Die Lagerung von Wurzelgemüse, Äpfeln und Birnen für den Winter

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Manches Obst und Gemüse lässt sich prima für die kalten Tage im Winter einlagern. So habt ihr im Winter noch großartige Vitaminbomben aus dem eigenen Garten. Im Winter essen wir unser eigenes Obst und Gemüse besonders gern. Es schmeckt nicht nur lecker, nein es tut auch der Seele gut. Denn es erinnert gleichzeitig an die warmen Sommertage.

Wurzelgemüse, das sich gut lagern lässt, sind Karotten, Kartoffeln, Sellerie, Rote Beete, Rettich, Steckrübe, Pastinake und Petersilienwurzel. Auch Kohl und Äpfel könnt ihr lagern. Wurzelgemüse und Äpfel sollten aber getrennt gelagert werden. Karotten entwickeln Bitterstoffe, wenn sie mit Äpfeln zusammen liegen.

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Zur Lagerung eignet sich frisches Gemüse oder Obst aus eurem Garten. Ihr solltet das Gemüse und Obst kurz vor den ersten Nachtfrösten ernten. Wurzelgemüse lagert ihr feucht und kühl. So verhindert ihr den Verlust von wertvollen Vitaminen. Im Haus ist es meist dafür zu warm. Besser geeignet sind Erdkeller oder gar ein Eck in der Garage. Die Temperatur sollte bei ca. 7 °C liegen, die Luftfeuchtigkeit sollte um die 70-90 % haben. Wenn es dem Gemüse zu warm ist, schlägt es aus und bildet neue Blätter. Bis auf eine Ausnahme wird das Gemüse ungewaschen und mit etwas Erde gelagert. Achtet darauf, dass ihr nur einwandfreies Gemüse oder Obst einlagert, etwas angeschlagenes oder bei der Ernte beschädigtes Gemüse/Obst benützt ihr am besten gleich zum Kochen oder esst es roh. Angeschlagenes oder beschädigtes Gemüse/Obst könnt ihr natürlich auch einfrieren oder in Gläser einkochen.  Aus Obst lässt sich Marmelade, Saft, Chutney oder Sirup machen. Mit Gemüse könnt ihr Soßen, Suppen, Ketchup und Chutney zaubern.

Erdmiete  

Wenn ihr keinen kühlen Keller oder kein Eck in der Garage habt, könnt ihr auch eine Erdmiete im Garten bauen. Früher wurde so eine Erdmiete öfters genützt. Dafür sucht ihr im Sommer eine geeignete Stelle im Garten. Am besten eher nah am Haus und halbschattig. Es darf sich kein Wasser ansammeln. Ideal wäre überdacht, wie z.B. unter einem Frühbeetkasten oder Gewächshaus. Grabt ein Loch und stellt eine luftdurchlässige größere Kiste, beispielsweise aus Holz oder eine alte Waschmaschienentrommel hinein. Das Loch sollte 60-70 cm tief sein. In die Box füllt ihr als erste Schicht etwas feuchten Sand. Das Gemüse darf sich nicht berühren. Entfernt das Blattgrün.

Das Gemüse schichtweise mit Sand oder Stroh in die Erdmiete geben. Nun füllt ihr die restlichen Zwischenräume mit etwas feuchtem Sand oder Stroh auf. Als Deckel könnt ihr ein zugeschnittenes Brett benützen. Zum Schluss gebt ihr eine dünne Schicht Erde darauf. Im Winter könnt ihr dann das Gemüse aus der Erdmiete nehmen. In größeren Jutesäckchen könnt ihr das Gemüse schon fertig portionsweise in der Erdmiete lagern.

Habt ihr keine Kiste oder Trommel, könnt ihr die Erdmiete auch ohne machen. Dann ist es aber wichtig, zuerst eine gute ca. 10 cm dicke Schicht feuchten Sand in dem Loch zu verteilen. Danach kleidet ihr das Loch mit feinmaschigem stabilem Draht aus. Sonst freuen sich Maulwurf, Wühlmaus und Co. über eine großartige Wintervorratskammer 😊. Das Gemüse gebt ihr wie oben schichtweise mit Stroh hinein. Ein Brett dient wieder als Abschluss. Auf das Brett gebt ihr nochmal eine dicke Schicht aus Stroh und zum Schluss wieder Erde darüber. Zusätzlich schützt ihr es mit Laub oder Tannenzweige vor Frost.  Kartoffeln solltet ihr möglichst tief eingraben, diese sind frostempfindlich.

Sandkisten

In Kisten, mit Vlies ausgelegt, könnt ihr euer Wurzelgemüse in der Garage oder im Keller lagern. Dafür nehmt ihr feuchten Sand und bedeckt den Boden der Kiste damit. Nun schichtet ihr Gemüse und Sand abwechselnd hinein. Wichtig ist es wieder, dass sich Gemüseteile nicht berühren. Als Faustregel gilt: Die erste und letzte Schicht besteht aus Sand.

Kühl, trocken und dunkel

So mögen es die Kartoffeln und der Kürbis. Diese müsst ihr nicht in Sand einschlagen. Ihr könnt sie einfach in eine Kiste legen. Am besten hat die Kiste einen Deckel, damit es zusätzlich abgedunkelt ist. So halten sie besonders lange.

