Tomaten aussäen und anziehen – so geht’s richtig

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Buschtomate mit roten Früchten
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Tomaten gehören zu unserem Lieblingsgemüse und wachsen jedes Jahr in verschiedenen Farben und Größen in unserem Garten. Sie sind relativ einfach anzuziehen, pflegeleicht und vor allem schmecken sie um vieles besser und aromatischer als gekaufte Tomaten.

Die Aussaat und Anzucht von Tomaten ist nicht schwierig, wenn man ein paar grundlegende Tipps beachtet. Deswegen haben wir für Dich alles über die Aussaat von Tomaten zusammengestellt.

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Icon AussaatDie Aussaat

Tomaten werden nicht direkt ausgesät, sondern wie viele Fruchtgemüse zuerst im Haus vorgezogen und dann später ins Freiland gepflanzt. Wir empfehlen, nicht vor Ende März / Anfang April mit der Aussaat zu beginnen. Wenn man – weil man es wie wir kaum mehr aushält schon mit der Aussaat zu beginnen 🙂 – schon im Februar beginnt, dann dauert es einfach zu lange bis man sie endgültig ins Freie pflanzen kann. Das Ergebnis sind dann lange, dünne Pflanzen mit wenig Standkraft. Deswegen ruhig ein bisschen später beginnen, die Tomatenpflanzen holen das Wachstum bei zunehmendem Licht schnell nach. Wenn man die Pflanzen schon früher ins Freiland pflanzen kann (weil man z.B. ein Gewächshaus hat), dann kann man ein bisschen früher beginnen.

Junge Tomatenpflanzen auf der Fensterbank
Auf der hellen Fensterbank wachsen die kleinen Tomatenpflänzchen bis es ab ins Freie geht

Zwei bis drei Tomatensamen pro Anzuchttöpfchen aussäen, mit Erde bedecken und warm stellen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 24-28 °C, die Keimung selbst dauert dann 7 – 10 Tage. Nach der Keimung solltest Du die Pflanzen nach Möglichkeit an einen kühleren (ca. 15 °C) hellen Ort stellen. Die Pflänzchen brauchen in dieser Phase vor allem so viel Licht wie möglich. Nach 2 bis 3 Wochen können die Pflänzchen dann pikiert (das heißt auf einzelne größere Töpfchen verteilt) werden. Beim Pikieren solltest Du die Pflänzchen möglichst tief setzen – aus dem Stamm wachsen dann weitere Wurzeln und die Pflanzen werden kräftiger.

Nach ca. weiteren 3 Wochen können die Pflanzen dann – sobald die letzten Fröste vorbei sind (meistens nach den Eisheiligen Mitte Mai) – ins Freiland gepflanzt werden.

Während der Anzucht solltest Du die Pflänzchen regelmäßig gießen und die Erde der Pflanzen sollte nie austrocknen. Tipp: vor dem Auspflanzen ist es gut, sie einmal etwas austrocknen zu lassen, das regt das Wachstum nach dem Auspflanzen an.

Icon FreilandDas Auspflanzen

Tomaten sind relativ anspruchslos, was den Boden betrifft, aber sie mögen helle, sonnige Standorte. Um Pflanzenkrankheiten wie der Tomatenfäule vorzubeugen, sollten sie idealerweise überdacht sein – entweder in einem Gewächshaus oder mit einem selbst gebastelten Dach aus z.B. Folie. Bei kleineren Tomatensorten wie Kirschtomaten ist die Überdachung nicht so wichtig.

Das Auspflanzen ins Freiland sollte wie erwähnt nach den letzten Frösten, d.h. ungefähr ab Mitte Mai erfolgen. Den Boden rund um die Pflanzen vor dem Auspflanzen lockern, damit sie dann schnell Wurzeln bilden kann und die Pflänzchen relativ tief (bis zum ersten Blattpaar) setzen – so können sich dann aus dem Stamm schnell weitere Wurzeln bilden. Je nach Tomatensorte solltest Du auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen achten, wir empfehlen mindestens 60-70 cm.

Viele Tomatensorten, vor allem die kleinfruchtigen, kannst Du auch im Topf oder Container anziehen. Dabei sollte der Topf jedoch nicht zu klein sein (mind. 10l Erdvolumen, idealerweise mehr), damit Du auch kräftige, große Pflanzen bekommst und mit einer entsprechenden Ernte belohnt wirst.

Icon FruchtfolgeFruchtfolge und Mischkultur

Tomate und Basilikum im Hochbeet
Tomate und Basilikum gemeinsam im Hochbeet

Als Starkzehrer stehen Tomaten an erster Stelle in der Fruchtfolge und sollten deswegen jedes Jahr den Standort wechseln. Als Vorkultur sind beispielsweise Salat und Radieschen geeignet.

