Indianerbeet- Mischkultur ist einfach wunderbar! Okra und Ingwer im Garten

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(Bild: Theresia Kleinert)
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Dieses Jahr habe ich das erste Mal ein Indianerbeet angepflanzt. Einige kennen es bestimmt von euch auch unter dem Namen „Milpa-Beet“. Es besteht aus 3 verschiedenen Pflanzen, die sich optimal ergänzen. Sowohl in der Optik, vom Standort und auch im Nährstoffverbrauch. Die 3 „Schwestern“ sind perfekt aufeinander abgestimmt. So lässt sich mit ihnen ein guter Ertrag auf wenig Fläche herausschlagen. Der Kürbis gehört zu den Starkzehrern, benötigt viele Nährstoffe und seine großen Blätter decken die Erdschicht großflächig ab. Dies verhindert zum einen den Unkrautwuchs und zum anderen spendet er Schatten und verhindert das schnelle Austrocknen der ersten Erdschicht. Die Stangenbohnen ziehen sich den Stickstoff aus der Luft und speichern diese wiederum in ihren Wurzeln. So gelangt er auch in die Erde und gibt diese an den Kürbis weiter. Als Rankhilfe und Stütze für die Bohnen ist der Mais zuständig. Ich habe dieses Jahr bunten Mais und Erdbeermais gesät. Optimal wäre 1 Sorte von mindestens 10 Pflanzen (1×1 Meter). Mais wird im Viereck angebaut, so fördert ihr die Bestäubung zusätzlich. Die Maiswurzeln wandeln Kohlenstoff in eine Zuckerform um, mit dem sie auch den Boden anreichern.

Da Stangenbohnen schnell wachsen, solltet ihr die Maispflanzen und den Kürbis mindestens 4 Wochen früher pflanzen. Keine Rolle spielt dabei, ob ihr an der Fensterbank vorzieht oder direkt sät. Der Mais wird im Abstand von 40-50cm gesetzt. Mittig kommt eine Kürbispflanze. Die Stangenbohnen werden dann rund um die Maispflanzen gesät. Das Indianerbeet findet ihr auch in „Resi´s Gartenbiachle“. Ich habe den Mais und Kürbis vorgezogen. Hier sind die Schnecken sehr hungrig. Zu beginn ist der Mais immer recht schüchtern und möchte oft nicht recht wachsen, aber dann machte er einen mächtigen Schub. Nun kann man dem Beet täglich beim Wachsen zuschauen.

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Die Artischocke ist der Umrandungsneuling unseres Indianerbeetes. Es sind 3 Pflanzen eingezogen, 2 Pflanzen habe ich von einer Bio-Gärtnerei (Aussaat war September 2022) zugekauft und eine habe ich selbst gezogen. Die Pflanzen zeigen keinerlei Unterschied und bilden noch keine sichtbaren Blüten aus.

(Bild: Theresia Kleinert)

Die Artischocke benötigt 2 Jahre, bis es zur ersten Blüte kommt. Erstmals eine, später mehrere. Eine Pflanze bildet ca. 8 Jahre erneute Blüten. Die Blüten und ihr Blütenstängel strahlen eine unfassbare Standfestigkeit aus, sie schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch sehr gesund. Dazu noch ein wahrer Wildbienen- und Hummelmagnet. Ich hoffe, dass die gekauften Pflanzen dieses Jahr noch eine Blüte bilden werden.

Sie benötigt viel Platz, ähnlich wie der Alant oder eine Heidelbeere. Sie sind nur bedingt winterhart, über den Winter muss sie mit Reisig und Blättern vor Frost geschützt werden.

(Bild: Theresia Kleinert)

Zwei weitere Exoten reihen sich in meinem Gewächshaus im Unterallgäu nebeneinander zwischen Paprika und Gurken ein. Zuerst eine Okra Pflanze. Kennenlernen durfte ich die Schoten bei meiner letzten Arbeit mit unbegleiteten Minderjährigen aus Afghanistan. Meist werden die grünen Schoten mit etwas Tomaten und Zwiebeln in der Pfanne gedünstet und dann als Beilage zu Reis und Fleisch gereicht. Aber auch als Aufstrich auf einem Brot schmecken sie sehr lecker. Die Pflanze kann ganzjährig geerntet werden, sie produziert immer wieder neue Schoten. Sie sind nicht frosthart und benötigen einen warmen Platzt. Geerntet wird mit Handschuhen, Blätter und Schote sind mit kleinen Dornen besetzt. Okras können eingefroren oder auch in Salzlacke haltbar gemacht werden. Ich bin schon unfassbar gespannt, wie die ersten eigenen Schoten schmecken werden.

(Bild: Theresia Kleinert)

Hinter der Okra und vor der Melone, neben Paprika und Gurke wächst langstielig der Ingwer. Den Ingwer habe ich an der Fensterbank vorgezogen. Erstmals habe ich Stücke der Knolle ins Wasser gelegt. Danach kam ein Teil davon in die Erde, der andere Teil schaute aus der Erde heraus. Ingwer benötigt etwas zum Keimen bzw. Wurzeln bilden. Er gehört zu den Rhizom Pflanzen. Ihr könnt also gekauften Bio Ingwer verehren, indem ihr ihn in kleinere Stücke schneidet und die „Augen“ ( dort wo das Grün austreibt) ins Wasser legt. 2 Pflanzlinge haben es geschafft und zogen nach den Eisheiligen ins Gewächshaus. Einer der beiden entwickelt nun nochmals ein Grün. Ingwer mag es an der Wurzel feucht und über der Erdoberfläche sonnig und wirklich warm. So habe ich ihn auch mit ins Gewächshaus als Mischkultur gepflanzt. Im Herbst, wenn sich die Blätter, ähnlich wie beim Knoblauch und der Zwiebel, gelb verfärben, werden wir ihn ausgraben und hoffentlich eine gute Menge eigenen Ingwer ernten können.

(Bild: Theresia Kleinert)

Die Nachbarsgurken bilden nun auch endlich Früchte. 2023 ist wirklich alles noch etwas später im Allgäu dran wie sonst.  Dieses Jahr gibt es kleine Vespergurken, Schlangengurken (Arola) und weiße, kleine Gurken (ich denke es ist die Sorte White Wonder). Ich scharre schon mit den Hufen, ihr wisst ja ich bin ein sehr geduldiger Mensch 😉. Meine zwei Mai-Kinder essen Gurken am liebsten frisch, direkt im Garten oder als Salat. Aber ich werde sie immer wieder zu Honig-Senf Gurken einlegen. Mal in Streifen, mal in Stückchen und mal geschnitten als Sandwich Gurken. In manche Gläser gesellt sich noch etwas Zwiebel, Paprika oder Knoblauch. Ich nutze im Übrigen alle Gurkensorten zum einkochen, die Inkagurke mögen wir besonders gern.  Aber immer mit dem aller leckersten Rezept.  Das Rezept dazu findet ihr in meinem Buch „Resi’s Gartenbiachle„. Wunderschön, wenn solche Schätze im eigenen kleinen „Tante Emma Raum“ zu finden sind.

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