Physalis anbauen, pflegen und ernten

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Die Physalis hat sich in den vergangenen Jahren von einem Exot zu einer beliebten Naschfrucht entwickelt. Ihre gelb-orangefarbenen, süßen Früchte zieren häufig Desserts. Du kannst sie aber auch für Marmelade verwenden. Besonders lecker schmecken die sonnengereiften Andenbeeren frisch aus dem eigenen Garten!

Physalis-Sorten

Die Physalis gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist mit der Tomate verwandt. Streng genommen ist Physalis der Name der Gattung; hierzulande wird er aber inzwischen als Synonym für die Andenbeere (Physalis peruviana) gebraucht. Diese stammt – wie der Name schon andeutet – ursprünglich aus dem Hochland Südamerikas. Aber auch als Kapstachelbeere kennt man sie. Diese Bezeichnung geht auf ihre spätere Verbreitung in Südafrika zurück. Charakteristisch für die Physalis sind die weichen, herzförmigen Blätter und die runden Beeren, die in lampionartigen Hüllen heranwachsen und reifen.

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physalisAndenbeeren können zwischen 1,50 und zwei Meter hoch werden. Die gelb- bis orangefarbenen Früchte werden etwa so groß wie Mirabellen. Sie reifen in der Regel ab August. Als bewährt gilt die Sorte Schönbrunner Gold.

Eine weitere Vertreterin der Gattung Physalis ist die Ananaskirsche (Physalis pruinosa). Ihre Beeren reifen je nach Aussaat bereits ab Juni. Sie sind etwa kirschgroß, eher blassgelb und schmecken – wie der Name schon sagt – in der Regel nach Ananas. Bei der Sorte Dulceria sollen sogar gleich mehrere süße Geschmacksrichtungen vorhanden sein. Die Pflanze wächst wesentlich kompakter als die Andenbeere und wird nur etwa halb so groß.

Übrigens: Auch Tomatillo (Physalis ixocarpa) ist eine Physalis. Die Früchte sind jedoch wesentlich säuerlicher im Geschmack und eignen sich beispielsweise für Salsa.

Physalis vorziehen und aussäen

Physalis ziehst du am besten auf der Fensterbank vor. Ab Februar kannst du mit der Aussaat beginnen. Bedecke die Samen nur leicht, je nach Sorte mit maximal einem halben Zentimeter Erde. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius sollten die Samen innerhalb von drei Wochen keimen. Am besten pikierst du die Physalis, wenn sich das zweite Blattpaar gebildet hat in kleine Töpfchen. So können sich die Jungpflanzen optimal entwickeln. In der zweiten Maihälfte kannst du sie nach draußen setzen, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt mindestens 60 mal 60 Zentimeter.

Standort und Pflege

Physalis mag es gern warm. Wähle daher einen vollsonnigen Platz im Garten aus. Der Boden sollte nährstoffreich, humos und locker sein. Da die großen Andenbeeren leicht umknicken, sollte der Standort windgeschützt sein. Darüber hinaus empfehlen wir dir, die Seitentriebe anzubinden.

physalisDamit sich die Physalis gut entwickelt und reichlich Früchte trägt, solltest du sie viel gießen und regelmäßig leicht düngen. Ansonsten ist sie aber recht pflegeleicht und robust. Schädlinge und Krankheiten machen grundsätzlich keine Probleme. Stehen die Pflanzen zu dicht, können sie jedoch von Mehltau befallen werden. Platzen die Früchte auf, neigen sie bei zu viel Feuchtigkeit zu schimmeln.

Hierzulande wird die Physalis in der Regel einjährig angebaut. Du kannst die mehrjährige Staude aber auch drinnen überwintern. Das Winterquartier sollte hell, aber kühl sein.

Ernte und Verwendung von Physalis

Je nach Aussaat und Region reifen Ananaskirschen bereits ab Juni. Andenbeeren kannst du von August bis zum Frost ernten. Ob die Früchte reif sind, lässt sich leicht erkennen: Bei Andenbeeren trocknet die Hülle ein und platzt auf. Die Beeren sind voll durchgefärbt und haben keine grünen Stellen mehr. Ananaskirschen hingegen fallen mitsamt der Hülle ab, wenn sie reif sind.

Die süßen Beeren gelten als reich an Vitamin C. Du kannst sie zu Kompott und Marmelade verarbeiten, frisch als Dekoration für Quarkspeisen und für süße Desserts verwenden oder einfach so naschen. In der Hülle lassen sie sich bis zu zwei Wochen lang lagern.

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8 Kommentare

    • Hallo, leider kann man Physalis tatsächlich nicht nachreifen lassen. Die einzige Möglichkeit wäre – falls die Pflanze in einem Topf ist – sie jetzt reinzuholen, damit die Früchte dann drinnen im Warmen noch nachreifen.

      • Physalis kann man sehr wohl nachreifen lassen.
        Ich ernte zur Zeit (Mitte Jänner) nach wie vor die nachgereiften Früchte (vom Strauch bereits im November abgenommen) in meinem Heizraum

  1. Gibt es „giftige“ Physalis?
    Bei mir im Garten sind sie ohne meine Aussaat gewachsen und kommen jedes Jahr wieder. Ich wundere mich.

    • Es gibt verschiedene Physalis-Sorten – neben der essbaren Kapstachelbeere (Physalis peruviana) ist das bei uns vor allem die Lampionblume (Physalis alkekengi), deren Früchte nicht essbar sind. Insofern ist es ohne genaue Betrachtung der Pflanze schwierig zu sagen, welche Sorte es ist.

      • Es giebt eine Giftbeere, die Früchte wachsen in Lampignons und die ist eben giftig. Aber die gehört zur Gattung nicandra, hat blaue Blüten und gezackte Blätter.

        Physalis alkengi ist eher nur leicht giftig, und ob das Gift aus der Beere stammt oder aus der Blüte (oder aus gewissen Drüsen) hat bis heute niemand rausgefunden. Ich übernehme keine Verantwortung wenn jemand die falsche davon isst. Aber die meisten Physalis sind ungiftig. Zudem verwildern sehr ungewöhnliche Spezies in Spanien und Italien, in Deutschland erfrieren die und es giebt keine Möglichkeit wie andere Spezies hierherkommen. Außer physalis peruviana, alkengi und pruinosa. Die Samen überleben den Winter und keimen dann sobald es warm wird. Meine Pflanze hat sich auch selbst ausgesäht, ind nächstes Jahr kann ich ernten.
        Ab jetzt nehme ich immer eine mit ins Haus 😸

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