Erst die Hitze doch dann endlich Regen – Hilfe der Garten explodiert

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(Bild: Theresia Kleinert)
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Bewusst habe ich euch einige Wochen kein Gartenupdate gegeben. Zum einen wuchs nun alles an ihren Endplätzen, zum anderen brauchte das Junggemüse einfach ein bisschen Zeit zum Wachsen. Hier im Süden von Deutschlands war es zudem unfassbar trocken, das Gras fing an zu vertrocknen, ganze Risse wurden im Boden sichtbar. An manchen Stellen munkelte man sogar von einem Gießverbot. Tatsächlich wäre es das absolute aus für meine Jungpflanzen gewesen. Denn es war Anfang des Jahres viel zu kalt und nass, aber nun eben viel zu trocken. Alle Pflanzen waren schlichtweg zu klein, um mit so einer trocknen Zeit ohne gießen, zu überleben.

Kein Regen weit und breit? Wie kommen meine Pflanzen mit wenig Wasser aus?

Mulchen ist ein großer Baustein, um Wasser zu sparen und die Erde länger feucht zu halten. Zunehmend setzen wir auf Beerensträucher, alten/ neuen Baumbestand und Sträucher als natürlicher Schatten. Wenn ihr Beeren nicht benötigt, freuen sich auch die Wildvögel sehr darüber. Hier gilt dann „Nichts muss – aber alles kann.“ Ein Gemüsebeet benötigt maximal 6 Stunden Sonne mit mäßigem/keinem Wind am Tag. Regenwasser ist ohne den Kalk das beste Gießwasser. Ich gieße punktuell mit Gießkannen, auch wenn es mehr Zeit in Anspruch nimmt.

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Doch nun endlich kam der langersehnte Regen! Ich fuhr mit dem Fahrrad durchs Dorf, als mich ein Regenschauer einholte. Dies machte aber nichts, die nassen Regentropfen im Gesicht und auf der Haut zu spüren freute mich ungemein. Ich streckte mein Gesicht zum Himmel, grinste über beide Ohren und warf die Beine in die Luft. Mein Gärtnerherz war so froh und dankbar über diesen länger anhaltenden Regen. Vielleicht kennt ihr es, nach einem ordentlichen Regen, wächst das Gemüse gefühlt über Nacht 10mal so schnell.  Ich möchte euch gern noch viel mehr Wunder aus meinem Garten zeigen, aber eins nach dem anderen. Reels und Storys gibt’s auf meinem Instagram Profil unter garten_resi 😊

Update vom Gemüse

Der Salat wuchs wunderschön, er nahm mir mein Versetzen ins Freie mit den Gewächshausgläsern nicht übel. Ganz im Gegenteil.

Nun fängt er an etwas nachzuschießen, dies bedeutet, dass er sich auf den Weg macht eine Blüte zu bilden. Das macht dem Geschmack aber nichts, ihr könnt ihn dennoch ernten. Möchtet ihr von einem Bio-Salat aber Samen nehmen, könnt ihr ihn blühen lassen.

(Bild: Theresia Kleinert)

Einen Teil von Radieschen und Rettich musste ich vorschnell ernten. Diese gingen vorschnell in die Blüte schnell und bildeten aber wenig essbare Wurzeln aus. Dies machen Pflanzen, wenn sie entweder überreif sind oder gestresst. Sie möchten unbedingt ihre Sortenart retten und beginnen somit zu blühen, um sich zu vermehren und erhalten.

(Bild: Theresia Kleinert)

Wir konnten nochmals grünen Spargel ernten und ihn hervorragend vor dem gemeinen Spargelhähnchen retten. Dieser legt seine Eier an das Grün. Die Larven überwintern im Boden und haben den Spargel zum fressen gern. Der Spargel hat wie der Rhabarber Johannitag (24.Juni) als letzter Erntetag. Danach benötigt er seine Energie für den Winter. Um dem Spargelhähnchen entgegenzuwirken, habe ich das Grün zeitig bodennah abgeschnitten.

