Nutzhecke statt Thuja im naturnahen Garten

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Eine Hecke aus heimischen Sträuchern sieht nicht nur hübscher aus, sondern schafft auch neuen Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Wildvögel, wie z.B. Amsel, Star, Grünfink, Meise, Hänflinge, Rotkehlchen, Elster und Sperlinge. In diesem Beitrag möchte ich euch gern mögliche Sträucher für eine bunte Vogelhecke vorstellen.  So schafft ihr nicht nur grünen Sichtschutz, sondern auch mehr Lebensraum und neues Nahrungsangebot für Wildvögel.  Eine weitere Möglichkeit für einen naturnahen Sichtschutz, ist eine Beerenhecke. Zum Beispiel bieten Jostabeeren, Johannisbeeren (schwarz, weiß und rot), Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und Felsenbirne den Vogelarten Schutz und Nahrung. Gleichzeitig können wir einen Teil  selbst ernten.

Hecken und lebende Bäume dürfen außerdem laut §39 Bundesnaturschutzgesetzes vom 1. Mai bis zum 30. September nicht geschnitten werden.  Vögel nisten in dieser Zeit und sind mit der Aufzucht ihrer Brut beschäftigt. Selbst ein einfacher Formschnitt  kann das dazu führen, dass das Weibchen ihr Nest aufgibt und die Eier zurücklässt. Somit ist es am besten im späten Herbst oder Winter die Hecken und Sträucher zu schneiden. Auch befindet sich in dieser Zeit am wenigstens Saft in Sträucher und Bäumen. Zusätzliche Nistmöglichkeiten für höhlen- und gebäudenistende Vögel, wie z.B. Dohle, Gartenrotschwanz, Buchfink, Drossel und Amsel, Gimpel, Rotkehlchen, Spatz, Grünfink oder Schwalbe sind Baumhöhlen, Hohlräume unter Dachziegeln, Balkenversprünge in Ställen oder mittelgroße Felsspalten.

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Eiben

Eiben sind sehr pflegeleicht und robust. Sie sind immergrün und bieten Vögel gute Versteck und Nistplätze. Durch das Gift Taxin sind Eiben für Mensch und Haustiere giftig. Das Taxin befindet sich in den Nadeln, Samen und auch im Holz der Eibe. Wildvögel erfreuen sich jedoch im Herbst und im Winter sehr an dem roten Fruchtfleisch. Die Eibe wächst pro Jahr 20-25cm und ist sehr schnittverträglich. Sie lieben schattige bis halbschattige Standorte.  Die roten Beeren eignen sich getrocknet auch zum basteln und Trockenkranz binden.

Hainbuche

Die Hainbuche ist eine großartige Heckenpflanze. Sie bietet ebenfalls Schutz und Nahrung für die Wildvögel. Vor allem Amsel und Finken lieben die Beeren. Ihr Blattwerk ist eher dicht und bietet dadurch die optimalen Voraussetzungen zum Nestbau. Die Hainbuche kann sowohl als Baum, wie als Hecke gepflanzt und gezogen werden. Sie wächst bis zu 40cm im Jahr, das Wachstum kann sowohl in die Höhe wie in die Breite angeregt werden. Die Buche verliert im Herbst ihre Blätter, diese bleiben manchmal bis im Frühjahr an der Hecke. Das Laub bietet im Winter zahlreichen Insekten ein Winterquartier und schützt zusätzlich den Boden vor Kälte, Frost und Schnee. In trockenen Sommern solltet ihr sie gelegentlich gießen, Trockenheit mag sie nicht. 

