Süßkartoffeln – in einfachen Schritten zur eigenen Ernte

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Süßkartoffel anbauen
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Die Kubaner lieben sie knusprig frittiert, in Peru begleiten sie das Fischgericht Ceviche und in Paraguay schmecken sie als süßes Dessert: Süßkartoffeln gehören in Lateinamerika zum täglichen Speiseplan, in vielen Ländern Afrikas und Asiens ist es ähnlich. Nun erobern die gesunden Knollen auch immer mehr heimische Ladenregale. Und wenn du deinem Garten einen Hauch Exotik verleihen möchtest, kannst du Süßkartoffeln sogar selbst anbauen. Das ist gar nicht so schwierig. Erfahre hier Schritt für Schritt, wie’s geht. 

Süßkartoffeln – eine süße Kartoffelsorte?

Von wegen! Die Süßkartoffel ist mit unserer gewöhnlichen Kartoffel gar nicht verwandt. „Ipomoea batatas“ ist ein Windengewächs, während die Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen zählt. Ein wichtiger Unterschied, der sich nicht nur beim Anbau, sondern auch auf dem Teller bemerkbar macht. Beispielsweise sind Süßkartoffeln, auch Bataten genannt, rundum essbar: sei es roh oder gekocht, mit oder ohne Schale. Selbst die efeuähnlichen Blätter lassen sich zubereiten wie Spinat.  

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Stecklinge aus Süßkartoffeln ziehen

Süßkartoffel vorkeimenDer Weg zur eigenen Ernte beginnt bereits im Januar – und zwar mit einer Süßkartoffel. Kaufe eine im Bio-Laden, die nicht mit Keimhemmern behandelt ist. Denn jetzt geht’s drum, die Knolle keimen zu lassen. Das gelingt auf mehrerlei Arten – wähle selbst die Variante aus, die dir am sympathischsten ist. 

In der Erde…
Entweder du setzt die ganze Knolle in einen Topf mit lockerer, feuchter Erde. Das Ende schaut ein gutes Stück heraus. Du kannst die Knolle auch entzwei schneiden oder Teilstücke verwenden. Lasse die Schnittstellen in dem Fall aber zunächst ein, zwei Tage lang an der Luft trocknen.   

…oder im Wasser
Zweite Möglichkeit: Befestige drei Zahnstocher an der Knolle und hänge sie in ein Wasserglas. Auch hier kannst du die Knolle halbieren und die Schnittseite eintunken. Wechsle das Wasser regelmäßig. 

Ob im Topf oder Glas – auf einer hellen, warmen Fensterbank bilden die Knollen nach etwa zwei Wochen Wurzeln. Dann folgen die Triebe – deine künftigen Jungpflanzen! Sind sie mindestens zehn Zentimeter lang, brich sie vorsichtig heraus und lasse sie in einem Wasserglas eigene Wurzeln bilden. Jetzt darf jeder Steckling in seinen eigenen Topf ziehen – und du hast das Gröbste schon geschafft.  

Tipp für Bequeme: Es ist auch möglich, später die ganze Knolle samt Trieben in die Erde zu pflanzen. 

Draußen pflanzen 

Süßkartoffeln sind unkompliziert im Anbau. Eines mögen sie jedoch nicht: Kälte. Und das sind für sie alle Temperaturen unter 10 Grad plus. In Gärtnersprache heißt das: Bis Mitte Mai sollten deine Sprösslinge unbedingt im Haus logieren.

Topfkultur ist ideal
Wenn’s dann endlich nach draußen geht, hat sich der Anbau im Kübel bewährt. Den kannst du flexibel umstellen, wenn doch noch mal ein Kälteeinbruch kommt. Groß sollte er sein, und wenn du ein Gefäß in schwarzer Farbe bei der Hand hast, noch besser. Denn darin wärmt sich die Erde schneller auf. 

Fürs Hochbeet ist die Süßkartoffel ebenfalls eine gute Kandidatin – mit ihren weitläufigen Ranken und bezaubernden Blüten gibt sie obendrein ein hübsches Bild ab.

