Erdbeeren vermehren über Ableger und Samen

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Knallrot, saftig und verführerisch süß: Erdbeeren entzücken das Herz jedes Hobbygärtners. Sie sind ein fruchtgewordener Sommertraum, der am liebsten niemals enden dürfte. Doch wie es mit dem Glück so ist: Auch das Erdbeerglück ist vergänglich. Meist ist schon nach drei Jahren der ganze Zauber verflogen. Dann verstecken sich kaum noch leuchtende Früchte im Grün oder die Ernte fällt ganz aus. Gut, wenn man das vorab weiß. Dann kann man sich darauf vorbereiten – und Abhilfe schaffen. Über Ableger oder Samen kannst du rechtzeitig neue Pflänzchen gewinnen – und in einer anderen Ecke deines Gartens ein neues Kapitel der süßen Liebesgeschichte aufschlagen.

Vermehrung über Ausläufer: Wenn Erdbeeren Kindel bekommen

Die allermeisten Erdbeersorten, mit Ausnahme der Monatserdbeeren, vermehren sich über oderirdische Ausläufer, die so genannten Kindel. Im Garten kannst du es selbst beobachten, wie deine Erdbeerpflanzen plötzlich lange Beine bekommen: Sie strecken rotgrüne Ranken in alle Richtungen aus, an denen sich mit der Zeit vollständige, kleine Babypflänzchen entwickeln: die nächste Erdbeergeneration.

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Schritt 1: Wer ist die Auserwählte?

Willst du deinen Traum von einer reichen Erdbeerernte lange träumen, dann ist ein wenig Planung gefragt. Schau gleich im ersten Erntejahr gezielt darauf, welche deiner Pflanzen die meisten und leckersten Erdbeeren trägt. Diese markierst du dir mit einem Stöckchen oder Etikett, sodass du im kommenden Frühjahr wiederfindest. Diese Pflanze wird die Mutter für deinen Erdbeernachwuchs sein.

Schritt 2: Kindel beim Wachsen begleiten

Wenn im zweiten Erdbeerjahr die Kindel an deiner Mutterpflanze zu wachsen beginnen, wähle davon ein oder mehrere kräftige Exemplare aus. Je näher sie an der Mutter wachsen, umso besser. Dann prüfe: Hat sich der Ausläufer bereits in der Erde verwurzelt? Wenn ja, ist alles prima. Lass es dort bis zum Hochsommer einfach weiter gedeihen. Hat es noch keine Wurzeln geschlagen, dann hilf ihm dabei!

Grabe unter dem Mini-Pflänzchen ein kleines Loch. Darin platzierst du einen tönernen Blumentopf von rund 10 cm Durchmesser. Fülle die Zwischenräume wieder gut auf. Den Topf selbst befüllst du mit Blumenerde oder einem lockeren Gartenerde-Kompost-Gemisch. Jetzt hebst du das Kindel in sein neues Zuhause und gießt es gut an.

Wichtig ist, dass Du die Verbindung zur Mutterpflanze nicht durchtrennst. Sie ist die „Nabelschnur“, die dein Erdbeerbaby weiter versorgt, bis es eigene Wurzeln entwickelt hat.

Beetfreunde-Tipp: Von einer Pflanze kannst du rund fünf Ableger gewinnen. Sie wachsen umso kräftiger, wenn du die Erdbeerblüten von der Mutterpflanze abknipst.

Schritt 3: Adieu, Mama!

Im August, spätestens im September ist es soweit: Die Jungpflanzen können mit einer Schere abgenabelt und ausgegraben und dürfen ihr eigenes Leben an einem neuen Standort (ggf. Link zu https://www.beetfreunde.de/erdbeeren-pflanzenportrait/) beginnen. Natürlich brauchen die Kleinen dann auch ihren Topf nicht mehr.

