Die beste Zeit zum Scheiden der Rosen ist nicht wie früher immer geglaubt der Herbst sondern der Frühling. Im Herbst schneidet man nur verblühte Blumen ab und die restlichen Triebe etwa auf die Hälfte der Länge herunter. Im Frühling erfolgt dann der eigentliche Schnitt. In milden Gebieten kann man damit Angang März beginnen, in rauen Klimagebieten und Gärten, die oft von Spätfrösten heimgesucht werden, wartet man bis zum Ende des Monats. Wer unsicher ist, kann sich an den Forsythien orientieren. Beginnen diese zu blühen, ist der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt gekommen.
Werden Rosen nicht jedes Jahr geschnitten, bildet sich immer mehr krankes, totes Holz: Die Triebe werden immer schwächer, die Blüten kleiner und die Lebensdauer der Pflanzen wird verkürzt. Durch richtiges Schneiden fördert man die Gesundheit der Rosen und die Entwicklung kräftiger junger Triebe.
Die richtige Schnitttechnik
Man verwendet eine gute Rosen- oder Gartenschere mit scharfen Klingen und schneidet jeweils schräg nach hinter über einem schlafenden Auge ab. Bei spätem Schnitt, beginnen die Augen schon auszutreiben. Dabei muss man mehr Vorsicht walten lassen, um den jungen Austrieb nicht zu beschädigen. Der Abstand vom Schnittansatz zum Auge soll im Idealfall nicht weniger als ½ cm und nicht mehr als 1 cm betragen. Die Schnittfläche soll deshalb schräg sein, damit der Regen leicht abfließen kann und sich keine Krankheiten auf der Schnittfläche entwickeln. Nach Möglichkeit wählt man beim Schneiden solche Augen aus, die nach außen wachsen, damit die Mitte der Pflanze offen bleibt. Nach innen wachsende Triebe haben oft nicht genug Licht und Luft und werden im Sommer leichter und eher von und Krankheiten befallen.
Totes, krankes und erfrorenes Holz wird vollständig herausgeschnitten- Dabei ist es wichtig, jeweils anschließend die Schere mit Spiritus zu desinfizieren, damit keine Pilzsporen von kranken Trieben auf gesundes Holz übertragen werden.
In regnerischen Gebieten, ist es ratsam Schnittstellen, die mehr als 1 cm Durchmesser haben mit Baumwachs zu verschließen.
Schnitt der verschiedenen Rosenarten
Edelrosen (Teehybriden)
Bei Edelrosen, die schon einige Jahre im Garten stehen, schneidet man totes, krankes und beschädigtes Holz heraus. Auch schwächere Seitentriebe nimmt man direkt am Haupttrieb weg. Die kräftigen, gesunden Triebe kürzt man auf etwa die Hälfte der Länge. Waren die Rosenstiele im vergangenen Jahr zu dünn und zu lang, schneidet man bis auf 4 oder sogar bis auf zwei Augen zurück. Auf diese Weise entstehen zwar weniger, aber kräftige Blütenstiele mit schönen, großen Blüten. Jeder kann also selbst entscheiden, ob er lieber mehr, dafür aber dünnere und kleinere Rosen haben will, oder weniger große Blüten.
Beetrosen (Floribunda- und Polyantha-Rosen)
Strauchrosen
Strauchrosen haben meist noch einige Eigenschaften der robusten Wildrosen. Man schneidet daher jährlich nur das tote und kranke Holz heraus. Ansonsten lichtet man den Strauch so aus, damit die Triebe genügend Platz, Luft und Licht für ihre Entwicklung haben. Etwa alle 3 Jahre sollten ein oder zwei Haupttriebe bis ca. 15 cm über dem Boden zurückgeschnitten werden. So wird die Entwicklung neuer Triebe von der Basis aus gefördert und die Pflanze wird ständig verjüngt.
Öfter blühende Kletterrosen
Von Kletterrosen schneidet man ebenfalls alles tote und kranke Holz heraus. Außerdem werden die Seitentriebe, die zu dicht stehen und zu dünn sind, dicht am Leittrieb abgenommen. Kräftige Seitentriebe kürzt man um die Hälfte ihrer Länge, bzw. bis auf 3 bis 5 Augen ein. Die Hauttriebe werden in der Regel gar nicht geschnitten, nur von Zeit zu Zeit ersetzt man einen Haupt- oder Leittrieb durch einen jüngeren. Dazu lässt man einen jungen, kräftigen Trieb, der aus der Basis entspringt, hoch wachsen und schneidet dafür einen älteren Trieb am Boden ab.