Stauden und andere mehrjährige Pflanzen vermehren

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Stauden vermehren

Stauden könnt ihr auf verschiedene Weise vermehren. Oftmals wirkt eine „Ausdünnung“ der Pflanze sogar verjüngend und verschafft ihr wieder neuen Raum, um wieder mit vollem Saft wachsen zu können. Ihr wirkt so auch möglichen mittigen, kahlen Stellen in den Stauden entgegen. Ihr vermehrt nicht nur eure Stauden, nein auch die Insekten werden es euch sehr danken, wenn mehr blüht. Habt ihr keinen Platz mehr im Garten oder auf dem Balkon? Alles schon voller Blühpflanzen? Fragt doch mal Freunde oder Bekannte. Oftmals sind sie sehr dankbar und es kann so ein reger Tausch entstehen.  Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist im zeitigen Frühjahr. Es sollte frostfrei sein, aber nicht so spät, dass die Pflanzen schon austreiben oder gar kurz vor der Blüte stehen. Ausnahmen gelten für Stauden, die schon sehr früh im Jahr blühen. Diese solltet ihr dann nicht mitten in der Blüte teilen. Diese teilt ihr tatsächlich am besten gleich nach der Blüte. 

Samen von Stauden nehmen

Ihr könnt z.B. Samen nehmen und diese wieder aussäen. Oftmals gibt es hierbei aber eine Blütenüberraschung. Denn meist haben die Blüten eine andere Farbe und/oder Form als die Hauptstaude. Dies lässt sich bei der Lupine sehr gut verfolgen. Manche Stauden benötigen auch 2 Jahre bis neue Blüten entstehen und blühen (z.B. Lupinen oder Akeleien). Fast alle Stauden sind Kaltkeimer, dies bedeutet sie brauchen erst eine Kälteperiode, bevor sie erfolgreich keimen können. Saatgut könnt ihr aber auch ein paar Tage in das Gefrierfach geben und die Kälteperiode so nachahmen. Die Wolfsmilch und der Gelbweiderich sind Ausnahmen, die dies nicht benötigen.  

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Stauden abstechen/teilen

Zu Beginn entfernt ihr erstmal abgestorbene Pflanzenteile aus der Staude. Diese könnt ihr mit einer Rosenschere ausschneiden. Beim Teilen der Staudenwurzel solltet ihr darauf achten, die Wurzel so weit wie möglich nicht zu verletzen. Hierfür stecht ihr mit einem Spaten einmal rund um den Wurzelballen. Ist der Spaten in der Erde, wackelt mit ihm etwas vor und zurück, somit löst ihr langsam und schonend die Staudenwurzel aus der Erde heraus. Nun wird die Erde etwas von den Wurzeln geschüttelt. Um euch und der Pflanze das Teilen zu erleichtern, könnt ihr sie kurz mit Wasser abspritzen. Abgestorbene Wurzeln entfernt ihr mit Hilfe einer Rosenschere. Ich selbst schneide die Wurzeln immer schräg ab, gefühlt treiben sie dann leichter wieder aus. Viele Stauden könnt ihr mit der bloßen Hand teilen, für andere braucht ihr ein kleines Messer oder eine Schere. Jede Wurzel sollte einen Durchmesser von ca. 7-10cm haben. Sie sollten gut durchwurzelt sein (vermehrte Verzweigungen sichtbar) und außerdem ein paar Blätter und grüne Triebe haben. Nach dem Teilen könnt ihr die einzelnen Stauden bis zum Einpflanzen in ein Wasserbad in z.B. einem Eimer handwarmen Wasser stellen. Das erleichtert ihnen das Anwachsen und aktiviert sie sozusagen erneut. Nach dem kurzen Aktivierungsbad dürfen die Pflanzen an den neuen Platz. Damit sich die neue Erde schön um die Wurzeln legen kann, gießt ihr die Pflanzen großzügig an. Folgende Faustformel gilt dafür: Um jede neue/ umgepflanzte Staude 1 große Gießkanne (ca. 10 Liter) gießen. Als Dünger könnt ihr etwas Hornmehl mit ins Pflanzloch geben (Hornmehl ist besser als Hornspäne, das Mehl ist feiner und gibt dadurch schneller den Dünger ab. Späne sind eher ein Langzeitdünger). Dies ist aber nicht zwingend notwendig.