Freilandkultur bedingt möglich
In milden Regionen kannst du Bataten im Beet anbauen. Suche dafür einen geschützten, sonnigen Standort. Der Boden sollte im Idealfall locker, durchlässig und nährstoffreich sein – Süßkartoffeln sind Starkzehrer. Ist der Boden zu hart, wachsen die Kartoffeln zu nah an der Oberfläche, werden rissig oder fallen gefräßigen Schnecken zum Opfer. 

Abstand halten, bitte!
Denk beim Pflanzen daran, dass du es mit Windengewächsen zu tun hast, und die wachsen, wuchern und ranken! Sorge also für ausreichend Abstand zwischen den Jungpflanzen (mindestens 30 x 50 cm). Eine gute Idee ist der Anbau auf Dämmen, wo sich die Erde rasch erwärmt. 

Süßkartoffeln richtig düngen
Mische beim Auspflanzen ins Freiland gleich etwas Kompost unter die Erde. Dann brauchst du in der weiteren Wachstumsperiode sparsam bis gar nicht düngen. Bei der Topfkultur ist eine wöchentliche Düngergabe allerdings von Vorteil. 

Die Süßkartoffel-Ernte im Herbst

Sobald sich die Blätter im September oder Oktober gelb verfärben, ist die Erntezeit gekommen. Am einfachsten ist es, zunächst das Blattwerk zu entfernen und die Knollen dann vorsichtig mit der Grabegabel herauszuholen. Du wirst sehen, dass Süßkartoffeln ziemlich weit an der Oberfläche wachsen, was die Ernte easy macht. Hast du doch versehentlich eine Knolle verletzt, solltest du sie schnell verbrauchen.  

Zum Schluss: das Curing
Bevor deine Süßkartoffeln in den Kochtopf oder in den Keller wandern, empfiehlt sich abschließend eine Spezialbehandlung: das Curing. Lege sie einige Tage, es dürfen auch zwei Wochen sein, tagsüber draußen in die Sonne – vorausgesetzt, sie scheint. Bei schlechtem Wetter packst du die Knollen in eine Plastiktüte und legst sie in den warmen Heizungskeller. Diese feucht-warme Prozedur führt dazu, dass sich kleine Verletzungen an der Haut schließen, die Süßkartoffeln ihre typische Süße entwickeln und länger lagerfähig werden.  

Ab auf den Teller

Süßkartoffeln sind reich an „guten“ Kohlenhydraten, Mineralstoffen sowie C- und E-Vitaminen. Die orangen Knollen enthalten fast so viel Beta-Carotin wie Möhren. Dazu steckt in allen Bataten ein ganz besonderer Stoff: Caiapo. Der reguliert den Blutzuckerspiegel und lässt die Cholesterinwerte senken, wie Wissenschaftler erst vor einigen Jahren herausgefunden haben. Besonders viel Caiapo ist in der Schale enthalten – also: am besten dranlassen. 

In der Küche sind Süßkartoffeln absolute Allrounder: Ob als Beilage zum Hähnchen, roh zum Dippen oder als Zutat für Brownies und andere Süßspeisen. Ein schnelles Rezept sind im Ofen gebackene Scheiben mit Rosmarin, Walnüssen und Parmesan. Delikat schmecken Suppen mit Kokosmilch oder Ingwer. Und für Babys ist ein Süßkartoffel-Möhren-Brei einfach das Größte. 

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  1. […] Süßkartoffeln – in einfachen Schritten zur eigenen Ernte … Süßkartoffeln sind reich an „guten” Kohlenhydraten, Mineralstoffen sowie C- und E-Vitaminen. Die orangen Knollen enthalten fast so viel Beta-Carotin wie Möhren. Dazu steckt in allen Bataten ein ganz besonderer Stoff: Caiapo. Der reguliert den Blutzuckerspiegel und lässt die Cholesterinwerte senken, wie Wissenschaftler erst vor einigen Jahren herausgefunden haben. Besonders viel Caiapo … […]

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