Neues aus dem Klostergarten – Gartentipps Sommer

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Die Schwestern der Abtei Fulda haben einen großen Wissensschatz rund um den Gemüsegarten. Schon seit viele Jahrzehnten gärtnern sie in ihrem Klostergarten rein biologisch. An den Erfahrungen der Benediktinerinnen dürfen nun auch wir beetfreunde teilhaben! Aus der klostereigenen Gartenzeitschrift „Winke“ zeigen wir dir hier die besten Tipps rund um den sommerlichen Biogarten!

Für gesunde Früchte

Wenn Tomaten nur langsam reifen wollen, fügt man der Brennnessel-Jauche (1:20 verdünnt) eine Handvoll Holzasche bei. Gurken, Kürbis und Zucchini lieben ab und zu einen Guss mit 1:20 verdünnter Jauche. Die Wurzelzone sollte man mit Stecken markieren, damit man nicht über die Blätter gießt. Alternativ kann man auch wunderbar das Brennnessel-Extrakt verwenden.

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Große Sellerieknollen

Sellerie wird mit der gleichen Jauchemischung gegossen wie die Tomaten. Zusätzlich fügt man noch einen Teelöffel Meersalz hinzu, da die Pflanzen sehr salzliebend sind. Dadurch werden die Knollen besonders groß. Es dürfen jedoch keine Gurken und keine Salatpflanzen daneben stehen, denn diese wiederum vertragen kein Salz und reagieren darauf mit gelben Blättern.

Dillkraut und Dillsamen

Die Zeit der Dillblüte reicht von Juni/Juli bis in den September hinein. Die Reife der Samen setzt im August ein. Aber auch jetzt kann man noch weiter das feine Dillkraut ernten, das mehr ist als ein gesundes Gewürz. 75 Gramm frisches Dillkraut in 1 Liter Apfelessig ansetzen, 14 Tage stehen lassen gibt einen feinen Würzessig zu allen Salaten und Rohkostspeisen. Außerdem eignet er sich auch zum Abreiben von müden Füßen. Dillkraut Tee am Abend getrunken ist ein gutes Mittel gegen Schlaflosigkeit und Alpträume.

Dillsamen können geerntet werden, wenn sich an den Früchten grau-braune Streifen zeigen. Man schneidet das ganze Kraut mit den Samenständen ab und lässt es auf einem Tuch in der Sonne nachtrocknen. Anschließend reibt man die Samen aus und bewahrt sie kühl und trocken auf. Sie lassen sich als Gewürz zu Einlegegurken verwenden und als Tee zubereiten mit den gleichen Heilwirkungen wie Fencheltee.

Duftende Kräuter halten Schädlinge ab

Kohlpflanzen sind mit stark duftenden Kräutern zu mulchen, damit Kohlschädlinge abgewehrt werden. Gegen die Lauchmotte kann man vorbeugend mit Rhabarberblätterabsud über die Pflanzen gießen. Befallene Pflanzen werden abgeschnitten, soweit die Fraßgänge reichen.

Farnkrautmulch hält Kartoffelkäfer ab

In Gebieten,  die stark von Kartoffelkäfern heimgesucht werden, sollten Sie Ihre Frühkartoffeln mit Farnkraut (Wurmfarn aus dem Wald oder Farnwedel aus dem eigenen Garten) mulchen. Erfahrungsgemäß meiden Kartoffelkäfer die so gemulchten Beete. Ist nicht genug Farnkraut zu haben, sollten Sie wenigstens die Randreihen mulchen, um den Zuflug in Grenzen zu halten. Auch Kartoffelpflanzen, die regelmäßig vorbeugend alle 14 Tage mit Rainfarnbrühe gespritzt werden, bleiben in der Regel vom Kartoffelkäfer verschont.