Ausläufer

Arnika, Herbstanemone, Astern, Wermut, Topinambur und Taglilien sind alles Pflanzen, die gerne Ausläufer bilden.  Diese Ausläufer kennt ihr bestimmt auch von der Erdbeere. Auch Topinambur vermehrt sich wahnsinnig schnell und muss deshalb gut bedacht oder mit Wurzelsperre in den Garten gesetzt werden. Wer die Wurzeln verträgt, kann diese nach ein paar Jahren einfach aufessen.  Die oberirdischen Ausläufer könnt ihr einfach mit einem Spaten abstechen und in den Topf setzten. So kann sich das Wurzelwerk stärker bewurzeln und später an den gewünschten Platz gepflanzt werden.  Sind die Ausläufer schon stark verwurzelt, lassen sie sich auch gleich an den gewünschten Ort im Garten eingraben. Natürlich gilt auch bei den Ausläufern, gut angießen und die ersten Wochen weiter auf regelmäßige Wasserzufuhr achten. 

Stecklinge

Viele Pflanzen lassen sich auch ganz einfach über Stecklinge vermehren

Kopfsteckling

Diese Stecklinge können von fast jeder Pflanze genommen werden, z.B. von Salbei, Basilikum, Sonnenröschen, Chrysanthemen, Drachenbaum, Efeu oder Fuchsien. Ihr schneidet sie oben an den Pflanzen ab. Wichtig ist, dass die Pflanze verschieden Verzweigungen mit Blasst und Ast hat. Bei der Geranie funktioniert das auch gut (so könnt ihr jeden Herbst aus Stecklingen neue Geranienpflanzen fürs nächste Jahr machen). Der Schnitt erfolgt nach der 2-3 Verzweigung der Blätter. Die Kopfstecklinge stellt ihr in ein mit Wasser gefülltes kleines Glas an die Fensterbank. Hier müsst ihr manchmal etwas geduldiger sein, bis ihr erste kleine Wurzeln erkennen könnt.  Haben sie ein paar Wurzeln gebildet, könnt ihr sie in die Erde pflanzen. Geranien solltet ihr aber nicht im Freien überwintern. Sie benötigen einen kühlen, hellen Raum ohne Frost. 

Aststeckling

Ein Aststeckling wird z.B. von Johannisbeeren, Flieder oder Forsythien genommen. Die Aststecklinge werden im Herbst genommen, wenn kein Blatt mehr an den Hölzern ist. Der Steckling sollte ca. 15-20 cm lang sein. Er wird bis unterhalb einer Blattachse in lockere Erde gesteckt. Die unteren Enden der Stecklinge solltet ihr schräg anschneiden, so wurzeln sie besser. Bis zum nächsten Frühjahr sollte er gut durchwurzelt sein. Angießen nicht vergessen. 

Stammsteckling

Wie der Name schon sagt, teilt ihr beim Stammsteckling den Stamm. Hierbei entfernt ihr die meisten Blätter bis auf 1 oder 2. Der Stamm treibt nun wieder neu aus. Diese Stecklinge wachsen aber jedoch sehr schlecht bis kaum an. Ich empfehle euch, erst einmal die anderen Steckling Varianten zu versuchen. 

Blattsteckling

Beim Blattsteckling wird ein Teil des Blattes in die Erde gesteckt. Dies macht ihr am besten in einem Topf, den ihr regelmäßig auf Schimmelbildung und Fäulnis kontrollieren könnt. Die Erde sollte stets feucht sein. Wie beim Stammsteckling funktioniert dies eher schleppend bis gar nicht. 

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