Mulchen- längst Vergessenes, endlich wieder entdeckt

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(Bild: Theresia Kleinert)
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Mulchen, was bedeutet das eigentlich?

Mulchen heißt, dass ihr die Beet Oberfläche abdeckt. Dies könnt ihr mit Rasenschnitt, minderem Stroh oder auch Heu machen. Auch das Grünzeug, was ihr von eurem Gemüse nicht verwertet, eignet sich zum Mulchen. Meine alte Nachbarin sagte immer: „Die Beete dürfen nie nackig sein.“ Im Herbst legt sie sogar geschnittene Geranien über die Beete. Früher war das eine natürliche, selbstverständliche Sache. Mulchen geriet leider immer mehr in Vergessenheit, umso schöner, dass es nun wieder zum absoluten Hype geworden ist.

Welche Vorteile bringt Mulchen?

Ich möchte euch beruhigen, mulchen stinkt nicht. Ganz im Gegenteil, man riecht nichts. Wir besitzen zum Glück keinen Mähroboter (meiner Meinung nach, absolut unnötig so ein Ding und unschön für Wildtiere). Im Prinzip mulcht dieses Ding euren Rasen auch. Für mich eine wundervolle Ressourcen Verschwendung, ich mulche überwiegend mit Gemüsepflanzenreste und Rasenschnitt.

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Die Mulchschicht sorgt dafür, dass die oberste Erdschicht weniger austrocknet. Sie schützt sie vor Wind und speichert Nässe und gleichzeitig die Wärme besser.  Somit müsst ihr weniger gießen und spart Wasser. Unbehandelte Schafswolle hat übrigens einen wunderbaren Wärme- und Wasserspeicher, sowie eine gute Düngerfunktion, aber dazu gibt’s in meinem Buch „Resi´s Gartenbiachle“ mehr dazu.

Die Mikroorganismen werden zusätzlich geschützt und der Boden bleibt feiner und lockerer, somit müsst ihr nicht umgraben, sondern nur mit einer Grabegabel neuen Sauerstoff in die Beete bringen. Hierbei sticht ihr einfach immer wieder leicht in die Erde, bewegt die Gabel hin und her. Der Rasenschnitt wirkt ebenfalls als leichte Düngerfunktion.

Der Wuchs von Beikräuter wird minimiert. Im Rasenschnitt sind auch blühende Beikräuter, mulcht ihr aber regelmäßig, wachsen die erst gar nicht richtig, weil ihnen das Licht fehlt. Beikräuter wachsen zudem immer ein wenig, wegen Anflug und Beigabe von Mist auf den Beeten.

(Bild: Theresia Kleinert)

Wer mulcht spart Zeit und Sprit. Denn ihr müsst euren Rasenschnitt nicht mehr auf den Wertstoffhof bringen. Rasenschnitt kann auch unter Sträucher oder ins Gewächshaus. Im Gewächshaus und in Kübelbeeten mag ich den Mulch besonders gern, denn diese müssen immer gegossen werden. Meine Divise ist, was im Garten ist, bleibt im Garten. Sträucher können zu einer Benjeshecke werden. Gemüseblätterreste, die man nicht immer verwerten will, kommen auch auf die Beete, z.B. Blätter vom Salat, Rhabarberblätter, Brokkoli, Blumenkohl oder Rote Beete. Diese schützen größere Pflanzen vor Schneckenbefall. Unter Rhabarberblättern können Schnecken gut abgesammelt werden. Laub- und Strauchblätter kommen ebenso im Herbst nach dem Rasenschnitt als dicke Mulchdecke auf die Beete oder sie werden zum Igellaubhaufen geschichtet. Direkt auf den Beeten wirken sie durch ihre Gerbstoffe eher wachstumshemmend. Probiert es aus! Ihr werdet sehen, im Frühjahr habt ihr kaum Beikräuter und müsst wirklich nicht umgraben. Meine Freundin hat dies nun 2 Jahre auf ihrem Acker getestet. Seit einem Jahr gräbt sie nichts mehr mit der Fräse um und der Boden ist unfassbar locker, feucht und krümelig geworden.

Wir möchten mulchen, aber wie mulche ich richtig?

(Bild: Theresia Kleinert)

Hier seht ihr eine Tomate, der Rasenschnitt ist schon stark zusammengesackt und leicht verrottet. Diesen füllen wir nun wieder auf. Der Mulch ist zudem auch noch ein natürlicher Schneckenstop. Zu beginn benötigt ihr Rasenschnitt, dafür solltet ihr den Rasen mähen. Wir mähen nicht sehr kurz. Damit der gemähte Rasen im Sommer nicht verbrennt, mähen wir nicht bei praller Sonne. Habt ihr zu wenig Rasenschnitt? Dann fragt doch mal eure Nachbarn. Im neuen Garten haben wir auch zu viel Beete für den wenigen Rasenschnitt. Meine Nachbarn mähen aber unermüdlich und somit konnte ich mindestens 6 Schubkarren für meine Beete ordern und diese wieder neu mulchen. Ich hatte mich riesig gefreut und die Nachbarn freuten sich ebenso, da sie sich eine Fahrt zum Wertstoffhof sparten. 😊

(Bild: Theresia Kleinert)

Eine neue Mulchschicht für die Topf-Tomate, dafür nehmt ihr einfach 2-3 gute handvoll Rasenschnitt und gebt sie um die Tomate, bis der Topf wieder gut gefüllt ist.  Den Mulch gieße ich meist noch etwas an. So kann er gleich Wasser speichern. Wenn Beete erst einmal leer stehen, mulche ich sie ebenso mit einer 10cm dicken Schicht. So vermeide ich vielen Beikräuter Wuchs und schütze die Erde für die nächste Pflanzrunde.

(Bild: Theresia Kleinert)

Im Gewächshaus mache ich das gleiche, dies bedecke ich schon mit Mulch bei kleinen Jungpflanzen. So erhalten sie mehr wärme und sind im Gewächshaus, sowie draußen nochmals geschützter.  Die Mulchschicht lege ich auf den ganzen Beeten und der Gewächshauserde aus. Beete, die ich frisch angesät habe, bekommen nur eine „zuckerdünne“ Schicht mit Rasenschnitt. Ich bilde mir ein, dass Schnecken so erst den Rasenschnitt fressen, bevor es an meine Keimlinge geht 😊

(Bild: Theresia Kleinert)
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