Wildvögel und Eichhörnchen richtig füttern

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Der Winter steht vor der Tür, morgens kann man ihn schon förmlich in der Luft riechen. So langsam kommt die Time-out Zeit für den Garten. Sie ist wichtig für die Natur, damit sie sich ein bisschen erholen kann.

Auch im Sommer könnt ihr schon etwas für die Wildvögel tun. Gärten müssen nicht aufgeräumt sein, Vögel freuen sich im Winter über stehenbleibende Kräuter und Blumensaaten und über Gebüsch und Wildecken in den Gärten. Je naturnaher ein Garten ist, desto mehr Vogelarten lassen sich in ihm nieder.

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Viele Vögel sind schon auf dem Weg in den Süden. Jedoch ein Teil von ihnen verbringt auch den Winter bei uns. Als Faustregel gilt, je desto kleiner der Vogel, desto mehr Energie benötigt er. Amsel, Specht, Buchfink, Meisen, Stieglitz, Eichelhäher, Elster, Spatz, Grünfink und sogar die Eichhörnchen sind dankbar über eine kleine Futterstelle. Die Artenvielfalt der Vögel geht durch intensiv genutzte und oft monokulturelle Landwirtschaft zurück. Ihre Lebensräume werden eingeengt und Nistmöglichkeiten verringert. Selbst bei den oft so zahlreich vertretenden Spatzen, hat sich der Bestand um ca. 30% reduziert.  Mit einem Futterhaus helft ihr den Vögeln besser durch den Winter zu kommen und sich gut auf die Brutzeit vorbereiten zu können.

(Foto: Theresia Kleinert)

Füttern könnt ihr prinzipiell das ganze Jahr (auch die Vielfalt der Insekten ist zurück gegangen). Der Nabu empfiehlt, vor allem in den Wintermonaten (November bis Ende Februar) zu füttern und zur Brutzeit Insekten zu reichen, die Jungvögel können an z.B. Erdnussbruch ersticken. Hierbei eignen sich Mehlwürmer, Buffalos oder auch Drohnenbrut vom Bienenstock.

Möchtet ihr den kleinen Wildtieren im Garten etwas Gutes tun, dann könnt ihr kleine verschiedene Futterstellen im Garten aufhängen. Achtet darauf, dass sie hoch genug hängen, dass Marder und Katzen sich nicht an einem Vogelsnack erfreuen können.  Je unterschiedlicher die Futterstellen, desto besser. Der Specht und der Eichelhäher mögen gern hängend und freischwingendes Futter. Rotkehlchen, Amsel und Sperling mögen lieber gern fest montierte Futterhäuser. Die Knödel sollten auch an sonnigen Tagen im Schatten hängen, damit euch das Fett nicht schmilzt. Am besten macht ihr eure Vogelfutter Knödel selbst. So wisst ihr, was darin ist. Günstige Knödel haben oft einen hohen Wasseranteil und werden hart und somit gern von Vögeln verschmäht.

Noch dazu kommt, dass sich die Vögel in den Meisenknödelnetze verfangen können. Zusätzlich ist es einfach unnötiger Plastikverbrauch, den ihr vermeiden könnt. Es gibt auch fertige Knödel ohne Plastik und Netze im Internet zu bestellen. Diese kommen dann nur in einem Karton verpackt.

Die Wildvögel mögen auch das einfache Futterhaus mit Streufutter sehr gern. Sind die seitlichen Öffnungen groß genug, holt sich vielleicht auch das Eichhörnchen was davon. In Futtersilos oder Säulen ist meist aber die Hygiene besser gewährleistet als in einem Vogelhaus. In dieses hüpfen die Vögel hinein, fressen und erleichtern sich gern mal gleichzeitig.

Welcher Vogel mag welches Futter?

  • Goldammer: Körnerfutter, Samen, Hafer
  • Buchfink: Körner- und Weichfutter, Rosinen, Hanfsaat
  • Grünfink: Sonnenblumenkerne, Meisenknödel, Hanfsaat
  • Kernbeißer: Körner, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne
  • Star: Fett- und Weichfutter, Meisenknödel, gehackte Erdnüsse
  • Spatz: Körner und Weichfutter, Sonnenblumenkerne, Meisenknödel
  • Amsel: Fett- und Weichfutter, Körnerfutter, gehackte Erdnüsse, Äpfel
  • Meisen: Meisenknödel, gehackte Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Fett- und Weichfutter
  • Stieglitz: Distelsamen, Sonnenblumenkerne, Salatsamen, Mohn
  • Zaunkönig: Fett- und Weichfutter, Körnerfutter, Meisenknödel
  • Buntspecht: Fett- und Weichfutter, Erdnüsse, Körnerfutter
  • Eichelhäher: Erdnüsse, Maiskörner, Eicheln, Sonnenblumenkerne
  • Kleiber: Körnerfutter, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Meisenknödel
  • Rotkehlchen: Fett- und Weichfutter, Körnerfutter, Hanfsaat, gehackte Erdnüsse

Meisenknödel und Futtertassen selbst machen

(Foto: Theresia Kleinert)

