Rettich ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Im Garten gehört er zu den klassischen Gemüsesorten, die gern als Nachfrucht angebaut werden. Dank der vielen Sorten kannst du ihn das ganze Jahr über ziehen. Und gesund ist er obendrein!
Rettich-Sorten
Rettich (Raphanus sativus) ist eng mit dem Radieschen verwandt und gehört zu den Kreuzblütengewächsen. Er stammt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Schon im Alten Ägypten soll er auf dem Speiseplan gestanden haben, über die Römer kam er letztlich auch in unsere Breiten.
Streng genommen ist er eine zweijährige Pflanze: Im ersten Jahr bildet er große, rau-behaarte Blätter und die kräftige Rübe aus, die bis zu 30 Zentimeter lang werden und rund, zapfen- oder walzenförmig sein kann. Je nach Sorte ist sie weiß, rosa, rot, blauviolett oder schwarz gefärbt, im Inneren jedoch immer weiß. Lässt du den Rettich überwintern, blüht er im folgenden Jahr weiß, gelb oder in verschiedenen Rot- und Rosatönen. Seinen charakteristischen scharfen Geschmack verdankt die Wurzel den Senfölen.
Rettich kannst du das ganze Jahr über im Garten anbauen. Zu den Frühlingsrettichen gehört der ‚Rosa Ostergruß‘, den du bereits ab Februar aussäen kannst. Sommerrettiche wie der weiße, längliche ‚Züricher Markt‘ und der schnellwüchsige ‚Rex‘ können ab Mai ins Beet. Die späten Sorten wie der violettfarbene Herbstrettich ‚Blauer Herbst & Winter‘ und der Winterrettich ‚Runder Schwarzer Winter‘ folgen dann ab Juli.
Rettich aussäen
Rettich säst du am besten direkt im Beet aus. Frühe Sorten kannst du auch unter Glas ziehen. Die ideale Aussaat-Zeit richtet sich nach den Sorten. Schaue daher am besten auf der Saatgutpackung nach. Die Samen kannst du ein bis zwei Zentimeter tief aussäen. Der Abstand sollte zehn bis 25 Zentimeter betragen, damit sich die Rübe gut entwickeln kann. Hast du zu dicht gesät, empfehlen wir, die Reihe später entsprechend auszudünnen. Rettichsamen keimen bei den auf der Packung angegebenen Temperaturen in der Regel binnen ein bis zwei Wochen, wenn du sie gleichmäßig feucht hältst.
Standort und Pflege
Für Rettich ist ein sonniger Standort ideal. Im Sommer sind manche Sorten aber auch dankbar für ein halbschattiges Plätzchen im Garten. Der Boden sollte nährstoffreich, aber vor allem locker und tiefgründig sein. So können sich die Wurzeln ungehindert entwickeln.
Gerade im Sommer ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu gießen. Ansonsten platzt der Rettich gern auf, wird pelzig oder scharf. Auch Mulchen verhindert, dass der Boden austrocknet. Ansonsten ist Rettich ein anspruchsloses und pflegeleichtes Gemüse.Probleme können Blattläuse, Erdflöhe und die Kohlfliege bereiten. Da Rettich zu den Kreuzblütlern gehört, empfehlen wir, eine Anbaupause von mindestens fünf Jahren einzuhalten, um die Kohlhernie zu vermeiden.
Ernte, Verwendung und Lagerung
Frühlings- und Sommerrettich kannst du in der Regel nach etwa acht Wochen ernten. Die späten Sorten brauchen etwa vier Wochen länger. Manche Sorten vertragen auch leichten Frost. Ernte Rettich lieber zu früh als zu spät: Er wird sonst holzig. Die verdickten Wurzeln kannst du mit der Hand aus dem Boden ziehen.
Rettich wird in der Regel roh gegessen, fein gehobelt auf Brot oder als Salat. Du kannst ihn aber auch gedünstet als Beilagengemüse reichen oder für Auflauf und Suppe verwenden. Auf diese Weise schmeckt er auch wesentlich milder, da durch das Kochen die Senföle größtenteils verloren gehen.
Die frühen Sorten verzehrst du am besten frisch. Kühl und leicht feucht im Kühlschrank gelagert, halten sich die Rüben nur wenige Tage lang frisch. Herbst- und Winterrettich lassen sich auch länger in einer Erdmiete lagern, solange sie unverletzt sind. Für frisches Grün im Winter kannst du auch Rettichsprossen auf der Fensterbank ziehen.