Die Tomate (Lycopersicon lycopersicum) ist wohl die Königin unter den Gemüsesorten und gilt als ungemein gesund: Die reifen Früchte – oder korrekterweise: Beeren – enthalten viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Als besonders wertvoll gilt Lycopin. Der Pflanzenstoff färbt reife Tomaten nicht nur rot, sondern soll auch die Immunabwehr stärken und vor Krebs schützen. Darüber hinaus gibt es viele weitere gute Gründe, Tomaten im Garten anzubauen: Sie schmecken frisch geerntet einfach weitaus aromatischer, als die Ware aus dem Supermarkt. Und die Auswahl an Sorten ist viel, viel größer!
Tomaten-Sorten
Tomaten gibt es nicht nur in rund und rot, sondern in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen: Es gibt längliche und ovale Tomaten, die stark, kaum oder gar nicht gerippt sind. Manche Beeren sind klein wie ein Murmel, andere bringen mehrere Hundert Gramm auf die Waage. Sie können blassgelb, himbeerfarben, grün oder sogar fast schwarz sein, uni oder gestreift.
Wie viele Tomatensorten es gibt, ist schwer zu sagen. Allein in der EU sind mehr als 3.900 Sorten registriert, die Fachleute in Gruppen oder Typen zusammenfassen. Diese unterscheiden sich in mehr als 50 Merkmalen – unter anderem in Form, Größe, Geschmack, Farbe und Farbverteilung sowie Wuchsform und Verwendung.
Die weit verbreitete runde Tomate gehört zu den Salat- oder Rundtomaten. Bekannte Sorten sind beispielsweise Moneymaker, Hellfrucht (beide rote Beeren) und Goldenen Königin (gelb). Hingucker: Die gelb-grün gestreifte Green Zebra und die orange-rot gestreifte Red Cavern.
Kirsch- und Cocktailtomaten wie die Sunviva (gelbe Früchte) und Black Cherry (dunkelviolett) hingegen sind wesentlich kleiner als Salattomaten. Und auch nicht immer rund: Die Beeren der Sorten Yellow Submarine und Dattelwein (beide gelb) sind zum Beispiel birnenförmig.
Fleischtomaten erkennst an großen, gerippten Früchten. Manche von ihnen können mehrere Hundert Gramm schwer werden! Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Sorten Ochsenherz (rote Früchte), Schwarzer Prinz (rot bis schwarz) und German Gold (gelb). Bei uns im beetfreunde Garten darf die Sorte Zuckertraube von Bingenheimer Saatgut nicht fehlen!
Übrigens: Tomaten gibt es als Buschtomaten und als Stabtomaten. Buschtomaten bleiben im Wuchs recht klein und sind stark verzweigt. Sie brauchst du in der Regel weder ausgeizen noch hochbinden. Durch ihren buschigen Wuchs eignen sie sich besonders gut für den Anbau im Kübel oder im Topf. Stabtomaten können – je nach Sorte – durchaus vier Meter lang werden. Du solltest sie daher an Stäben oder Schnüren führen. Auch ausgeizen ist hier empfehlenswert, so dass die Pflanze an nur ein bis zwei Haupttrieben Früchte ausbildet.
Tomaten vorziehen und pflanzen
Auch wenn es viele verschiedene Tomatensorten gibt: In Sachen Anzucht und Pflanzzeit unterscheiden sie sich nicht. Die Tomatenpflanze stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, daher ist sie sehr frostempfindlich. Die Jungpflanzen solltest du also frühestens Mitte Mai nach draußen setzen, wenn die Temperaturen nachts über dem Gefrierpunkt bleiben.
Junge Tomatenpflanzen kannst du kaufen oder natürlich auch selbst auf der Fensterbank oder einem geheizten Gewächshaus ziehen. Mit der Anzucht im Warmen empfehlen wir dir jedoch bis Ende März zu warten. Warum das so ist und worauf du bei der Anzucht von Tomaten noch achten solltest, verraten wir dir im Artikel Tomaten aussäen und anziehen – so geht’s richtig.
Standort und Pflege
Tomaten lieben es sonnig und warm! Du solltest ihnen daher einen geschützten Platz im Garten zuweisen – am besten mit Dach. Nur wenige Sorten vertragen nämlich zu viel Wasser von oben. Daher solltest du sie stets auch nur von unten gießen. Zu viel Luftfeuchtigkeit kann zudem zu Pilzkrankheiten wie Mehltau, Kraut- und Braunfäule führen. Um diesen vorzubeugen, solltest du die Tomaten auch nicht zu dicht pflanzen und das Gewächshaus oder den Folientunnel regelmäßig lüften. Sind Blätter von Pilzen befallen, musst du sie sofort entfernen.
Der Boden sollte grundsätzlich locker, humos und nährstoffreich sein: Tomaten gehören zu den Starkzehrern und benötigen ordentlich Futter, um zu wachsen und Früchte zu produzieren. Gib ihnen also eine Extraportion Langzeitdünger ins Pflanzloch und dünge sie den Sommer über regelmäßig.
Weitere Pflegetipps haben wir im Artikel Tomaten – so pflegst Du sie im Sommer zusammengestellt.
Ernte, Verwendung und Konservierung
Tomaten kannst du je nach Sorte und Witterung ab Juli ernten. Ob die Früchte reif sind, kannst du oft am Farbumschlag sehen, also wenn sich ihre Farbe verändert, und erfühlen: Ist die Haut etwas weicher geworden und lassen sich die Früchte leicht pflücken, können sie in der Regel verzehrt werden. Unreife („grüne“) Tomate solltest du nicht verzehren: Sie enthalten giftiges Solanin, das zu Übelkeit, Krämpfen, Erbrechen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein kann.
Sind bis zum ersten Frost nicht alle Tomaten vollständig ausgereift, musst du sie aber nicht wegwerfen: Sie reifen an einem dunklen, warmen Ort bei Temperaturen von 18 bis 25 Grad Celsius nach. Ganz so viel Aroma wie sonnengereifte Tomaten entwickeln sie dabei aber leider nicht.
Tomaten kannst du in der Küche vielseitig verwenden. Frisch geerntet schmecken sie lecker als Salat, Bruschetta oder Snack für zwischendurch. Große Beeren kannst du füllen und im Backofen schmoren oder grillen. Blanchiert und gekocht kannst du daraus Suppen und Tomatensaft machen oder sie als Pizza-Basis verwenden. Als Saucen und Ketchup eingemacht helfen sie dir über die eigentlich Tomaten-freie Zeit hinweg. Ihr fruchtiges Aroma behalten sie auch, wenn du sie trocknest und sie anschließend für Antipasti in Öl einlegst oder zu Pesto verarbeitest.