Lavendel bringt einen Hauch Provence in deinen Garten. Seine wunderschönen violetten Blüten und sein intensiver Duft machen ihn nicht nur für die Gewinnung von Duftstoffen für Parfüms, Seifen und Badezusätzen attraktiv, sondern locken auch viele Insekten an. Seinen botanischen Namen Lavandula trägt er daher nicht von ungefähr: Er stammt vom lateinischen Wort lavare ab, das übersetzt waschen heißt. Der tolle Duft des Lavendels geht nicht zuletzt auf seine Inhaltsstoffe zurück, die auch als heilsam gelten. Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) wurde daher im Jahr 2008 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Als Zutat in der Küche kann er für eine besondere, süße oder herbe Note sorgen.
Lavendel-Sorten
Lavendel ist ein immergrüner Halbstrauch, der bis zu einen Meter hoch und viele Jahre alt werden kann. Seine länglichen, filzigen Blätter sind silbrig-grün, die – wie beim Rosmarin – am Rand eingerollt sind. Sie helfen ihm, sich vor dem Vertrocknen zu schützen. Charakteristisch für Lavendel sind seine in der Regel violetten Blüten, die an Stielen wie Ähren aus dem Strauch herauswachsen.
Besonders auffällig blüht übrigens der Schopflavendel (Lavandula stoechas). Er verdanket seinen Namen den violett-blauen Hochblättern oberhalb der eigentlichen Blüten, die ihn zu einem Hingucker in Rabatten und am Beetrand machen.
Lavendel aussäen und vermehren
Wenn du einen Lavendel im Garten haben und ihn nicht als Jungpflanze kaufen möchtest, kannst du ihn ab März in Schalen aussäen. Bedecke die Samen nicht mit Erde, sondern drücke sie nur an der Oberfläche an. Lavendel ist ein Lichtkeimer, der Helligkeit braucht, damit die Samen aufgehen. Stelle ihn daher an einen hellen, warmen Ort. Nach etwa drei Wochen sollte das erste Grün sichtbar sein. Wenn du ihn direkt ins Freiland aussäen möchtest, warte damit bis Mai. Sobald die Nachtfröste vorbei sind, können dann auch die Jungpflanzen nach draußen umziehen.
Lavendelpflanzen, die aus Samen gezogen werden, entwickeln sich oftmals nur langsam und zaghaft. Hast du bereits einen Lavendel im Garten, ist es einfach, ihn über Stecklinge vegetativ zu vermehren. Auf diese Weise erhältst du auch Pflanzen, die dieselben Eigenschaften haben wie ihre Mutterpflanze. Wähle daher am besten eine Sorte aus, von der du weitere Exemplare haben möchtest.
Die Stecklinge schneidest du am besten im Frühjahr oder Spätsommer – also zu genau den Zeitpunkten, zu denen du den Strauch sowieso einmal schneiden solltest. Knipse einen etwa zehn Zentimeter langen Trieb mit einer Schere ab. Er sollte keine Blüte haben und unverzweigt sein. Entferne die unteren Blätter und stecke ihn bis zum Blattansatz in einen Topf mit Anzuchterde. Gieße ihn gut an und stelle ihn an einen warmen, hellen Platz. Sobald die Jungpflanze frisch austreibt, schneide sie zurück: So wächst sie kompakter.
Standort & Pflege
Damit der Lavendel seine volle Pracht entfalten kann, benötigt er einen vollsonnigen, geschützten Standort. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffarm und vor allem kalkhaltig sein. Schwere Böden, die viel Feuchtigkeit speichern, sind nicht geeignet. Ansonsten ist Lavendel recht pflegeleicht und muss nur wenig gegossen werden. Damit der Halbstrauch schön buschig wächst und nicht verholzt, solltest du ihn im Frühjahr und nach der Blüte im Sommer zurückschneiden. Ob dein Lavendel den Winter im Freien gut übersteht, hängt von der Sorte ab. Wenige überstehen unbeschadet kühlere Temperaturen, die meisten brauchen einen Winterschutz. Mache Sorten musst du auch drinnen überwintern – am besten hell und kühl im Treppenhaus, im Wintergarten oder in einem frostfreien Gewächshaus.
Ernte, Verwendung & Konservieren
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