Beeren und Erbsenzeit

Die Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, schwarze und rote Johannisbeeren schenken uns eine unfassbar leckere Ernte. Die Brombeeren zieren sich noch etwas und warten noch bis zum Ende des Sommers. Die Zuckererbsen konnten wir auch ernten. Diese werden von meinen „Maikäfer- Kindern“ immer gleich als Snack zwischendurch gegessen. Erbsen habe ich zeitversetzt gesteckt, so sind die nächsten Erbsen in ein paar Wochen reif. Habt ihr wenig Platz? Dann kann ich die Zuckererbse Groot Zuckearfen besonders empfehlen. Bei guten Bedingungen wird sie über 2,50m groß und trägt bis in den Herbst hinein immer wieder neue Früchte. Für die erste Reihe mit früher Ernte nutze ich immer die niedrig wachsenden Zuckererbsen.

Der Brokkoli kann bald geerntet werden. Auch sein kleiner Kohlbruder, die ersten Kohlrabi haben wir schon zur Brotzeit gegessen. Die Liliane Kohlrabi sind etwas milder und geschmeidiger im Geschmack. Wir mögen am liebsten die Grünen. Die Sorte Superschmelz habe ich nachgepflanzt, diese darf dann bis zum Herbst Handball große Riesen Kohlrabi Köpfe ausbilden. Der Vorteil an dieser Sorte ist, sie sind gut lagerfähig und werden nicht holzig.  Wenn ihr Brokkoli oben am Strunk abschneidet, bildet er seitliche Rösschen aus. So könnt ihr mehrmals von einer Pflanze ernten. Kontrolliert die Kohlpflanzen immer wieder auf die Kohlweißlinge, entdeckt ihr sie früh genug lassen sie sich noch wunderbar absammeln, ohne größeren Schaden.

Tomaten, Gurken und Zucchini stehen in den Startlöchern und wachsen prächtig. Dieses Jahr gibt es unfassbar viele Läuse, hier baue ich auf meine großartigen Gartenhelfern, den Marienkäfern und seine viele Larven. Sie fressen in ihrem Leben bis zu 5.000 Blattläuse und sogar auch den Pilz des Mehltaus. Einfache Wunderhelfer im Garten.

Die Buschbohne Blooming Prairie und die Stangenbohne Blaue Meerbarbe (aus dem Tauschpaket) baue ich zur Saatgutgewinnung an. Dies heißt sie dürfen an der Pflanze ausreifen und vollends ausreifen. Hier wurde ich tatsächlich angesteckt von der unfassbaren, bunten und wunderschönen Bohnen Vielfalt, die es gibt. Und wieder einmal mehr zeigte es mir auf, was für ein Wunder unsere Natur doch ist. So eine unfassbare Vielfalt und Schönheit. Die meisten bunten Hülsenfrüchte verlieren dennoch beim Kochen ihre schönen Farben und werden dann langweilig grün. 😉 Trotzdem ist es ähnlich wie bei den Tomatensorten, man muss alles mal ausprobiert haben.

Ein erhöhtes Beet teilen sich aber die Marola Buschbohne mit Rote Beete. Dort möchte ich wenig, bis kein Saatgut nehmen. Diese werden wir immer wieder abernten und so bis in den späten Herbst Buschbohnen ernten können. Sie trotzen den Schnecken und entwickeln sich auch prächtig.

Nun beginnt die schönste Zeit im Garten. Es wächst, Früchte bilden sich. Die Mühen und Arbeit werden mit reichlich eigenem Gemüse und Obst belohnt. Die Einkaufskörbe werden leerer, die Körbe aus dem Garten voller. Dies ist meiner Meinung nach die wohl schönste Bezahlung, die es gibt. Ich hoffe ihr könnt diese Zeit auch so sehr genießen. Im nächsten Beitrag werde ich euch von den Exoten wie Artischocken, Maracuja, Cherimoya und dem Indianer-Misch- Beet berichten.

(Bild: Theresia Kleinert)
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