Weißdorn und Schwarzdorn (Schlehe)

Im Vergleich zum Schwarzdorn hat der Weißdorn eine sehr helle Rinde. Beide Sorten blühen im Frühjahr wunderschön weiß. Sowohl die roten Beeren beim Weißdorn, als auch die dunklen Beeren bei der Schlehe mögen Wildvögel, wie Amsel sehr gerne. Die Beeren sind reich an Vitaminen, diese könnt ihr zu Kompott, Gelee, Sirup und Likör verarbeiten. Die Beeren des Weißdorns sind eher mehlig und schmecken süßlich-sauer. Man sagt ihnen eine herzstärkende Wirkung nach. Früher benutzte man die Kerne als Kaffeeersatz.  Der Sage nach wohnen kleine Elfen im Weißdorn und vertreiben die bösen Geister.

Die Schlehenbeeren benötigen einen Frost, so werden bitter schmeckende Gerbstoffe abgebaut. Unreif könnt ihr aus den Beeren „falsche Oliven“ machen und sie einlegen. Die Beeren wirken fiebersenkend, harntreibend, magenstärkend und entzündungshemmend. Der Sage nach soll die Schlehe, ähnlich wie der Holunder, eine Schutzwirkung gegen Hexen haben.

Sauerdorn/ Gewöhnliche Berberitze/ Essigbeere

Ein wunderschöner Strauch für Mensch und Tier. Im Herbst färbt sich der immergrüne Strauch leuchtend rot. Dieser Strauch bietet Wildvögel einen wunderbaren Nistplatz. Fressfeinde haben keine Chance. Im Frühjahr blüht die gewöhnliche Berberitze leuchtend gelb. Die Blüten bieten zahlreichen Insekten, Hautflügler und Käfer frühzeitig im Jahr viel Nektar. Die Früchte und Samen sind sehr sauer, aber dennoch enthalten sie viele Vitaminen.  Die Beeren sind als einziges nicht giftig. Rinde und vor allem Wurzel sind sehr giftig.

Pfaffenhütchen

Für Haustiere und Menschen giftig, dafür bei Rotkehlchen, Elstern und Drossel sehr beliebt. Im Mai blüht der Strauch wunderschön weiß-gelb-grün. Ab August erfreuen sich die Vögel an den ersten rosa-orangenen Pfaffenhütchen.  Die Sträucher benötigen nährstoffreichen und kalkhaltigen Humusboden. 

Eberesche / Vogelbeere

Ebereschen sind dankbare Bäumchen. Sie sind robust und benötigen wenig Pflege. Sie sind anspruchslos und wachsen auf jedem Boden. Ganze 63 Vogelarten mögen ihn. Weiße Blüten entwickelt der Baum erst nach 5-6 Jahren. Nach dem ersten Frost werden die Beeren besonders gern von den Vögeln verspeist, denn die Parasorbinsäure wird in Sorbinsäure umgewandelt. Vor allem Stare fliegen in Scharen in die Bäume und fressen die kleinen roten Beeren. Sie stärken sich bevor sie im Herbst in den Süden ziehen.  Für Menschen sind die Beeren nur in gekochtem Zustand essbar.

Wacholder

Der Wachholder ist eine winterharte, anpassungsfähige Pflanze. Sie mag keine Staunässe und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Bei Wildvögel, besonders bei Drosseln und Rotkehlchen sehr beliebt. Dunkelblaue Beeren wachsen erst ab dem 2ten Jahr. Jedoch ist der Wacholder für Menschen und Haustiere giftig.

Holunder

Der Holunder ist eine eher anspruchslose Pflanze. Sie wurde früher gepflanzt, um Haus und Hof vor schlechter Magie, Unheil, Feuer und Hexen zu schützen. Die Holunderpflanze mag feuchte, nährstoffreiche Böden. Ihre Blüten blühen eher spät und sind weiß-gelblich und riechen wunderbar süßlich. Aus ihnen lässt sich leckeren Holunderblüten-Sirup machen. Die Beeren sind reich an Vitamin C und Eisen, außerdem schweißtreibend und fiebersenkend. Für Menschen sind sie wegen ihres Sambunigrins gekocht bekömmlicher.

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