Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist neben Petersilie (Petroselinum crispum) ein Klassiker unter den Würzkräutern. Er gehört zu den Lauchgewächsen und du kannst ihn gut bei allen Gerichten einsetzen, die du mit einer leichten Zwiebel-Note abrunden möchtest: Fein geschnitten verleiht er frischen Quarks und Dips wie der (Frankfurter) Grünen Soße eine scharf-würzige Note. Besonders lecker schmeckt er pur auf einem Butterbrot oder über frischem Rührei verstreut. Bei gekochten Gerichten gibst du ihn aber idealerweise erst vor dem Servieren hinzu, damit er möglichst viel Aroma behält.
Schnittlauch-Sorten
Wie bei vielen Kräutern ist auch Schnittlauch nicht gleich Schnittlauch. Es gibt zahlreiche Sorten, die unterschiedlich hoch wachsen und sehr hübsch in weiß, rosa oder sogar violett blühen. Charakteristisch für Schnittlauch sind seine röhrenförmigen Blätter, die innen hohl sind. Anhand dieser Röhren lassen sich die Sorten kategorisieren: Es gibt Schnittlauch mit großen, groben Röhren wie die Sorten Gonzales und Staro, mittelfeinröhrige wie die Sorte Schmitt und feinröhrige wie die Sorte Twiggy. Sind die grünen Blätter nicht hohl, handelt es sich wahrscheinlich um Schnittknoblauch Allium tuberosum, auch bekannt unter dem Namen Chinesischer Lauch. Seine Blätter kannst du wie Schnittlauch verwenden. Sie schmecken allerdings nach Knoblauch.
Schnittlauch aussäen und anziehen
Schnittlauch mag es, wenn die Frühlingssonne den Boden schon ein bisschen erwärmt hat. Daher säst du ihn ab April im Freiland aus. Wenn du so lange nicht warten möchtest, kannst du die Pflanzen auch auf der Fensterbank vorziehen. Schon ab Februar kannst du damit loslegen: Lege die Samen in Töpfe mit magerer Kräutererde und bedecke sie mit zwei Zentimetern Erde. Nach etwa sechs bis acht Wochen können die Jungpflanzen dann ins Beet umziehen. Egal, ob drinnen oder draußen: Denke daran, die Aussaat regelmäßig zu wässern, damit sie nicht vertrocknen. Gehen keine oder nur wenige Samen auf, kann das auch einen anderen Grund haben: Schnittlauchsamen verlieren sehr schnell ihre Keimfähigkeit. Oft entwickeln sich schon deutlich weniger Pflanzen, obwohl das Saatgut gerade mal ein Jahr alt ist. Unser Tipp: Mache vor der Aussaat eine Keimprobe. So kannst feststellen, ob du das Saatgut noch verwenden kannst. Liegt die Keimfähigkeit bei unter 50 Prozent solltest du dir neues Saatgut besorgen. Natürlich kannst du das alte Saatgut noch aufbrauchen. Schlecht, also ungenießbar, sind die Pflanzen nicht, die sich daraus entwickeln. Sie weisen aber unter Umständen nicht mehr alle Eigenschaften auf, wachsen nicht mehr so hoch oder sind nicht mehr so robust.
Schnittlauch durch Teilen vermehren
Hast du bereits Schnittlauch im Garten oder im Topf, kannst du ihn im Frühjahr auch durch Teilen vermehren. Schneide dafür den Wurzelballen zu kleineren Büscheln, pflanze sie in einem Abstand von etwa 20 Zentimetern wieder ein und schneide die Blätter bis auf wenige Zentimeter ab. Gut angießen nicht vergessen! Übrigens: Durch Teilung erhältst du nicht nur mehrere Pflanzen, du verjüngst sie auch: Sie wachsen danach wieder kräftiger.
Die richtige Pflege
Schnittlauch ist ein sehr dankbares und robustes Kraut. Er braucht kaum Pflege und treibt nach jeder Ernte wieder aus. Er liebt durchlässigen, nährstoffreichen Boden und wächst am liebsten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Auch an schattigen Stellen kannst du ihn mit etwas Glück anbauen. Je nach Standort solltest du ihn dann mehr oder weniger gießen. Bekommt die Pflanze zu wenig Wasser, vertrocknen die Blätter und werden strohig.
Schnittlauch braucht nicht viel Platz, er lässt sich auch im Topf oder Balkonkasten anbauen. Im Garten musst du Schnittlauch nicht unbedingt in einem separaten Kräuterbeet oder einer Kräuterspirale unterbringen. Du kannst ihn auch als Beeteinfassung nutzen – oder im Blumenbeet! Ab Juni beginnt das Kraut nämlich zu blühen – je nach Sorte in weiß, rosa oder pink. Die kugeligen Blütenbälle sehen aber nicht nur hübsch in Sträußen aus und sind eine tolle Bienenweide: Du kannst sie auch essen!Schnittlauch ist eine mehrjährige Pflanze und winterhart. Sobald es wärmer wird, treibt er von alleine wieder aus.
Ernte & Konservierung
Frisches Grün kannst du in der Regel von Frühjahr bis Herbst ernten, sobald die Stängel mindestens 15 Zentimeter lang sind. Schneide die Triebe etwa zwei Zentimeter über dem Boden ab, am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere.
Die klein geschnittenen Blätter verwendest du idealerweise frisch in der Küche. Sowohl tiefgefroren als auch getrocknet verlieren sie an Aroma und Inhaltsstoffen. Und das wäre schade, denn gerade Schnittlauch gilt als besonders reich an Vitamin C!
Unser Tipp: das Kraut den Winter über auf dem Fensterbrett anbauen. Teile dafür im Spätherbst einen kräftigen Wurzelballen, pflanze die Büschel in Blumentöpfe und stelle sie auf eine warme Fensterbank. Bei etwa 20 Grad treiben die kleinen Pflanzen schnell frisches Grün aus. Am besten sollen sich dafür mittelfeinröhrige und grobröhrige Sorten eignen. Der Nachteil: Die Pflanzen sind im Frühjahr oft so erschöpft, dass du sie nicht wieder ins Beet pflanzen, sondern leider nur noch entsorgen kannst.