Zaubernuss (auch bekannt als Hamamelis) – einer der schönsten blühenden Sträucher

(Bild: Theresia Kleinert)
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Die Zaubernuss ist eine der frühsten blühenden Sträucher, die ich kenne. Oftmals liegt noch eine dicke Schneeschicht auf der Erde, wenn sie blüht. Sie besitzt unfassbar viel Kraft und ist richtig kälteresistent. Sie strahlt sogar zweimal in den wunderschönsten Farben. Im Herbst färbt sich ihr Laub wunderbar gelbrot und im Januar treibt sie aus und schiebt ihre rot bis gelbliche Blüten hervor. Allein das frühe Blühen, manchmal schon Ende Januar bis im März, nach den grauen, oft tristen Wintertagen, ist schon ein wahrer Balsam für die Seele. Sie verzaubern buchstäblich mit ihrem Wuchs und ihren, wie Fäden aussehend, hängenden, leuchtend gelben bis rötlichen Blüten. Durch ihre frühe Blüte gehört die Zaubernuss auch zu den bienenfreundlichen Sträuchern. Fast ein Must-Have im naturnahen Garten.

Ganze 6 Arten gehören zur Gattung der Zaubernuss, die Sorte Hamamelis virginiana blüht im Herbst. Ihre Blüten sieht man nur leiderofmals nur kaum, da sie von den Blättern verdeckt werden. Sie wachsen eher langsam, weswegen sie auch kaum geschnitten werden müssen. Ihre Blätter sehen der Haselnuss sehr ähnlich. Die Blüten bleiben bis zu einer Temperatur von – 10 ° C schön anzusehen, bei Temperaturen darunter kräuseln sie sich und ziehen sich zusammen. Die Wurzeln könnt ihr wie immer mit einer Mulchschicht aus Blättern oder Rasenschnitt vor Kälte schützen.

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Ähnlich den Paprika beim Gemüse, sind Zaubernüsse zu Beginn kleine Diven im Garten. Sie benötigen ca. 2-3 Jahre, um sich an ihren neuen Standort zu gewöhnen und entfalten erst danach ihre volle Blütenpracht. Nach dem Anwachsen könnt ihr die Sträucher mit Winterlingen, Frühjahrsblüher oder Lungenkraut unterpflanzen. Während dem Anwachsen nehmen die anderen Pflanzen der Zaubernuss zu viel Nährstoffe und Wasser. Ins Pflanzloch könnt ihr Hornspäne (eignet sich gut als Langzeitdünger) und etwas abgelagerten Kompost geben. Später könnt ihr dem Strauch im Frühjahr bei Bedarf etwas Hornmehl (Mehl gibt den Dünger schneller ab, da es sich schneller zersetzt wie Späne) geben. Sie lieben einen sonnigen Standort, ohne Ostwind und mit humusreichem Boden. Der Strauch ist recht anspruchsvoll an den Boden. Der Humus sollte durchlässig sein (keine Staunässe), lehmiger Boden eignet sich deshalb nicht. Außerdem mag der Hamamelis genug Platz in die Tiefe, um seine Wurzeln ausbreiten zu können. Er mag den Humus nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht. Die Sträucher sind in der Anschaffung recht teuer, denn sie lassen sich unfassbar schwer vermehren. Ihr könnt sie aus Samen ziehen, dies dauert aber sehr lange und hat meist eine sehr niedrige Keimrate. Absenker (hier legt ihr einen Stein auf einen außenliegenden Ast, dieser soll mit dem Bodenkontakt anwurzeln) dauert an die zwei Jahre. Bei Beerensträuchern, z.B. die Stachel- oder Johannisbeere, funktioniert diese Vermehrung mit Absenkern sehr rasch. Gekaufte Sträucher wurden meist durch Veredelung vermehrt.

Meine Zaubernuss im Garten blüht nicht – was kann ich tun?

Erstmals brauchen die Sträucher einige Jahre, um sich zu akklimatisieren, anwurzeln und buchstäblich in der neuen Umgebung anzukommen. Grundsätzlich kann man sagen, blühen Zaubernüsse nicht, ist es meist der falsche Standort oder zu wenig Licht ist die Ursache. Der Standort solltet ihr mit Bedacht wählen, umpflanzen findet die Zaubernuss überhaupt nicht gut. Auch kann  ein Grund kann sein, dass der Wurzelballen im Sommer zu wenig Wasser hatte und ausgetrocknet ist. Dies lässt sich aber durch ein wenig gießen in trockenen Sommerperioden einfach vermeiden.

Sorten der Zaubernuss

  • Hamamelis virginiana: Heilpflanze, sie blüht im Herbst ab Oktober
  • Hamamelis mollis: Chinesische Zaubernuss, zeigt im Februar seine goldgelben Blüten
  • Hamamelis japocica: japanische Zaubernuss, blüht in starken gelb von Januar bis Anfang März, ist etwas frostempfindlich
  • Hamamelis vernalis: Frühjahrszaubernuss, hat von Januar bis Februar kürzere orangegelbe Blüten
  • Hamamelis Diane: zeigt seine ganze rot leuchtende Blütenpracht im Januar rum
  •  Hamamelis Pallida: unfassbar frühe Blüten in hellgelber Farbe mit intensivem Duft um Weihnachten
  • Hamamelis Primavera: eher blassgelb blühende frühe Sorte

Heilwirkung der Zaubernuss/ Hexenhasel 

Als Heilpflanze wird die im Herbst blühende Zaubernuss (Hamamelis virginiana) verwendet. Die Blüten werden bei Salben und Pflegecremes verwendet. Doch wichtiger als die Blüten, sind die Blätter. Die vielen darin enthaltenen Gerbstoffe in Blätter, Rinde und Ästen wirken sehr positiv auf Hautprobleme wie Neurodermitis, Kopfschuppen und Ekzeme, Hämorrhoiden und Entzündungen der Haut, Mund- und Rachenraum aus. Sie aktivieren die Wundheilung, mindert Juckreiz und stoppen leichte Blutungen. Sie helfen auch, bei unreiner Haut, geschwollenen Füßen, Sonnenbrand und Windeldermatitis.

Die Gerbstoffe lösen sich nur mit Alkohol oder heißem Wasser. Mit den getrockneten oder frischen Kräutern lässt sich ein Tee, eine Tinktur oder auch Sitzbäder machen.

Räuchern mit Hamamelis Blätter

Hamamelis Blätter verräuchert sollen die Kreativität stärken. Außerdem wirken sie reinigend, stärkend, schützend. Nicht bei Schwangerschaft/ Stillen räuchern.

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Theresia Kleinert
Mein Name ist Theresia Kleinert (garten_resi), ich bin 33 Jahre alt und wohne mit meiner Familie im Allgäu. Die meiste Zeit verbringe ich im Garten. Ich baue Gemüse, Obst und Kräuter an und versorge unsere Tiere. Der Garten erdet mich und gibt mir neue Energie. Selbst machen, statt kaufen, ist unsere Devise. Dreckige Finger gehören dazu, aber auch das Schreiben und Weitergeben von gesammelten Erfahrungen macht mir viel Spaß.

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