden mit Kräutern und Blumen, die den Bäumen gut tun. Diese Unterpflanzung kann natürlich alle paar Jahre wechseln.  Besonders geeignet sind:  Kapuzinerkresse bei jungen Obstbäumen, Brennnessel, Pfefferminze, Melisse, Gundermann, Knoblauch, Ringelblumen, Geranien, Löwenzahn, Meerrettich, Thymian Tagetes, Lupinen, Phacelia. 

Äste abstützen

Fruchtschwere Äste müssen abgestützt werden. Leicht wird dabei die Rinde verletzt. Ein Büschel Heu oder Stroh zwischen Stützbügel und Ast kann das verhindern. Die Zwischenlage wird sogleich nach der Ernte verbrannt oder bei entsprechender Hitze im Komposthaufen verbaut wegen der Insekten, die darin Unterschlupf gesucht haben. Bei klugem Baumschnitt und richtigem Auspflücken der Früchte sollte eine künstliche Stütze – ohne Astbruchgefahr – überflüssig werden.

Gründüngung

Im August, spätestens September, muss auch die Einsaat der Gründüngung erfolgen, der über Winter das Land bedecken und den Boden bereichern soll. Dafür kommen in Frage: Winterwicke, -erbse, -raps, auch Senf. Alle diese Pflanzen arbeiten für uns. Sie sammeln Stickstoff im Boden, sie durchwurzeln das Erdreich, so dass es lebendig bleibt und sie schützen die Baumwurzeln und dadurch den ganzen Baum vor starken Frösten.

Beerenobst

Der Sommer ist die große Erntezeit für Beerenobst. Johannesbeeren, -, Stachel- und Himbeeren zum Frischverzehr müssen immer reif geerntet werden. Sie reifen nicht nach und zu früh gepflückte Früchte bleiben sauer. Alle Beerensträucher sind dankbar für eine Bodenbedeckung aus Stroh oder Rasenschnitt. So bleibt der Boden feucht, Unkraut wird unterdrückt und man kann auch bei feuchtem Boden das Beerenland betreten und die Früchte ernten. 

Frühobst

Das Frühobst muss rechtzeitig geerntet werden. Man schlägt Obst nie ab und schüttelt es nicht, sondern pflückt sorgfältig einzeln in den vorher bereiteten, mit Sackleinen oder Wellpappe ausgepolsterten Korb. Jede Frucht wird vorsichtig nach oben hin angehoben. Ist die Frucht reif, bricht der Stiel sofort am Fruchtkuchen ab; bricht aber der Stiel in sich, so ist es zu früh. Keine Gewalt gebrauchen beim Pflücken. Am sichersten geht man bei einer Kostprobe; gutes Aroma und gebräunte Kerne zeigen die Pflückreife an.

Frühobst ist nicht lagerfähig, es muss daher bald verbraucht werden. Wird zu spät geerntet, so werden die Früchte leicht teigig, mehlig und schmecken fad. Begegnen uns trotz der Spritzung moniliakranke Früchte, so müssen sie ausgepflückt werden. Man vernichtet sie am sichersten durch Verbrennung.

Kirschen

Kirschen werden leicht von schwarzen Läusen befallen, die ein Verkümmern der Triebe und Früchte verursachen. Wurden diese Läuse bei der ersten Blattlausspritzung nicht hinreichend getroffen, so kann man mit leicht angegorenem Rainfarntee oder auch mit Rhabarberblätterbrühe das Versäumte nachholen. Nach zwei Tagen jedoch sollte ein Abbrausen mit kalten Strahl folgen, wenn es nicht inzwischen geregnet hat. Da nach der Kirschenernte der Grünschnitt erfolgt, können jetzt schon die stark läusebefallenen Triebspitzen abgeschnitten und vernichtet werden.

Vorbeugespritzung gegen Pilzkrankheiten

Anschließend wird die allgemeine Vorbeugespritzung gegen Pilzbefall für alle Obstgehölze vorgenommen. Sie trifft Schorf, Mehltau, Monilia, Schrotschusskrankheit, Kräuselkrankheit und andere mehr, und trägt überdies zur Gesundung von Baum und Frucht bei; selbst dem späteren Lagerobst kommt eine solche Spritzung zugute.

Man spritzt an drei aufeinanderfolgenden Tagen, möglichst bei Sonnenschein, mit Schachtelhalmjauche. Was bei der ersten Spritzung nicht getroffen wurde, wird bei der zweiten und dritten erreicht. In feuchten und sonnenarmen Jahren muss diese Spritzung unter Umständen nach einiger Zeit wiederholt werden. Bei andauernd trockenem Wetter ist die Mehltaugefahr stärker. Daher schneidet man zuerst alle entbehrlichen und befallenen Triebe ab und verbrennt sie. Für Notfälle hat sich auch Gartenschnittlauch als Spritzmittel gegen Mehltau erwiesen. Der frische Schnittlauch wird mit kochendem Wasser übergossen, 15 Minuten gerührt und sogleich ausgespritzt. Je stärker die Konzentration, desto sicherer der Erfolg. Man sollte jedenfalls nach dem Auspflücken der kranken Früchte eine zusätzliche Spritzung einschalten, die vor allem dem Lagerobst zugutekommt.

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