Zwiebeln aus Samen ziehen

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Die gängigste Anbauweise von Zwiebeln ist wohl das Stecken mit den Steckzwiebeln. Hierbei wird eine Brutzwiebel in die Erde gesteckt. Diese benötigen weniger Zeit und Pflege bis zur Ernte. Aber die Aussaat von Samen lohnt sich dennoch, die Zwiebeln bilden aus Samen zwar kleinere Knollen, aber dafür sind diese fester und dadurch viel besser zur Lagerung geeignet. Zwiebeln gehören zu den Schwachzehrern und benötigen deshalb nicht zwingend einen zusätzlichen Bodenaktivator. Eine Aufbereitung des Bodens im Herbst mit abgelagertem Mist reicht völlig aus. Anders wie bei z.B. bei Saatgut von Tomaten sollten Zwiebelsamen nach dem Öffnen möglichst noch im gleichen Jahr gesät werden.

(Bild: Theresia Kleinert)

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Zwiebeln keimen schon bei kälteren Temperaturen von 15- 20 °C. Je nach Temperatur benötigen sie dennoch eine längere Keimdauer 2-3 Wochen. Es gibt mehrere Möglichkeiten um bei solch langem Keimen, die Reihen nicht aus dem Blick zu verlieren. Ihr könnt entweder Radieschen als Erinnerung säen oder auch mit kleinen Ästen/ Steinen die Reihen markieren. Je nach Beginn des Frühlings und Länge des Winters, können die Zwiebeln bereits im Februar – März spätestens aber Ende März – April ins Freiland gesät werden. Zwiebeln lassen sich aber auch im Frühbeet, Gewächshaus oder an einem kühlen, hellen Fenster vorziehen. Grobe Eckdaten zum Pflanzen sind: ca. 1cm Saattiefe, ein Reihenabstand von 20- 30cm und einen Pflanzabstand (beachtet die Erntereife Zwiebelgröße) von pro Zwiebel von 4-10 cm. Die Erde sollte zum Keimen stets feucht sein, es sollte sich aber keine Staunässe bilden. Diese lassen Zwiebeln leicht faulen.

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Vorziehen – mein Test mit 2 Variationen

Selbsttests mag ich einfach am liebsten. Wie ihr euch vielleicht erinnert, ist mein Gedanke dabei dieser: Probieren geht über studieren. Probiere ich es nicht selbst aus, weiß ich nicht welche Möglichkeit für mich, meine Beete/ den Garten und für die hier unveränderbare Vegetation am besten ist. Somit habe ich dieses Jahr Zwiebeln auf 2 verschiedene Arten an dem Fensterbrett vorgezogen. Irgendwo hatte ich gelesen, das Zwiebeln gerne Zusammen stehen würden. So säte ich einige Zwiebelsamen zusammen in ein Schälchen und die anderen wenige in Pflanztöpfe. Bis jetzt war von der Keimdauer kein Unterschied, zur weiteren Entwicklung könnt ihr später in Resi’s Anzuchttagebuch mehr lesen. Da ich mir gern in manchen Dingen weniger Arbeit mache, topfe ich die Zwiebeln bis zur Pflanzung im Endbeet nicht um. Dies verkraften die Pflanzlinge gut, sie bleiben stabil und können gute Wurzeln bilden. Tiefersetzen hätte hierbei keinen Sinn.

(Bild: Theresia Kleinert)

Die Direktsaat möchte ich später als dritte Variation testen. Hierbei werde ich eine Reihe säen und später nach dem Keimen ausdünnen. Dies bedeutet, dass ich Keimlinge aus der Reihe entfernen werde. So haben die übrigen Pflanzlinge mehr Luft und Platz zum Wachsen. Ausdünnen könnt ihr auch bei Karotten, Radieschen oder Rettich. Sind die Zwiebeln an Ort und Stelle gepflanzt, könnt ihr mit Rasenschnitt gegen die Beikräuter mulchen. Bei frisch gesäten Zwiebeln empfehle ich euch, erst die Beikräuter zu entfernen und nach dem Keimen zu mulchen.

Ernte & Lagerung

Auch der Zwiebellauch lässt sich ernten und z.B. für Salate in der Küche nützen. Beim Benützen des Lauches ist zu achten, dass ihr ihn nicht komplett scheidet, sondern nur wenige Lauchstängel pro Pflanze. Sie verliert sonst an Kraft, wodurch die Knolle länger braucht oder es entsteht schlimmstenfalls ein Wachstumsstop.

Im Herbst steckt die Zwiebel ihre ganze Energie in die Knolle und der Lauch fängt an gelb zu werden, knickt um und wird braun. Nun sind die Zwiebeln erntereif und können aus der Erde. Die ganze Kraft befindet sich jetzt in der Knolle. Die Zwiebeln müsst ihr zur weiteren Lagerung gut durchtrocknen lassen. Dies könnt ihr, indem ihr kleine Buschen zusammenbindet und sie luftig, trocken, aber nicht zu sonnig aufhängt. Trocknet ihr sie in luftdurchlässigen Kisten oder liegend, müsst ihr sie mehrmals wenden. Sind die äußeren Schalen durchgetrocknet könnt ihr die Erde von den Knollen entfernen, Wurzeln leicht kürzen und das vergilbte Laub bis auf ca. 10 cm abschneiden.

Die Zwiebeln solltet ihr trocken, kühl und dunkel lagern. Eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt ebenso zu Schimmel, wie ein zu kurzes Trocknen.

Meine Lieblingssorten

Stuttgarter Riesen haben einen milden, würzigen Geschmack. Es sind mittelgroße, gelbe, flachrunde Zwiebeln, die eine tolle Lagerfähigkeit besitzen.

De Brunswick ist eine sehr festkochende Sorte. Sie sind plattrund, dunkelrote Zwiebeln, die sich auch gut zum Lagern für den Winter eignen. Zusätzlich schreibt man ihnen eine resistente Wirkung gegen Spinnenmilben und Pilzerkrankungen zu.

Red Long of Florence ist eine längliche, rötlich- violette, eher kleinere alte Zwiebelsorte aus der Toskana. Ihr Geschmack ist eher mild, süß. Da die Sorte eher kleiner ist, nutzen wir sie gerne gleich frisch aus den Beeten für Salate oder eine Gemüsepfanne.

Rote Wiener war die Heilpflanze des Jahres 2015. Es ist eine dunkelrote, flachrunde würzige Zwiebel, die ihren Ursprung in Österreich findet.  Die Sorte ist ebenfalls gut lagerfähig. Aber auch frisch im Kartoffelsalat oder gebraten zum Grillen schmeckt sie sehr lecker.

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