Kartoffeln gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten – auch wenn viele sie nur als eine Beilage sehen. Eigentlich schade, denn gerade im eigenen Garten oder auf dem Balkon kannst du wahrhaft kleine Schätze anbauen, die es kaum im Handel zu kaufen gibt und ungemein lecker schmecken. Obendrein ist die Knolle sehr gesund: Sie hat nur wenige Kalorien, ist dafür aber reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
Kartoffeln-Sorten
Die Kartoffel gehört, wie die Tomate, zu den Nachtschattengewächsen und kommt ursprünglich aus Südamerika. Fachleute gehen davon aus, dass es weltweit mehr als 2.000 Kartoffelsorten gibt. Sie unterscheiden sie vor allem in Form, Farbe, Festigkeit und Geschmack.
Für den Anbau ausschlaggebend ist aber vor allem die Ernte- beziehungsweise die Pflanzzeit. Zu den frühen Kartoffeln zählen beispielsweise die Sorten Nicola und Sieglinde. Linda, Grata, Grandifolia und Bamberger Hörnchen gehören zu den mittelspäten Sorten, Ackersegen und Aula zu den späten.
Die Knollen gibt es übrigens nicht nur in weißlich oder hellgelb. Blauer Schwede und Salad Blue beispielsweise haben blaue Schalen und blau-violettes Fruchtfleisch. Die Schale von Laura und Cheyenne ist rot, ihr Fruchtfleisch gelb. Innen und außen rot ist die Rote Emmalie. Übrigens: Bei diesen Sorten sind nicht nur die Knollen farbig, sondern auch die Blüten!
Kartoffeln vorkeimen und anpflanzen
Kartoffeln kannst du direkt ins Beet pflanzen. Sinnvoller ist es aber, sie vorkeimen zu lassen – insbesondere bei Frühkartoffeln. Durch das Vorkeimen gibst du den Knollen nämlich nicht nur einen Vorsprung und kannst früher ernten. Die Pflanzen sollen auch resistenter gegenüber Krankheiten sein. Außerdem musst du nicht erst drei Wochen warten, um zu wissen, ob eine Kartoffel tatsächlich gekeimt ist oder nicht!
Setze die Knollen vorsichtig und mit den jungen Keimen nach oben etwa fünf bis sieben Zentimeter tief in den Boden. Der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt 30 bis 50 Zentimeter, die Reihen sollten etwa einen halben Meter auseinanderliegen.
Übrigens: Auch wenn du keinen Garten hast, kannst du Kartoffeln selber anbauen. Sie lassen sich auch ganz einfach in Pflanztaschen aus unserem Shop kultivieren.
Standort und Pflege
Kartoffel sind recht pflegeleicht im Anbau. Sie brauchen lediglich einen warmen, sonnigen Standort. Der Boden sollte locker und humusreich sein. Da Kartoffeln zu den Starkzehrern gehören, solltest du ihnen beim Setzen zusätzlich Kompost oder Langzeitdünger ins Pflanzloch geben und sie den Sommer über entsprechend düngen. Auch gießen solltest du sie regelmäßig, so dass die Erde feucht bleibt.
Neben Kartoffelkäfer, Schnecken und Blattläuse können auch Pilzkrankheiten wie Krautfäule den Kartoffeln zusetzen – insbesondere wenn es zu feucht ist.
Ernte und Verwendung
Wie bei der Aussaat kommt es auch bei der Ernte auf die Sorte der Kartoffel sowie auf die klimatischen Bedingungen an. Frühe Sorten kannst du in der Regel ab Mitte Juni bis Mitte Juli ernten. Ob sie reif sind, erkennst du an der Schale: Grabe eine Knolle vorsichtig aus und reibe die Schale ab. Ist sie noch nicht fest und lässt sie sich leicht abreiben, ist die Knolle noch nicht reif. Mittelfrühe Erdäpfel kannst du ab August ernten, späte ab September. Sie sind reif, wenn das Kraut abgestorben ist.
Die Knollen holst du am besten an einem sonnigen Tag mit einer Grabgabel aus der Erde. Gehe dabei vorsichtig vor, damit du sie nicht verletzt, und lasse sie trocknen. Denn nur trockene, unbeschadete und gesunde Kartoffeln kannst du später bei Temperaturen zwischen fünf und acht Grad lagern. Wichtig: Das Lager muss dunkel sein, da die Kartoffeln bei Licht grün werden und giftiges Solanin produzieren. Vor dem Verzehr solltest du diese grünen Stellen grundsätzlich großzügig herausschneiden.
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