Rucola – Das Wichtigste über Aussaat, Anbau und Ernte

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Früher war Rucola weiblich und hieß Wilde Rauke oder Salatrauke. Oma wusste, wo sie in der Natur oder im Garten zu finden war und wie sie in der Küche genutzt werden konnte. Mit der Zeit geriet die Rauke in Vergessenheit, aber sie tauchte in den 90er Jahren unter ihrem italienischen Namen Rucola wieder auf. Mit südländischem Flair schaffte sie ein Riesen-Comeback, das bis heute andauert! Wir schätzen ihre knackigen Blätter und den scharfen, nussigen Geschmack, der in Verbindung mit einem milden Balsamico-Dressing sein besonderes Aroma entfaltet. So schmeckt kein anderer Salat!

Welche Sorten gibt es?

Wilde Rauke (Rucola selvatica) ist die Wildform der Salatrauke. Sie ist mehrjährig und bildet feine, schmal gefiederte Blätter, die in einer Rosette wachsen. Sie kann oft geschnitten werden und hat einen würzigen, intensiven Geschmack. Im Gemüsehandel finden wir diese Sorte als Rucola und viele Käufer sind dankbar, dass die Zuchtform spürbar milder schmeckt als die wilde Schwester.

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Salatrauke (Eruca sativa) ist die klassische Gartenrauke. Manche kennen sie auch unter den Namen Garten-Senfrauke oder Ölrauke. Salatrauke ist ein einjähriges, sehr schnell wachsendes und angenehm anspruchsloses Salat- und Würzgemüse mit einer ähnlich kurzen Kulturzeit wie Radieschen. In der Blattform unterscheidet sie sich vom Rucola und sie schmeckt auch deutlich milder.

Beide Sorten zählen zur Gruppe der Pflück- und Schnittsalate und können auch als Keimlinge und Baby Leafs geerntet werden.

Was Rucola so wertvoll macht

Rucola zählt zu den Kohlarten und gehört wie seine Geschwister zu den Kreuzblütengewächsen. Kresse, Meerrettich, Senf und Radieschen sind ebenfalls Teil seiner Familie und sie alle haben eines gemeinsam: Senfölglykoside. Die sorgen für Schärfe im Geschmack und sollen zudem eine krebshemmende Wirkung haben.

Auch sonst kann man unserem geliebten Rucola viel Gutes nachsagen: Er wirkt antibakteriell, stärkt das Immunsystem mit viel Vitamin C, liefert großzügig Vitalstoffe und bringt mit Bitter- und Ballaststoffen das Verdauungssystem in Gang.

Anzucht auf der Fensterbank

Für das Vorziehen von Rucola-Pflanzen eignet sich ein länglicher, mit Anzuchterde gefüllter Balkonkasten. So geht’s: Ziehe eine 1 cm tiefe Rille in die Erde und streue die Samen großzügig hinein, denn nicht jeder Same keimt. Bedecke die Samen mit Erde und gieße sie an. Bei 15-20 °C zeigt sich schon nach kurzer Zeit das erste Grün. Sind die Keimlinge groß genug, darfst du sie vereinzeln und auf einer hellen Fensterbank noch etwas wachsen lassen. Wenn die Pflanzen 5 cm groß sind, kannst du sie ins Gartebeet, ins Hochbeet oder in einen Kübel setzen. 

Rauke anbauen

Viele weitere Tipps für die Aussaat und Anzucht von Salaten findest du in unserem Beitrag Salat: Anzucht, Pflege und Verwendung.

Aussaat und Anbau im Freiland

Im Freiland kannst du Rucola von Anfang April bis Anfang September in Reihen aussäen. Bedenke bei der Standortwahl, dass Rucola seiner Familie eher ablehnend gegenüber steht. In der Gesellschaft von Weißkohl, Rosenkohl, Rotkohl und anderen Kreuzblütengewächsen fühlt er sich unwohl – auch dann, wenn es schon ein Jahr her ist, dass die Verwandten in seinem Beet saßen!

Was Rucola mag, sind lehmig-sandiger Boden und eine sonnige oder halbschattige Lage. Er braucht regelmäßig Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Im Frühjahr und Herbst sind die ersten Blätter etwa sieben Wochen nach der Aussaat erntereif, im Sommer schon nach drei Wochen. Je nach Zeitpunkt der Aussaat kann die Ernte sich bis in den Oktober hinein erstrecken.

Pflege und Pflanzenschutz

Baust du die mehrjährige Sorte Rucola selvatica an? Dann halte im ersten Jahr den Boden rund um die Pflanzen von Unkraut frei. Ab dem zweiten Jahr sind sie selbst stark genug, um die Konkurrenz vom Platz zu weisen. Im Winter sollten die Pflanzen bis auf 5 cm zurückgeschnitten werden, damit sie im Frühjahr wieder mit kleinen Blättern austreiben.

rucula anbauenFür beide Sorten gilt: Werden einige Blätter hell oder rötlich, ist das ein Zeichen, dass du eine mäßig dosierte Menge Bio-Flüssigdünger verabreichen darfst. Sollte die Witterung sehr trocken sein, können Erdflöhe auftreten. Wenn das passiert, lockere den Boden und halte ihn feucht. 

Rucola richtig ernten

Die Blätter der Salatrauke erntest du, so lange sie noch nicht blüht. Haben die Rosettenblätter eine Länge von 10 cm erreicht, schneidest du sie über dem Boden ab, aber bitte nicht zu tief, damit das Herzblättchen nicht verletzt wird und neue Blätter austreiben kann. Auf diese Weise kannst du von einer Pflanze zwei- bis dreimal ernten. Warte nicht zu lange mit der Ernte, denn je größer die Blätter werden, desto bitterer werden sie im Geschmack! Wer über längere Zeit ernten oder die Ausbreitung der mehrjährigen Pflanze eindämmen möchte, sollte die Blüten kappen, sobald der Stängel austreibt.

Verwendung in der Küche

Nach der Ernte solltest du Rucola möglichst frisch verwenden. Zur mittelfristigen Aufbewahrung schlage die Blätter in ein feuchtes Küchentuch ein und lege sie in den Kühlschrank. Rucola schmeckt roh im Salat, als Pesto, im Kräuterquark oder auf der Pizza. Zum Mitgaren kannst du ihn zum Beispiel Pasta-Gerichten, Saucen, Risottos oder Aufläufen zugeben.

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