Schritt 4: Einzug ins neue Heim

Der Umzug an eine andere Stelle des Beetes ist tatsächlich wichtig. Denn Erdbeerpflanzen laugen den Boden nach einiger Zeit aus, zudem beugt ein Standortwechsel Schädlingsbefall vor. Als Faustregel gilt, dass am neuen Platz mindestens vier Jahre lang keine Erdbeeren gewachsen sein sollen. Ideale Bedingungen finden deine jungen Stauden in einer sonnigen Ecke mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Pflanze sie in Abständen von etwa 50 x 30 Zentimetern. Gerne kannst du ihnen Freundschaften mit Salaten, Zwiebeln oder Knoblauch anbieten. So können sie sich prächtig entwickeln, bis sie im Jahr darauf – dann, wenn die Eltern langsam erntemüde werden –  erstmals selbst Früchte tragen.

Vermehrung über Samen: für Monatserdbeeren

Während die Vermehrung über Ausläufer die einfachere – sprich die bessere – Methode ist, kannst du Erdbeeren auch über die Samen vermehren. Bei den Monatserdbeeren ist es oft sogar die einzige Option, um an Erdbeernachwuchs zu kommen, denn viele Sorten bilden keine Ausläufer.

Beetfreunde-Tipp:
Achte gleich beim Einkauf drauf, ob deine Monatserdbeeren Ausläufer bilden oder nicht. Manche Sorten tun es nämlich doch: etwa Mara de Bois, Ostara oder Sweetheart. Bei ihnen ist die DIY-Vermehrung einfacher.

Die Erdbeere – eine Sammelnussfrucht

Die Erdbeere ist schon ein lustiges Früchtchen. Wer ihre Samen sucht, findet sie nicht im Inneren, sondern rundherum auf ihrer Haut verteilt. Botanisch gesehen ist die Erdbeere nämlich eine Sammelnussfrucht und keine Beere. Das saftige Fleisch, das wir so gerne naschen, ist lediglich eine Scheinfrucht. Die kleinen, knackigen Kernchen sind dagegen die Nüsse. Und die brauchen wir, wenn wir Erdbeeren generativ vermehren möchten.

Samen gewinnen

Pflücke in der Erntezeit einige vollreife Erdbeeren. Schäle die Haut vorsichtig ab oder schneide die Früchte in Viertel, die du samt Fruchtfleisch auf einem Krepppapier trocknen lässt. Nach dem Trocknen lösen sich die Kerne durch leichtes Schütteln wie von selbst.

Gleich aussäen…

Wenn es noch früh im Gartenjahr ist, also Juni oder Juli, dann kannst du die gewonnenen Samen gleich wieder aussäen. Lasse sie zunächst einige Stunden in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser quellen. Bereite inzwischen einige Töpfe mit Anzuchterde vor, dann verteilst du einige Samen auf dem Substrat. Es genügt, wenn du sie lediglich leicht andrückst, denn Erdbeeren sind Lichtkeimer. Sorge nun für ein feuchtes Klima, indem du die Töpfe mit einer Haube oder mit Folie abdeckst. Nun ist Geduld gefragt: Bei einer Keimtemperatur von knapp unter 20 Grad kann es zwischen bis zu sechs Wochen dauern, bis die ersten Triebe zu sehen sind.

…oder bis zum Frühjahr warten?

Bist du mit der Samengewinnung spät dran und der Herbst naht bereits, dann bewahre die getrockneten Samen besser in einem Glas bis zum nächsten Frühjahr auf. Wähle einen dunklen und trockenen und gerne auch kalten Lager-Ort aus. Das kann auch eine Garage oder das Gartenhäuschen sein, denn die Samen benötigen einen gewissen Kältereiz, um im Frühjahr keinem zu können.

Mit der Anzucht kannst du zwischen Ende Januar und Anfang März loslegen. Die Schritte folgen der obigen Beschreibung. Sind deine Keimlinge etwas gewachsen, kannst du sie pikieren und in größere Töpfe mit nahrhafter Erde umsetzen. Im Mai, wenn die Frostgefahr gebannt ist, dürfen die Pflänzchen nach draußen ins Beet. Monatserdbeeren tragen mit etwas Glück sogar schon im ersten Jahr.

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