Äpfel und Birnen lagern  

Äpfel

Bei Äpfeln kommt es mitunter auf die Sorten an. Jonagold oder Boskoop eignen sich gut für die Lagerung, sie bleiben lange frisch. Klaraäpfel hingegen halten sich in der Regel nur einige Wochen. Zum Einfrieren eignen sich die Äpfel dann nur als Apfelmus.

In Stücken kommen sie eher matschig aus der Gefriertruhe wieder heraus. Die besten Bedingungen zur Lagerung sind dunkel, eine höhere Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 0-5 °C. Ein kühler Keller, ist wie auch beim Gemüse, perfekt.  Dennoch solltet ihr die Äpfel getrennt von anderem Obst oder Gemüse lagern, denn sie produzieren das Reifegas Ethylen und beschleunigen somit das Reifen des Nachbarn. Auch Äpfel und Kartoffeln solltet ihr nicht nebeneinander lagern. Kartoffeln imitieren Ethylen, womit der Apfel schneller faul wird. Wichtig ist, dass ihr jeden Apfel einzeln legt und sie sich nicht berühren. Durch die Abgabe des Ethylens können nebeneinander liegende Äpfel auch faul werden. Packt ihr die Äpfel einzeln in z.B. Papier ein, verhindert ihr eine größere Ausbreitung und einen kompletten Fäulnisbefall. Es gibt spezielle Lagerungsregale mit Schubfächern für Äpfel. Habt ihr ein solches nicht zur Hand, eignen sich auch Holzkisten. Legt den Boden vorher mit Stroh oder Zeitungspapier aus. Kontrolliert immer wieder die Äpfel auf Schäden.

Birnen

Birnen, die im Spätherbst reifen, sind tolle lagerfähige Birnen. Viele lagern Äpfel und Birnen gleich, aber die optimale Lagerungsbedingungen für die Birnen sind dies nicht. Birnen mögen es wie die Äpfel gerne kühl und feucht. Sie unterscheiden sich aber beim Sauerstoff, die Birne mag sauerstoffarm und kohlendioxidreich gelagert werden. Dies erreicht ihr, wenn ihr sie in eine Plastiktüte einpackt. Am Boden der Tüte macht ihr 2-3 kleine Schlitze, damit das Kondenswasser nicht stehen bleibt und ablaufen kann. Kontrolliert sie öfters, wenn ihr dennoch eine faulige Frucht in einer Tüte findet, braucht alle darin liegenden Birnen zügig auf. Im Sommer könnt ihr die Gefrierbeutel reinigen, austrocknen lassen und für den nächsten Herbst aufbewahren.

Kohl lagern

Kohl könnt ihr in Holzkisten lagern. Legt 2 Bretter unter die Kisten, damit auch an den Kistenboden Luft gelangt. Ihr solltet die Wurzeln und die welken Blätter etwas entfernen. Um die 3 °C sind perfekt für die Lagerung von Kohl. Schlagt die Kohlköpfe in weißes Papier ein, somit schützt ihr sie vor Sonnenlicht und zu viel Feuchtigkeit. Dies könnt ihr mit Chinakohl, Brokkoli oder Weißkohl machen. Habt ihr Wannen mit Sand, könnt ihr Kohl in Sand einschlagen und mit diesem bedecken. Sand ist bei Kohl aber eher eine „dreckelige“ Angelegenheit.

Wir machen meist Sauerkraut in einem Sauerkrautfass oder Blaukraut aus den Kohlköpfen. Blaukraut frieren wir ein und Sauerkraut hält sich den ganzen Winter über in einem Sauerkrautfass. Hierbei müsst ihr das Kraut hobeln und salzen. Dann presst ihr es in das Krautfass. Wichtig ist, das dass Sauerkraut vom eigenen Saft bedeckt ist. Danach wird das Kraut mit dem inneren Deckel abgedeckt. Diesen beschwert ihr mit ca. 10 kg z.B. einem Stein. Der äußere Rand wird mit Wasser gefüllt. Nun legt ihr den äußeren Deckel darauf. Das Fass wird 4-5 Wochen bei 15-22°C gelagert und somit fermentiert das Kraut. Jetzt ist das Kraut fertig und kann im Topf bei 10°C gelagert werden. Ihr könnt euer Sauerkraut dann portionsweise entnehmen. Benötigt ihr nicht so große Mengen Sauerkraut, könnt ihr das fermentieren auch in 1L Weck Gläser machen. Stellt einen Teller darunter, die Milchsäure Bakterien lassen Gärgase und Saft austreten.

Karotten gewaschen lagern

Einen Tipp meiner Nachbarin habe ich diesen Winter versucht. In einen sauberen Eimer gebt ihr ca. 15cm hoch gewaschene größere Kieselsteine. Dazu kommt ca. 5cm kaltes Wasser.  Schneidet das Grün der Karotten ab und gebt die schon gewaschenen Karotten in den Eimer. Als Deckel dient ein rundes Stück Pappe ohne Tinte. Beschwert den Deckel mit einem Stein oder Brett. Der Eimer muss kühl stehen. So habt ihr fertig gewaschene Karotten. Der Tipp ist prima, ich werde es wieder so machen.

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