Neues aus dem Klostergarten – Gartentipps Frühjahr

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Klostergarten
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Die Schwestern der Abtei Fulda haben einen großen Wissensschatz rund um den Gemüsegarten. Schon seit viele Jahrzehnten gärtnern sie in ihrem Klostergarten rein biologisch. An den Erfahrungen der Benediktinerinnen dürfen nun auch wir beetfreunde teilhaben! Aus der klostereigenen Gartenzeitschrift „Winke“ zeigen wir dir hier die besten Tipps rund um den frühlingshaften Gemüsegarten!

Bauernregel zur richtigen Pflanzzeit

Bestimmte Zeitangaben für Pflanz- und Saatzeiten haben sich in den letzten Jahren verschoben. Auch die Wetter Kapriolen im April müssen für die Planung der Gartenbestellung mitberücksichtig werden. Doch gibt es eine alte Bauernregel, auf die Sie sich nach wie vor verlassen können: 

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„Siehst du im April die Falter tanzen, kannst du getrost im Garten pflanzen“

Wie pflanzt man richtig

Setzlinge ohne Wurzelballen brauchen eine kräftigende Vorbehandlung, damit sie den Pflanzschock besser überwinden. Man kneift die Wurzelspitzen ab, das regt zu schnellerer Wurzelneubildung an und stellt die Pflanzern über Nacht in 1:10 verdünnte Ackerschachtelhalmbrühe, um sie gegen Pilzkrankheiten aus dem Boden zu stärken.

Solche Setzlinge lassen sich gut mit dem Pflanzholz in die Erde versenken. Man steckt das Pflanzholz in den Boden und bohrt durch kreisende Bewegungen im Boden ein Loch, in dem die Wurzeln ausreichend Platz haben. Dann setzt man die Pflanze ein und sticht mit dem Pflanzholz etwa 5 cm von der Pflanze in den Boden und drückt die Erde fest gegen die Wurzel. In das so entstandene Loch wird das Wasser zum Angießen gegossen. Es gelangt so gleich zur Wurzel und schwemmt die Erde nicht zu.

Wenn Salat nicht keimen will

Salat, der Frühjahr gesät wird, ist in der Regel schon nach 1 Woche zu sehen. Im Sommer dagegen, lassen sich die Salatsamen Zeit oder keimen gar nicht. Der Grund dafür sind zu hohe Temperaturen, die auch nachts nicht unter 18 Grad C absinken. Man muss also für Abkühlung sorgen, indem man die Samen in feuchtes Küchenpapier einwickelt und 2 – 3 Tage in den Kühlschrank legt. Dann legt man die Samen mitsamt dem Papier in den Boden, bedeckt mit Erde und hält dass Saatbeet ständig feucht.

Kartoffeln legen

Normalerweise soll man Frühkartoffeln im April legen. Das klappt bei uns auch in der Regel gut. Vor zwei Jahren bekamen wir in der 2. Maihälfte noch einige Saatkartoffeln geschenkt und legten sie, trotz des späten Zeitpunktes noch in die Erde. Wie staunten wir, als nach ein paar Tagen schon die Reihen zu sehen waren. In alten Aufzeichnungen fand ich dann Bauernregel, die ganz genau zugetroffen hat:

„Legst du mich im März, treibst du mit mir Scherz,

legst du mich im April, komm ich wann ich will,

legst du mich im Mai, komm ich eins, zwei drei.“

Kartoffelkäfer und ihre Larven

Kartoffeln, die mit Farnkraut (Wurmfarn) gemulcht wurden, haben in der Regel kaum unter Kartoffelkäfer zu leiden. Wo diese schon ihre Eier gelegt haben und die Larven bereits mit dem Fraß begonnen haben, hilft ein Tee aus den Trieben des Thuja-Baumes (Lebensbaum). Man zerkleinert 5-6 Triebspitzen von etwa 10 cm Länge und übergießt diese mit ½ Liter kochendem Wasser, lässt das Ganze abkühlen, siebt den Thuja-Rückstand ab und spritzt damit die befallenen Kartoffelpflanzen. Der Tee vergällt den Insekten den Appetit, sie stellen das Fressen ein und verhungern zum größten Teil.

Zucchini- und Kürbissamen nicht selber züchten

Zucchini und Kürbis gehören zur gleichen Pflanzenfamilie und sind leicht miteinander zu kreuzen. Daher gibt es auch die große Fülle der verschiedenen Kürbissorten. Nun können die Pflanzen aus der Kürbisfamilie einen Giftstoff bilden, das Cucurbin, das die Früchte bitter macht. In den Sorten die im Samenhandel geführt werden, ist dieser Stoff herausgezüchtet. Im Garten, wenn Insekten unterschiedliche Sorten und Arten anfliegen, können unkontrollierte Kreuzungen entstehen. Die Pflanzen, die dann aus den eigenen Samen entstehen, sind in der Lage, die giftigen Bitterstoffe wieder zu bilden. Trockenheit und hohe Temperaturen können diesen Vorgang noch intensivieren und es entstehen Früchte, die extrem bitter, giftig und ungenießbar sind. 

Im beetfreunde Shop findest du eine tolle Auswahl an sortenreinem Zucchini- und Kürbissaaten.

Pflanzstellen von Kürbis und Gurken markieren

Beim Pflanzen von Kürbis und Gurken, sollte neben der Pflanze ein Markierstab stehen bleiben, der die Blätter überragt. So können Sie im Sommer, wenn Wassergaben nötig sind, an die richtige Stelle gießen. Durch die Großen Blätter kann man die Pflanzstelle ansonsten gar nicht mehr erkennen und gießt das kostbare Wasser an Stellen, an denen es länger braucht zu den Wurzeln oder sogar schneller verdunstet.

Salbei gegen Kohlweißlingsraupen

Der intensive Duft des Salbeis hält Kohlweißlinge und Kohlfliegen von den ihren Wirtspflanzen fern. Am besten ist es natürlich, Kohlbeete mit Salbei  zu umranden. Eine andere Möglichkeit: 500 g Blätter und Triebspitzen des Salbei mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen, anschließend in 5 Liter Regenwasser einrühren und 2 Tage ziehen lassen. Diese Brühe spritzt man 1-2 Mal wöchentlich über alle Kohlgewächse. Die so behandelten Pflanzen waren auch meist frei von Kohlblattläusen.

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Abtei Fulda
Gemeinsam mit den Schwestern der Abtei Fulda präsentieren wir dir ausgewählte Inhalte aus dem großen Erfahrungsschatz der Abtei, die bisher nur in gedruckter Form im "Winke - der Gartenzeitschrift für den Biogärtner" erschienen sind. Die Tipps und Infos kommen direkt aus dem Klostergarten für dich!

2 Kommentare

  1. Super tolle Tipps!! Ich hab auch schon ein Buch von der Klostergärtnetei. Das ist soviel wert dieses Wissen. Schade das es nicht mehr Menschen erreicht. Zuviel arbeiten noch mit Gift. Dabei ist das gar nicht nötig. Es ist doch viel schöner Gemüse zu essen das ohne Chemie wachsen darf.

    • Ja, das sehen wir auch so. Umso mehr freut es uns, dass wir dieses alte Wissen jetzt auf „modernem“ Weg weitergeben dürfen 🙂

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