Spannender Saatguttausch – neue Experimente für die nächste Saison

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(Bild: Theresia Kleinert)
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Das Wurzelgemüse ist sehr beständig. Karotten können wunderbar in den Beeten verweilen, bis sie in der Küche genutzt werden. Durch den Frost bekommen sie nochmals eine gewisse Süße. Vergessene im Beet eignen sich im Spätsommer/ Herbst nächsten Jahres super für die Saatgutgewinnung. Karotten oder auch Möhren bilden erst im zweiten Jahr eine Blüte.  In einem sehr trockenen Gartenjahr beschlossen Karotten bei mir auch im ersten Jahr schon zu blühen. Diese habe ich aber nicht für die Saatgutgewinnung genutzt, denn es hieß lediglich, dass die Karotten zu wenig gewässert wurden und sie sich so das Überleben sichern wollten. Würde ich davon Saatgut sammeln, würde ich es auf eine schnelle Blüte selektieren.  Hier ist mir aber eine große Wurzel/ Karotte viel wichtiger als eine schnelle Blüte.

(Bild: Theresia Kleinert)

Sie hat meine totale Begeisterung, die kleine Vespergurkenpflanze. Sie schenkt uns immer noch kleine feine Gurken. Die letzte Gurkenpflanze im Gewächshaus, quasi mein Gurken-Überlebungs-Test. Diesen Test führe ich dieses Jahr mit jeweils einer Paprika, Basilikum und Gurkenpflanze durch. Ich möchte wissen, wie lange sie im Winter tragen und ob sie es bis ins nächste Jahr schaffen (im Gewächshaus bei 600 Höhenmeter). Alle Pflanzen sind im direkten Boden im Gewächshaus. Die Paprika werde ich noch abernten und kompakt zurückschneiden. Überwintern kann man Paprika und Physalis Pflanzen auch im Haus. Dies führte bei mir aber schon öfters zu einem Blattlausbefall und einer Menge zusätzlicher Arbeit. Deshalb folgt dieses Jahr der einfache Test, mit dem geringsten Arbeitsaufwand.  Zeit hat meist keiner übrig.

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Die Lücken zwischen den Pflanzen wurden von uns mit Feldsalat, Wintersalat und Spinat gefüllt.  So gibt es auch noch länger eigenes grünes Blattgemüse aus dem Garten zu ernten.

(Bild: Theresia Kleinert)

Der hochstielige Topinambur umrahmte dieses Jahr unser Dahlienbeet. Er ähnelt den Sonnenblumen, hat aber im Vergleich eine viel zartere Blüte mit unfassbar festen Blütenblättern. Dahlien wurden ausgegraben und trocken, frostfrei in Zeitung eingewickelt in den Winterschlaf geschickt. Der Topinambur ist sehr frohwüchsig und breitet sich gerne aus. Ihr solltet ihn entweder im Kübel anbauen, oder regelmäßig im Herbst ausdünnen. Dies heißt ihr grabt die Wurzeln aus. Diese könnt ihr tauschen, neben den Dahlien überwintern, oder sie einfach essen. Sie schmecken nussig und leicht süßlich. Außerdem sind sie reich an Eisen, Magnesium und B-Vitaminen. Ihr könnt sie in Suppen, Salaten, Aufstrichen oder nur in der Pfanne gebraten essen. Die Schale oder der rohe Verzehr kann zu Durchfall und Blähungen führen. Habt ihr also einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt würde ich euch empfehlen die Knollen zu schälen.

Der spät gesäte Rettich im Juni hat sich noch großartig entwickelt. Ihn decke ich mit einem leichten Flies bei kalten Nächten ab. Ein wenig Frost verträgt er gut. Bei zu kalten Temperaturen geht er kaputt. Hier gilt- so spät wie möglich, aber nicht zu spät. Rettich könnt ihr zur Lagerung im Keller in Sand einschlagen. Die kleinen Rettiche lassen sich wie Radieschen gleich frisch zur Brotzeit essen.

Den Winterrettich möchte ich die nächste Saison testen. Er verträgt wohl starke Nachtfröste mit einem Flies sehr gut und kann im Winter direkt aus den Beeten geerntet werden.

(Bild: Theresia Kleinert)

Wie immer tausche ich gerne selbst gesammeltes Bio- Saatgut aus dem Garten mit anderen Gartenfreunden aus ganz Deutschland. Instagram und Facebook hilft da für eine wunderbare Vernetzung. Wunderschön zu sehen, wieviel Menschen es auf der Welt gibt, die ähnlich denken und die gleichen Interessen haben. Den Vorteil solcher Tauschpakete, Adventskalender oder einfaches Tauschen liegt darin, dass die meisten Sorten schon mehrmals angebaut wurden und sich an das Klima gut anpassen konnten. Als meist nichts „verhütetes“ aus dem geschützten Gewächshaus. Der Nachtteil ist natürlich, dass sich schon mal was namenloses Falsches mit in den Garten schmuggeln kann. Ich trete dem meist positiv entgegen und mache aus namenlosen guten Sorten dann meist unsere eigene „Haus-Sorte“.

(Bild: Theresia Kleinert)

Die letzten vergessenen Maiskolben schmeckten unfassbar gut nach warmem, strahlendem Sommer. Wundert ihr euch bei solch einer leuchtenden, satten gelben Farbe? Der untere Kolben hat nicht etwa schlechte Körner dran, nein es ist eine spezielle bunte Sorte gewesen. Dieser hier ist deshalb farblich eher spärlich benetzt. Die Regenbogen Optik war minimal ausgeprägt. So nahm ich davon kein Saatgut.

Der kleine, dunkelrote Kolben rechts ist nicht etwa krumm oder zu klein gewachsen. Es ist ein Popcornmais, die Sorte nennt sich Erdbeermais. Die Kinder sind schon sehr gespannt, ob das Popcorn sich auch rötlich oder gar rosa färbt. Zum rohen Verzehr ist er nicht geeignet, da empfehle ich euch Zuckermais.

Der Wuchs ist wie der Kolben auch, eher klein. Der Ertrag war nicht sehr hoch. Ich würde sagen, die Sorte ist eher was fürs Auge, zur Dekoration oder gar zur Saatgutgewinnung und dem Sortenerhalt.

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