Schutz vor der Möhrenfliege

Ab Mitte August – bei warmem Sommerwetter auch schon eher – fliegt die zweite Generation der Möhrenfliege. An spät gesäten Lagermöhren legen die Insekten ihre Eier ab und richten oft noch großen Schaden an. Den besten Schutz bieten Kulturschutznetze oder Gemüsefliegen-Netze, wie sie auch manchmal genannt werden. Wenn sie direkt nach der Aussaat über das Beet gespannt werden, sperren sie die Fliegen aus. 

Wer wegen eines konsequenten Mischkulturenanbaus auf Netze verzichtet, sollte die Möhrenreihen regelmäßig mit Zwiebelschalenbrühe oder Rainfarnbrühe übersprühen. Auch Tagetes zwischen den Möhren halten die Fliegen ab. 

In Großbritannien wurde folgende Maßnahme erfolgreich angewendet: eine ca. 5 cm hohe Schicht von angewelktem  Grasmulch zwischen die Möhrenreihen legen, wenn das Möhrenkraut ca. 10 cm hoch ist, wöchentlich die Schicht um 1 cm ergänzen während eines Zeitraumes von 4 bis 5 Wochen.

Drahtwürmer – unterirdische Wurzelfresser

Wenn über Nacht frisch gepflanzter Salat welkt und nur noch lose auf dem Boden aufliegt oder wenn Saaten kurz nach dem Auflaufen schlapp machen und verdorren, ist oft der Drahtwurm der Übeltäter. Die hellbraun glänzenden, drahtigen Larven des Schnellkäfers sind je nach Alter wenige Millimeter bis zu zwei Zentimetern lang. Man findet die Würmer außer an Salat noch an Getreide, Kartoffeln, Rüben, Hopfen, Kürbis, Melonen, Erbsen und Bohnen, Zwiebeln und Lauch und an vielen Blumenwurzeln. 

Bekämpfen lässt er sich schlecht, denn die Larven sind recht unempfindlich gegen Spritzmittel, auch gegen chemische.

Dennoch kann man einiges tun, damit die Plage nicht überhand nimmt:

  • nicht auf Flächen nach Wiesenumbruch anbauen,
  • wenn nötig, den Boden aufkalken, da der Drahtwurm kalkhaltige Böden meidet,
  • bei stark befallenen Böden intensive Bodenbearbeitung, besonders bei Trockenheit und Hitze durchführen, was sonst nicht zu empfehlen ist,
  • evtl. Durchfräsen des Landes,
  • Fangpflanzen zwischen den Kulturpflanzen anbauen (Salat, Kartoffeln); bei plötzlich welkenden Pflanzen findet man meist an den Wurzeln Drahtwürmer, die man vernichten kann,
  • auf kleinere Flächen Köder auslegen (halbierte Kartoffeln oder Möhren mit der Schnittfläche in den Boden eindrücken), regelmäßig kontrollieren und die Drahtwürmer vernichten,
  • Spitzmäuse, Laufkäfer und Vögel fördern, die als natürliche Feinde die Käfer in Schach halten.

Rosen jetzt nicht mehr mit Stickstoff düngen

Rosen dürfen von diesem Monat an nicht mehr mit Stickstoff (Brennnesseljauche, Kompost) gedüngt werden, damit das Holz bis zum Winter ausreifen kann. Kalimagnesia dagegen wirkt sich positiv aus. Es festigt das Pflanzengewebe und sorgt sogar für eine gewisse Widerstandsfestigkeit gegen Fröste.

Gerade im Spätherbst versuchen Fliegen und Mücken verstärkt in die warmen Räume einzudringen. Spray und Gifte sind keine Lösung, weil sie auch Menschen und Umwelt schädigen.

Dagegen mögen Fliegen mit Gewürznelken bespickte Zitronenscheiben überhaupt nicht. Stellt man sie auf kleinen Tellern im Raum auf, suchen sie bald das Weite. Auch Lorbeeröl in ein Keramiktöpfchen geträufelt vertreibt die Fliegen und Mücken. 

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