Wildkräuter – Hausapotheke für den Winter

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Wie sammle ich richtig?

Bevor wir von Wildkräutern und sammeln sprechen, finde ich es sehr wichtig, dass man sich immer wieder die Art des Sammelns ins Bewusstsein ruft. Die Achtsamkeit und den Respekt zur Natur ist enorm wichtig.  Tatsächlich neigen Menschen dazu, in eine gewisse Sammelei zu fallen und um weiten mehr zu sammeln, wie sie eigentlich für den Winter benötigen. Sie beginnen zu horten. Wenn auf Dauer gesehen, immer mehr so sammeln, wird irgendwann das Gleichgewicht der Natur und der Wildtiere gestört. Wir Menschen sind auch nur Gäste auf dieser wunderschönen, bunten, vielfältigen Welt. Und genau als solches sollten wir uns benehmen- als Gast.

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Für eine Teemischung, ein paar Gläser Marmelade oder für die Kräuterküche benötigt man oftmals nur wenige Hände. Wollt ihr eine Wanderung auf den Mount Everest erleben, packt ihr euren Rucksack auch nicht mit unfassbaren Vorräten. So ist es vergleichbar mit dem Sammeln. Im Frühjahr genieße ich die fülle der frischen Kräuter und des Erwachsens der Natur. Im Sommer und im Herbst sammle ich Dinge in Maßen für die kalten Wintermonate. 

Zu Beginn ist man oft wissbegierig, neugierig und nicht zu stoppen. Man möchte alles ausprobieren, testen und seine Erfahrungen selbst machen. Diese sind auch von unschätzbarem Wert. Denn nur so, findet ihr raus, was ihr und eure Liebsten am meisten benötigt, schmeckt und ihr auch braucht.  Denn in der Kräuterliebe gibt es nicht DAS eine richtige Mittelchen für alle, denn jeder Mensch „springt“ auf verschiedene Kräuter an. Man könnte auch sagen, das eine Kraut liegt dem einen, dem anderen aber vielleicht nicht. Oftmals auch eines Gefühls- und Intuitionssache.  Das schöne an Wildkräutern ist, sie haben kaum Transportwege und wachsen oftmals GENAU vor unserer Haustüre.  Auf jeder Wiese würde ich nicht sammeln, ihr solltet euch vorher über mögliche Spritzmittel informieren.

Wichtige Samen für den Winter / großartiges heimisches Superfood

Für den Winter gibt es ein paar wunderbare Samen, die wir mit wenig Aufwand trocken und aufbewahren können. Sie füllen unsere Vitamin- und Nährstoffhaushalte in den kalten, dunkleren Monaten wieder auf.

Beim Sammeln gebe ich sie in einen kleinen Lederbeutel, zum Trocknen könnt ihr sie auslegen oder im Dörrautomat auf niedrigster Stufe trocknen. Da wir die meisten Samen zum Kochen oder fürs Müsli nutzen, lagere ich sie in kleinen Schraubgläsern in der Küche.

Brennnesselsamen

Blätter und Samen enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Unter anderem Calcium, Zink, Antioxidantien und Vitamin K, E, C & D und außerdem bestehen sie zu mindestens 30% aus Proteinen und sind somit eine wichtige pflanzliche Eiweißquelle.

(Bild: Theresia Kleinert)
  • Sie wirken vitalisierend in der kalten und nassen Jahreszeit (auch nach einer Erkältung)
  • Wirken der Müdigkeit entgegen
  • Hilft bei leichter Blasenentzündung (hier kann aus den Blättern auch ein Tee zubereitet werden, denn Brennnessel wirkt harntreibend, entwässernd und ausleitend)
  • Sie bekämpfen freie Radikale und fördern durch Antioxidantien die Zellerneuerung
  • Die Samen bekämpfen nachweislich krankheitserregende Bakterien

Ihr könnt die Samen ins Müsli geben, Pesto machen, sie in Brot verbacken, Kräutersalz mischen oder einfach über Salate und Suppen streuen. Ich mache es am liebsten simpel und einfach und mische die getrockneten Samen zu einer Mischung zusammen.

Ein wunderbarer Grund sie bis zur Samenbildung wachsen zu lassen. Sie dient ebenfalls für 36 Schmetterlinge als Nahrungsquelle. Den ein wildes Eck braucht jeder Garten.

Samen vom Breitwegerich

Der Breitwegerich ist die Schwester/ der Bruder des Spitzwegerichs. Die länglichen Samenstände schmecken grün in der Pfanne gebraten ein wenig nach frischen Pilzen.

(Bild: Theresia Kleinert)

Sind die Samenstände bräunlich, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten. Samen vom Breit- und Spitzwegerich sind ein heimischer Ersatz für Flohsamen. Sie binden enorm Wasser und quellen auf, diese Ballaststoffe regen den Darm an und unterstützen seine Gesundheit. Die Samen könnt ihr von der Samenhülle mit einem Sieb nach der Trocknung trennen.  In einer hohen Schüssel hilft manchmal auch ein leichtes Pusten, damit sich Hülle vom Samen trennt. Die Blätter werden bei uns für Hustensaft und Mückenstichsalbe verwendet. Er wirkt allgemein entzündungshemmend, regenerierend und reinigend.

Mein persönlicher Star dieses Jahr – Samen der Nachtkerze

Zugegeben, für die Herstellung von eignem Nachtkerzenöl (ihr erinnert euch vielleicht, eines der teuersten Hautöle der Welt) würden wir unfassbar viele Samen benötigen. Ihr könnt ein Mazerat mit angestoßenen Samen machen, oder sie trocknen und in der Küche verwenden.

(Bild: Theresia Kleinert)

Sie bestehen bis zu 90% aus Gamma-Linolsäure, Proteine, Mineralstoffe, Flavonoide und Proteine. Diese wirken unterstützend auf das Immunsystem und sind entzündungshemmend. Zudem regulieren sie den Hormonhaushalt und senken den Cholesterinspiegel.

Wenn die leckeren Nachtkerzen verblüht sind und sich der Samenstand bräunlich färbt, schneidet ihr ihn am besten auf ein Tablett zum trocken. So könnt ihr später die Samen einfach herausklopfen. Danach nochmal durch Sieb und ins Schraubglas abfüllen.  Ihr kennt Nachtkerzen nicht? Über die Nachtkerze habe ich noch einen eigenen Beitrag verfasst, von dem ihr euch Infos holen könnt. Für Samen gilt, wird ihre Schale etwas aufgestoßen, mit Hilfe eines Mörsers oder einer Mühle, kann der Körper erst wertvolle Öle der Samen aufnehmen.

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