Unter die Tomaten kannst du Kräuter wie beispielsweise Basilikum setzen. So hast Du auch gleich alles für die italienische Küche an einem Platz 🙂

Icon GießenDüngen und gießen

Tomaten sind Starkzehrer, das heißt sie benötigen viel Dünger und Nährstoffe. Entsprechende Dünger gibt’s im Handel oder im beetfreunde Shop. Wenn Du Deinen Tomaten etwas besonders gutes tun willst, dann kannst Du sie in der Wachstumszeit alle 3 Wochen mit einer Brennesseljauche gießen. Die kannst Du entweder selbst herstellen oder als fertiges Konzentrat bei uns im Shop kaufen.

Nach dem Auspflanzen brauchen die Pflanzen regelmäßig und genug Wasser, damit sie kräftige Wurzeln ausbilden können. Wenn sich einmal ein ordentliches Wurzelsystem entwickelt hat, reicht es wenn Du sie morgens gießt wenn sie die Blätter hängen lassen.

Bei uns im beetfreunde Shop findest Du eine große Auswahl an Tomaten – über 60 Sorten Tomaten, die meisten als samenfestes Bio und Demeter Saatgut: hier geht’s zu den Tomaten im Shop.

Hast Du auch schon Tomaten angezogen? Wie sind Deine Erfahrungen? Hast Du Tipps, die Du mit den anderen beetfreunden teilen möchtest? Wir freuen uns auf Deine Kommentare!

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16 Kommentare

  1. Hallo 🙂 ich hab mir die Hydrokultur von Ikea gekauft 🙂 möchte also jetzt damit starten 🙂 eure Seite ist ja wirklich top 🙂
    Jetzt wollt ich fragen ob ich denn damit auch Tomaten machen kann ?
    Hab letztes Jahr ein Tomaten sträuchen gekauft – ertrag war nicht wirklich Bombe – diesmal möchte ich es mit Samen machen . Habt ihr da Tipps für mich ? Also mit Bezug von dieser Hydrokultur Krydda/Växer von Ikea ?
    Würde mich sehr freuen über eine Antwort 🙂
    Und genarell ob ich damit nur Kräuter oder Salat machen kann oder auch Paprika – gurken etc…)
    Ganz liebe Grüße Alex

    • Hallo Alex,

      vielen Dank für das Lob. Es freut uns, dass Du jetzt auch mit dem Gärtnern anfangen willst.

      Das Hydrokultur-System ist aufgrund der Größe der Töpfchen und der Höhe des Gewächshauses nur für die Voranzucht von größeren Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika geeignet. Spätestens wenn die Pflänzchen größer sind, müssen sie dann auch in einen größeren Topf (idealerweise mindestens 10 Liter Erde) oder in den Garten 🙂

      Viele Grüße
      Dein beetfreunde

  2. Ich habe letzten Jahr bei Euch zum ersten Mal zwei Pflanztaschen von RootPouch gekauft. 39 Liter. Darin habe ich Patisson gepflanzt, und ich muss sagen ich war überrascht von der Menge an Früchten und wie toll die Pflanze ins gesamt aussahen. In meine „normale“ orangene Kübel hatte ich das nicht. Ich habe die Tasche aber auf einen großer Untersetzer gestellt sodaß das Wasser nicht sofort ablaufen konnte. Für dieses Jahr habe ich wieder zwei bestellt von 56 Liter, da habe ich vor zwei Kürbissen dann drin zu Pflanzen….bin jetzt schon gespannt….Die Handhabung war sehr gut. Meine Frage ist nur ob man die Tasche für den nächsten Gebrauch waschen sollte und wie das dann zu handhaben ist.
    Viele Grüssen,

    Louisa Pols

    • Hallo Louisa,

      das freut uns natürlich sehr, dass Du mit den RootPouches zufrieden bist und so eine tolle Ernte hattest 🙂

      Für den neuen Gebrauch brauchst Du die Taschen nicht großartig waschen, einfach sauber machen reicht. Alternativ kannst Du sie natürlich auch einmal mit Wasser abwaschen.

      Viele Grüße & gutes Gelingen für diese Saison
      Deine beetfreunde

  3. Hallo, Tomaten sind genial und sehr einfach zu ziehen. Werde ich dieses Jahr auch wieder machen, hab mir dazu mal eure super Brennesselextrakt bestellt, damit die auch schlechte Witterungen gut überstehen.
    lg
    Balkonier Christian

  4. Moin Moin

    Zuerst ein großes Lob für euren Shop, das Angebot an Samen ist unübertroffen gut. Ich kaufe nur bei euch ein.
    Mit dem Gärtnern habe ich erst vor kurzem begonnen und in meinem Garten gibt es leider nur einen schweren lehmigen Boden. Da werde ich jedes Jahr eine ca 5cm dicke Schicht abgelagerte Pferdeäpfel aufbringen und natürlich mulche ich auch mit rasenschnitt. Zusätzlich dünge ich 3-4 Wochen vor der Aussaat mit oscorna bodenaktivator und oscorna animalin sowie mit eifelgold urgesteinsmehl. Das hat mit sehr gute Erfolge gebracht. Und so erkämpfe ich mir Jahr für Jahr einen besseren Boden. Nächstes Jahr wollte ich mal mit den effektiven Mikroorganismen experimentieren, was haltet ihr davon?

