Marienkäfer – der gepunktete Gartennützling

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Marienkäfer sind schon immer ein Symbol für Glück. Es heißt, sie sollen Kinder schützen und Krankheiten heilen. Weltweit gibt es 360 Gattungen mit über 6000 Arten. In Europa kommen allerdings ca. 75 Gattungen mit 250 Arten vor. Die euch bestimmt am bekanntesten sind jedoch der Siebenpunkt-Marienkäfer und der asiatische Harlekin-Marienkäfer. Im Garten sollen sie vor allem eins, die Läuse, welche unsere Nutzpflanzen gerne befallen, in Schach halten.  Die Marienkäfer schützten sich, durch ihre rote Warnfarbe und mit bitterem Geschmack gegen Fressfeinde.

Oft wird der einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer mit dem asiatische Harlekin-Marienkäfer verwechselt, an Farbe und Punkten könnt ihr sie bei genauerem Betrachten jedoch gut unterscheiden. Der Harlekin ist gut an dem Muster am Kopfschild zu erkennen, seht ihr von hinten auf ihn, seht ihr ein gelblich-weißliches „M“ wie Marienkäfer. Beim Siebenpunkt-Marienkäfer ist das Kopfschild schwarz und hat links und rechts weiß-gelbe Punkte. Der Harlekin-Marienkäfer ist auch gut an seinen meist 21 schwarzen Punkten zu erkennen. Manchmal kann es sogar passieren, dass die schwarzen Punkte bei ihm so groß sind, dass es aussieht, als wäre er ein schwarzer Käfer mit roten Punkten. Der Siebenpunkt-Marienkäfer hat auf jeder Seite 3 und hinter dem Kopfschild mittig 1 schwarzen Punkt. Die Deckflügel können beim Harlekin hellgelb oder dunkelrot sein. Die Larven unterscheidet ihr an der Orangefärbung an den Seiten. Der Siebenpunkt-Marienkäfer hat links und rechts 2 orangene Punkte, der Harlekin eher orangene länglichere Streifen. Der Harlekin wurde in den 80er Jahren für die Bekämpfung gegen die Blattlaus eingesetzt.  Marienkäfer fressen nicht nur Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben. Nein auch Pilze wie den Mehltau mag der 22 Punkt Marienkäfer liebend gern, er ist nämlich Vegetarier. Weder ein ausgewachsener Käfer noch die Larven mögen Läuse, er frisst am liebsten den Mehltau Pilz an Pflanzen. Sie sind leicht zu erkennen, ihre Deckflügel sind strahlend gelb und sie haben auf jeder Seite 11 schwarze Punkte. Der gelbe Marienkäfer kann wenig Mehltau ganz gut in Schach halten, ist der Mehltaurasen auf der Pflanze zu arg benetzt tut er sich schwer, die ganze Pflanze vom Mehltau zu befreien.

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Marienkäfer bei der Paarung (Bild: Theresia Kleinert)

Kaum aus der Winterruhe erwacht (April/ Mai) suchen sich Marienkäfer einen Partner zur Paarung. Das Weibchen kann bis zu 400 Eier legen, die sie gerne in der Nähe einer Läusekolonie auf der Blattunterseite ablegt. Die Entwicklung vom Ei bis zum Marienkäfer dauert ungefähr 1 Monat. In dieser Zeit fressen die Larven rund 400 Blattläuse. Ein ausgewachsener Käfer frisst in seinem Leben bis zu 5.000 Blattläuse. Die Larven häuten sich 3-4mal. Zur Häutung kleben sie sich mit dem Hinterteil an die Blattunterseite und schlüpfen nach einiger Zeit aus der alten Hülle heraus.

Harleki-Marienkäferlarve (Bild: Theresia Kleinert)

Wenn die Larven ordentlich gewachsen sind, hören sie auf zu fressen, kleben sich ein letztes Mal an ein Blatt und verpuppen sich. Dies dauert ca. 2-3 Tage. Zu Beginn ist diese Puppe eher hell bis gelblich gefärbt, bekommt aber nach und nach eine bräunlich/rötliche Farbe.

Verpuppung (Bild: Theresia Kleinert)

Nach dem kurzen Schönheitsschlaf, erwacht die Puppe zu neuem Leben und es schlüpft der blassrote Marienkäfer. Die Farbe dunkelt nach einigen Stunden noch nach und wird zu einem kräftigen rot.

Marienkäfer beim Schlüpfen (Bild: Theresia Kleinert)

Marienkäfer schauen nicht nur wunderschön aus, sie sind auch wunderbare Nützlinge für den Bio Garten. Wenn ihr Läuse nicht sofort mit Chemie behandeln wollt, können euch Marienkäfer wunderbar bei der Bekämpfung zur Hand gehen. Ihr könnt die Marienkäfer auch etwas anlocken. Findet er wenig Läuse, greift er schonmal auf Pollen als Nahrung zurück. Pollen von Phacelia, Dill, Ringelblume, Fenchel, Schnittlauch, Klatschmohn, Löwenzahn und Klee mögen sie besonders gerne. Eine bunte Mischung an verschiedenen blühenden Blumen und Kräutern, ohne Insektizide fördert auch die Blattlausbildung. Eine Wildblumenecke in eurem Garten, in der Wildblumen wachsen und Läuse sich vermehren dürfen, mögen nicht nur Marienkäfer. Nein auch Hummeln, Bienen, Feldwespen, Schmetterlinge, Wanzen oder die Schwebefliege mögen solche Wildblumenecken sehr gern.

Ihr könnt euch auch entweder ein Insektenhotel für Marienkäfer kaufen, oder es aus Brettern selbst bauen. Zum befüllen des Häuschens könnt ihr Rindenmulch, Stroh und Holzwolle benützen. Holzwolle isoliert und speichert Wärme. Das Häuschen sieht einem Vogelnistkasten ähnlich, es hat nur anstatt einem Einflugloch kleinere, schmale Rillen, in die der Marienkäfer in das warme Nest mit Stroh oder Holzwolle schlüpfen kann. Sucht eurem Marienkäferquartier ein sonniges, geschütztes Plätzchen in eurem Garten. Natürlich könnt ihr es vorher noch bunt bemalen, das schaut dann auch noch hübsch aus. Etwas Gutes tut ihr den Käfern gleich noch, wenn ihr das Hotel in der Nähe vom Holder, Rosen oder Jasmin (sie alle neigen gern zu Läusen) aufstellt. So erleichtert ihr dem Marienkäfer den Start im Frühjahr etwas. Zieht das immer noch keine Marienkäfer in deinen Garten, kann man Marienkäfer Eier im Internet bestellen, diese kommen meist in einer Schachtel an schwarzem Papier klebend bei euch an. Diese Streifen kannst du dann an die betroffenen Pflanzen heften und warten bis du in ca. 2 Wochen erste Larven wirklich gut erkennen kannst. Aber unser Fazit nach einem Test: natürliche Hilfen um Marienkäfer anzulocken, sind viel effektiver als bestellte Marienkäfer Eier. 😊

Marienkäfer überwintern gerne in alten Wurzeln, Laubhaufen, Natursteinmauern, unter Blättern gemischt mit Rasenschnitt, inMauerritzen oder Dachstühlen. Meist sammeln sie sich und suchen zusammen ein schönes Winterquartier. Vergesst nicht, eure Gärten im Herbst ein bisschen ruhen zu lassen, unter so manchem Blatt oder den Sträuchern überwintern gern unzählige Insekten, Raupen und kleine Käfer. Auch verblühte Blütenstände oder Pflanzenstängel sind ein beliebtes Winterquartier, zum Beispiel für Wildbienen.

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