Du hast bestimmt schon mal einen Ohrenkneifer gesehen, dieses kleine Insekt mit den auffälligen Zangen am Hinterleib. Vielleicht hast Du Dich sogar gefragt, ob diese Tiere schädlich sind. Aber keine Sorge, Ohrenkneifer sind weit mehr Nützlinge als Schädlinge und können Dir bei der Gartenarbeit eine große Hilfe sein. Lass uns gemeinsam in die faszinierende Welt der Ohrenkneifer eintauchen!
Was sind Ohrenkneifer?
Ohrenkneifer, auch Ohrwürmer genannt, gehören zur Ordnung der Dermaptera. Sie sind weltweit verbreitet und kommen in verschiedenen Arten vor. In Deutschland sind sie unter verschiedenen Namen bekannt, wie Ohrkneifer, Ohrwurm, Ohrenkriecher, Ohrenpeter oder Ohrenschliefer.
Erwachsene Ohrenkneifer sind etwa 10 bis 20 Millimeter lang und haben einen schlanken, abgeflachten Körper. Ihr auffälligstes Merkmal sind die Zangen am Hinterleib, die bei Männchen stärker gebogen sind als bei Weibchen. Diese Zangen dienen zur Verteidigung, zum Beutefang und bei der Paarung.
Lebensweise und Fortpflanzung
Ohrenkneifer sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber gerne unter Steinen, Rinde oder in anderen dunklen, feuchten Orten. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Insekten, darunter Blattläuse, Spinnmilben, Raupen und andere Schädlinge. Aber auch abgestorbene Pflanzenteile, Pilze und Pollen stehen auf ihrem Speiseplan.
Die Fortpflanzung der Ohrenkneifer ist bemerkenswert. Das Weibchen legt Eier in eine selbst gegrabene Höhle und bewacht sie bis zum Schlüpfen der Larven. Sie kümmert sich sogar um die jungen Ohrenkneifer, indem sie sie füttert und beschützt. Dieses Brutpflegeverhalten ist bei Insekten eher selten.
Ohrenkneifer als Nützlinge im Garten
Ohrenkneifer sind wahre Schädlingsbekämpfer und können Dir helfen, Deinen Garten frei von unerwünschten Insekten zu halten. Sie fressen große Mengen an Blattläusen, Spinnmilben und anderen Schädlingen, die Deinen Pflanzen schaden können.
Zusätzlich tragen Ohrenkneifer zur Bodenverbesserung bei, indem sie abgestorbene Pflanzenteile zersetzen und so zur Humusbildung beitragen.
So machst Du Deinen Garten ohrenkneiferfreundlich
Du kannst einiges tun, um Ohrenkneifer in Deinem Garten anzusiedeln und zu fördern:
- Nisthilfen schaffen: Biete den Ohrenkneifern Unterschlupfmöglichkeiten, indem Du umgedrehte Blumentöpfe mit Holzwolle oder Stroh füllst und sie im Garten verteilst. Auch Holzstapel, Laubhaufen und Steinmauern bieten den Tieren Versteckmöglichkeiten.
- Futterquellen bereitstellen: Pflanze bienenfreundliche Blumen und Kräuter, um eine Vielzahl von Insekten anzulocken, die den Ohrenkneifern als Nahrung dienen.
- Chemische Pestizide vermeiden: Verzichte auf den Einsatz von chemischen Pestiziden, da diese auch den nützlichen Ohrenkneifern schaden.
- Feuchtigkeit erhalten: Ohrenkneifer bevorzugen feuchte Umgebungen. Mulche Deine Beete, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Fazit
Ohrenkneifer sind faszinierende und nützliche Insekten, die einen wichtigen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung und Bodenverbesserung in Deinem Garten leisten können. Indem Du ihnen geeignete Lebensräume und Nahrungsquellen bietest, kannst Du diese kleinen Helfer fördern und von ihrer Anwesenheit profitieren. Also, keine Angst vor den Zangen – Ohrenkneifer sind Deine Freunde im Garten!