    • Hallo Sören,
      vielen Dank für das Lob, das hören wir gerne 🙂 Toll, wie Du mit dem doch schwierigen Boden experimentierst und ihn kontinuierlich verbesserst! Mit dem Thema EM haben wir auch noch keine großen Erfahrungen, aber es steht für das nächste Jahr auf jeden Fall auch auf unserer Ausprobierliste. Wir würden uns natürlich auch über Deine Erfahrungen und Erfolge mit EM freuen.

      Viele Grüße
      Deine beetfreunde

  5. Beim Aussetzen hilft es, wenn mann die Pflanze dadurch schützt, dass man eine PET-Flasche, der man zuvor den Boden und den Hals abgeschnitten hatte, um die Pflanze in die Erde drückt, etwa 2-3 cm tief. Dies schützt vor Wind, Kälte und eventuelle Schädlinge, und kann/sollte, wenn der Sätzling stark genug ist, noch rechtzeitig wieder entfernt werden.

  6. Ich säe meine Tomatensaat spätesten Mitte Februar aus. Nach ca 16 Tagen pikiere ich die jungen Pflanzen in kleine Töpfe und sorge dafür, daß sie nicht austrocknen ( Temperatur ca 18 Grad) Ungefähr ab 20. März kommen sie in größere Töpfe, die Pflanzen tief einsetzen, damit sich reichlich Wurzeln bilden, und dünge mit Flüssigdünger wöchentlich. Wenn sich schon Seitentriebe bilden sollten, geize ich sie aus. Wenn es keine Nachtfröste mehr gibt, können sie ins Freiland oder etwas früher ins Gewächshaus.
    Nicht vergessen die Pflanzen an Stäben befestigen. Viel Erfolg!

  7. Ich möchte gerne sortenreine Tomaten ernten. Meine Frage ist, kann man unter einem Dach verschiedene samenechte Sorten anpflanzen. Oder soll man das nicht tun, weil dann eine Kreuzung zwischen den einzelnen Blüten erfolgt.

    • Vielen Dank für diese tatsächlich sehr spannende Frage. Prinzipiell sind Tomaten Selbstbestäuber / -befruchter, d.h. ein bisschen Wind reicht aus, damit die Bestäubung erfolgt. Für Insekten sind die kleinen Tomatenblüten eigentlich eher uninteressant. Es kann aber – insbesondere bei Hummeln – vorkommen, dass sie bei der Bestäubung nachhelfen. In diesem Fall ist bei nebeneinander stehenden Tomatensorten nicht gewährleistet, dass es nicht zu Kreuzungen kommt.

      Wenn man also diese Kreuzungen – die unter Umständen gerade bei samenfesten Sorten durchaus interessant sein können – absolut ausschließen will, muss man die Tomaten während der Blütephase mit einem engmaschigen Flies abdecken, sodass Insekten nicht an die Blüten kommen.

  8. Hallo ihr Beetfreunde, ich sähe schon seit Jahren Tomatensamen aus. Doch im letzten Jahr habe ich im Gewächshaus überhaupt kein Erfolg gehabt. Die Reifezeit war erst im Oktober. Die Aussaat ist eigentlich ganz gut geglückt, die Pflanzen waren kräftig, wobei ich einige ins Gewächshaus, im Garten oder auch unter einem Folientunnel gepflanzt habe. Black Russian war die robuste Tomate die auch im freien eine robuste Witterung abkonnte. Im Gewächshaus hatte ich golden Sunrise, Black Russian und die Tiger Tomate. Das Gewächshaus fülle ich jedes Jahr neu mit Erde, Die mindestens eine Tiefe von 30 cm hat. Im letzten Jahr hatte ich Pflanzerde und großzügig Tomaten Erde bei gemischt. Aber trotz allem ist die Ente so gut wie ausgefallen. Meine Vermutung ist, zu früh ausgesät oder der Standort war zu dunkel, da hinterm Gewächshaus zwei große Zypressen gestanden haben. Wie ist eure Meinung. Gruß Reinhold

    • Eigentlich hast Du alles richtig gemacht und es gibt nichts zu verbessern. Auch wir hatten letztes Jahr bei den Tomaten eine sehr schlechte Ernte, weil die meisten Früchte nicht rechtzeitig gereift sind. Woran das genau gelegen hat, ist schwierig zu sagen, aber wir hoffen auf eine bessere Ernte dieses Jahr 🙂

  9. Hallo.
    warum gibt es in Eurem Sortiment keine Gelben Rispentomaten und auch keine Orange ?
    Die Gelbenrispen sind sehr süß, und die Orangen sind fleischigen können länger gelagert werden

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