Rhabarber nur bis Johanni ernten

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Es ist eine altbekannte Gärtnerweisheit: Rhabarber soll man nur bis zum Johannistag am 24. Juni ernten. Doch was steckt hinter dieser traditionellen Regel? Handelt es sich dabei um einen Mythos oder gibt es triftige Gründe, sich daran zu halten? Die Antwort ist eindeutig: Ja, es ist ratsam, die Rhabarberernte Ende Juni zu beenden, und das aus zwei wesentlichen Gründen, die sowohl die Pflanzengesundheit als auch den Genuss betreffen.

1. Die Regenerationsphase für eine reiche Ernte im nächsten Jahr

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Der wohl wichtigste Grund für den Erntestopp ist die Notwendigkeit der Rhabarberpflanze, sich zu erholen und neue Kraft für das kommende Jahr zu sammeln. Rhabarber ist eine mehrjährige Staude, die nach der Ernteperiode eine ausgiebige Regenerationsphase benötigt. Indem man ab dem Johannistag auf eine weitere Ernte verzichtet, gibt man der Pflanze die Möglichkeit, neue Blätter zu bilden und ausreichend Photosynthese zu betreiben. Die dabei gewonnene Energie wird in die Wurzeln eingelagert und ist entscheidend für einen kräftigen Austrieb im nächsten Frühling. Eine zu lange Ernteperiode würde die Pflanze schwächen und zu einer spärlicheren Ernte im Folgejahr führen.

2. Der ansteigende Oxalsäuregehalt

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Gehalt an Oxalsäure in den Rhabarberstangen. Diese organische Säure ist in Rhabarber natürlicherweise enthalten und trägt zu seinem säuerlichen Geschmack bei. Im Laufe der Saison, insbesondere ab Ende Juni, steigt die Konzentration der Oxalsäure in den Stangen jedoch an.

Ein erhöhter Oxalsäuregehalt hat zwei nachteilige Effekte:

  • Geschmack: Die Stangen werden zunehmend saurer und herber, was den Genuss schmälern kann.
  • Gesundheit: In größeren Mengen kann Oxalsäure die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium im Körper beeinträchtigen. Für gesunde Menschen ist der Verzehr von Rhabarber in üblichen Mengen unbedenklich, Personen mit Nierenerkrankungen oder einer Neigung zu Nierensteinen sollten jedoch vorsichtig sein.

Der Johannistag als traditioneller Wendepunkt

Der Johannistag am 24. Juni, der Tag der Geburt Johannes‘ des Täufers, markiert traditionell einen wichtigen Zeitpunkt im landwirtschaftlichen Kalender. Er fällt in die Zeit der Sommersonnenwende und läutet für viele Kulturen, wie auch für den Spargel, das Ende der Erntezeit ein. Diese Bauernregel dient als einfache und verlässliche Eselsbrücke für Hobbygärtner.

Was tun bei später Ernte?

Solltest Du doch einmal nach dem 24. Juni noch einige Stangen ernten, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Es empfiehlt sich jedoch, diese Stangen sorgfältig zu schälen und zu garen, da sich die Oxalsäure vor allem in der Schale anreichert und durch Kochen teilweise abgebaut wird. Der rohe Verzehr von spät geerntetem Rhabarber ist nicht zu empfehlen.

Wir empfehlen aber, den Rhabarber am besten frisch bis zu Johanni zu ernten und zu verarbeiten. Falls das nicht klappt, am besten einfach ernten und dann einfrieren 😊 Wie genau Du das am besten machst, erfährst Du in unserem Beitrag Rhabarber-Saison für immer! So frierst Du das leckere Frühlingsgemüse richtig ein

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