Die Petersilie (Petroselinum crispum) gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Küchenkräutern. Fein gehackt, kannst du mit den würzigen dunkelgrünen Blättern nicht nur Gerichte verfeinern und garnieren, sondern sie auch für Kräuterbutter und Dips verwenden. Zu den wohl bekanntesten Spezialitäten mit Petersilie gehört die (Frankfurter) Grüne Soße – ein erfrischender Frühlingsdip mit insgesamt sieben frischen Kräutern.
Petersilien-Sorten
Wenn wir von Petersilie sprechen, meinen wir meist die Blattpetersilie (Petroselinum crispum var. crispum). Tatsächlich hat sich aus der Urform der Petersilie noch eine zweite Variante entwickelt: die weniger bekannte Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum var. tuberosum). Im Gegensatz zur Blattpetersilie bilden Wurzelpetersilien-Sorten wie „Halblange“ oder „Lange Oberlaaer“ eine dicke Rübe und ausschließlich glattes Blattwerk aus. Die fleischigen Wurzeln kannst du zum Beispiel zum Würzen von Suppen verwenden.
Bei der Blattpetersilie kannst du zwischen Sorten mit glatten oder krausen Blättern wählen. Für welche du dich entscheidest, ist nicht einerlei: Krausblättrige Vertreter wie Mooskrause , Grüne Perle und Darki sehen zwar dekorativ aus, gelten aber als weniger aromatisch als glattblättrige Sorten wie die Einfache Schnitt.
Petersilie aussäen und anziehen
Petersilie gehört zu den ersten Kräutern des Jahres. Schon ab März kannst du sie im Frühbeet und im Topf auf der Fensterbank aussäen. Eine Direktsaat im Garten ist ab Ende April möglich. Je wärmer der Boden, desto schneller entwickeln sich die Pflanzen. Viele empfehlen daher eine späte Aussaat im Juli oder sogar erst im August.
Bei der Vorzucht oder der frühen Direktsaat ist ansonsten Geduld angesagt. Petersilie keimt sehr langsam, so dass es bis zu 30 Tage dauern kann, bis ein Keimling an die Oberfläche kommt! Wichtig: In dieser Zeit dürfen Samen und Sämling nicht austrocknen. Du musst also die Erde in dieser Zeit gut feucht halten. Wem das Aussäen zu aufwändig ist kann sich natürlich auch problemlos Jungpflanzen in der Gärtnerei besorgen und diese im Frühling ins Beet setzen.
Die richtige Pflege
Die Urform der Petersilie stammt vermutlich aus dem südöstlichen Mittelmeerraum mit feuchten, steinigen Böden. Was den Standort angeht, ist sie daher ein bisschen damenhaft. Gerade im Sommer ist es hierzulande nicht immer einfach, ihren Bedürfnissen nachzukommen: Sie mag Sonne, pralle Mittagssonne bekommt ihr allerdings nicht so gut. Der Boden sollte feucht sein, aber nicht zu nass und auch nicht zu trocken. Als ideal gilt ein halbschattiger Standort mit feuchtem, humusreichen Boden.
Eine weitere Herausforderung: Petersilie ist mit sich selbst nicht verträglich. Du solltest sie daher nicht zwei Mal hintereinander am selben Fleck aussäen. Auch andere Doldengewächse wie Möhren, Pastinake, Dill, Fenchel, Koriander oder Sellerie sollten davor nicht an diesem Standort gewachsen sein. Ansonsten kann es sein, dass die Petersilie schlecht wächst und gelbe oder rote Blätter bekommt, die nach und nach absterben.
Die gute Nachricht: Du musst dir nur alle zwei Jahre Gedanken um einen neuen Standort machen. Petersilie gehört nämlich zu den zweijährigen Kräutern und übersteht auch milde Winter ohne besonderen Schutz. Bei Frost solltest du sie aber besser abdecken, zum Beispiel mit Reisig oder Tannenzweigen. Sie wächst im Winter kaum, legt aber schnell an Blattmasse zu, sobald es wärmer wird. Im zweiten Jahr blüht die Pflanze dann ab Mitte Mai.
Ernte & Konservierung
Je nachdem wo du Petersilie anbaust, kannst du sie das ganze Jahr hindurch ernten. Die Blätter kannst du büschel- oder blattweise abschneiden. Die Pflanze treibt danach mehrfach wieder aus. Sobald Petersilie blüht, solltest du sie allerdings nicht mehr beernten: Die Blätter sind nicht mehr genießbar. Blüten und Samen sind ebenfalls nicht essbar, sie gelten sogar als giftig. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Willst du kein Saatgut für eine weitere Aussaat ernten, kannst die Pflanze schon zur Blütezeit komplett entfernen und andere Kräuter oder Gemüse anpflanzen.
Auch vor der Blüte wird empfohlen, Petersilie nur in geringen Mengen zu verzehren. Sie enthält zwar viel Vitamin C, aber auch Apiol und Myristicin. Sie sollen in erhöhten Mengen Leber und Nieren schädigen und Abtreibungen herbeiführen. Als Bestandteil des ätherischen Petersilien-Öls verleihen sie dem Kraut aber auch ihren charakteristischen Duft. Dieser hilft übrigens dabei, das gesunde Kraut von der sehr giftigen Hundspetersilie (Aethusa cynapium) zu unterscheiden.
Petersilie passt gut zu Kartoffeln, Gemüse, Suppen, Soßen und Dressings. Am besten verwendest du sie frisch und fügst sie bei gekochten Gerichten erst zum Schluss hinzu. Durch Erhitzen verliert sie nämlich ihr würziges Aroma und ihre gesunden Inhaltsstoffe. Das gilt leider auch fürs Konservieren, sowohl getrocknet als auch eingefroren. Immerhin behalten die Blätter ihr frisches Grün, wenn du sie ganz oder gehackt im Tiefkühlfach aufbewahrst. Zum Trocknen sollen sich übrigens krause Blätter besser eignen als glatte.