Meisenknödel könnt ihr einfach aufhängen und selbst machen. Hier ein paar Möglichkeiten, was ihr alternativ zum Aufhängen nutzen könnt und eine kleine Liste über gern genommene Zutaten für Vogelfutter:

  • mit einem alten Schneebesen, der Knödel wird zwischen die Stängel in die Mitte gedrückt
  • mit einem Stück Hasendraht und Schnur lassen sich kleine „Knödel- Körbe“ basteln und immer wieder leicht befüllen
  • habt ihr kleine, alte Gugelhupf Formen, könnt ihr diese mit einer Fettmischung füllen, erkalten lassen und durch das Gugelhupfloch ein Garn ziehen
  • mit leeren Dosen oder Gefäßen und einer Schnur, Fettmasse hineingeben, Schnur zum Aufhängen mit hineingeben, erkalten lassen
  • alte kleine Tassen eignen sich toll, ein kleines Stück Holz als Landestäbchen für die Vögel mithineinstecken
  • Klorollen von WC-Papier, 2x zuschneiden und Ringe mit Futtermasse gießen
  • Tannenzapfen mit Futter benetzen und trocknen lassen
  • Spirale aus Draht formen, um Meisenknödel darin zu platzieren
  • mit Weidenästen und einer Schnur, oben und unten auch die Äste befestigen, dann funktionieren die Äste wie eine Art Schneebesen
  • gefüllte kleine Walnussschalen
  • Muffinformen, Aufhängerle und Sitzstange aus einem Hölzle nicht vergessen
  • Futterhölzer mit Aussparungen für die Futtermasse

 Dazu eignen sich folgende Körner und Nüsse:

  • dunkle Sonnenblumen
  •  Erdnüsse, Haselnüsse und Walnüsse
  •  Hanfsaat
  •  Rosinen (ungeschwefelt)
  •  getrocknete Hagebutten
  • Haferflocken und Getreideflocken
  • getrocknete Beeren (Holunder, Eberesche, Schneeball, Efeu, Weißdorn, Heckenrose, Schwarzdorn, Liguster, Berberitze, Kornelkirsche, Mehlbeere und Pfaffenhütchen). Diese kann man auch im Winter stehen lassen und die Vögel bedienen sich selbst daran
  • Feinsämereien wie von Klette, Gras, Disteln, Nachtkerze oder Ampfer
  • Mehlwürmer am besten lebend oder gefrostet – getrocknete haben kaum noch Nährwerte

Nun geht’s zur Zubereitung:

  • 150 Gramm Fett / reicht ca. für 1 Futterglocke
  • 150 Gramm Körnermischung
  • Kleine Äste als Sitzstange
  • Spagat oder ein anderes Garn zur Befestigung

Wie ihr seht, sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Was ihr jetzt noch zum selbstgemachten Futter braucht, ist Rindertalg oder Kokosöl und eine Körnermischung. Erwärmt das Fett, entweder auf der Heizung, dem Ofen oder der Herdplatte. Ist es flüssig, gebt ihr die Vogelfuttermischung hinzu. Umrühren und in die von euch gewählten Förmchen, Röllchen usw. geben. Vergesst den Aufhänger und das Sitzästchen für die Vögel nicht. Lasst das Fett erkalten. Fertig ist das Vogelfutter.

(Foto: Theresia Kleinert)

Obst und ganze Nüsse

Habt ihr einen Obstbaum im Garten? Dann lasst doch etwas vom Fallobst liegen, Amseln freuen sich darüber. Egal ob Zwetschge, Pflaume, Apfel oder Birne. Auch ganze Nüsse mögen manche Vögel, wie z.B. Eichelhäher und Specht, gern.

Eichhörnchen

Bei Eichhörnchen sind die Futterautomaten und Futterhäuser mit Klappe sehr beliebt.  Es gibt im Handel schon fertig gemischtes Futter. Eichhörnchen sind sehr clever und kommen oft schnell hinter den Mechanismus der Klappe. Wenn ihr aber selbst Futter zusammenstellen wollt, sind Bucheckern, Walnüsse, Haselnüsse, Esskastanien, sowie Samen von Kiefern, Fichten und Tannen genau das Richtige. Aber auch kleingeschnittenes frisches Obst, wie Äpfel, Birne und Karotten mögen sie.

Da Eichhörnchen nicht nur im Wald anzutreffen sind, wird ihre Nahrungssuche durch Siedlungen und gehegte Gärten erschwert. Sie beginnen im Dezember mit der Paarung, schon im Februar bekommt das Weibchen Junge. Die Weibchen brauchen deshalb, sehr viel Energie und Nahrung. Sie selbst sammeln im Herbst bis zu 10.000 Nüsse und Pilze, die sie leicht in die Erde buddeln. Einen gewissen Verlust kalkulieren sie mit ein. Einige Verstecke werden von Mäusen und Co. geplündert, andere finden sie einfach nicht wieder. Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, schlafen aber im Winter viel in ihrem Bau. Diesen verlassen sie nur stundenweise für die Futtersuche. Ihr könnt auch einen künstlichen Kobel im Garten aufhängen. Dieser sieht optisch aus wie ein Vogelhäuschen, hat aber ein größeres Einstiegsloch und ist insgesamt größer.

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