Kräuter in Gärten anzubauen, ist eine Jahrhunderte alte Tradition. Dass wir sie in Beeten und Töpfen kultivieren, hat mehrere Gründe: Dank ihres Aromas verfeinern Küchenkräuter unsere Speisen oder machen sie bekömmlicher. Als Heilkräuter können sie helfen, Krankheiten und Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus sind Kräuter eine tolle Bienenweide, die Insekten Nahrung bieten.
Ein Kräutergarten braucht nicht viel Platz. Auch in der Pflege ist er nicht sehr aufwändig – vor allem wenn du vorher gut geplant hast. Auf folgende Aspekte solltest du dabei achten, wenn du einen Kräutergarten anlegen möchtest.
Welche Kräuter eignen sich für einen Kräutergarten?
Grundsätzlich kannst du deinen Kräutergarten mit allen Kräutern gestalten, die sich in deinem Garten wohlfühlen. Doch Augen auf: Die Auswahl ist nämlich riesig! Heil- und Küchenkräuter wie Salbei, Basilikum und Thymian gibt es nicht nur in einer klassischen Variante, sondern in vielen verschiedenen Sorten. Wähle daher am besten die Sorten aus, die du besonders gerne magst und häufig verwendest.
Worauf muss ich achten, wenn ich einen Kräutergarten anlege?
Wie bei allen Pflanzen gilt auch bei Kräutern: Sie müssen sich an ihrem Standort wohlfühlen. Entscheidend dafür sind die Beschaffenheit des Bodens und die Sonneneinstrahlung. Mediterrane Kräuter wie Thymian, Oregano, Lavendel und Rosmarin brauchen einen sonnigen, warmen Standort und einen durchlässigen, tendenziell eher mageren und trockenen Boden. Heimische Küchenkräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch hingegen mögen es feuchter und vertragen pralle Mittagssonne nicht gut. Je nachdem, was du anbauen willst, solltest du daher den Standort wählen – oder gleich an verschiedenen Stellen im Garten ein kleines Kräuterbeet einplanen.
Setze die Pflanzen am besten im Frühjahr, so haben vor allem die mehrjährigen Kräuter genügend Zeit, sich einzuleben. Staffle die Pflanzen nach Größe und achte darauf, dass du nur solche nebeneinander setzt, die sich in der Mischkultur gut vertragen. Auch ein- und mehrjährige Kräuter solltest du besser getrennt anpflanzen. Das erleichtert Aussaat und Pflege und die Pflanzen können sich optimal entwickeln.
Unser Tipp: Der Kräutergarten sollte leicht zugänglich sein. Nahe am Haus angelegt, kannst du schnell frische Kräuter ernten.
Wie kann ich einen Kräutergarten gestalten?
Einen Kräutergarten in ebenerdige Beete anzulegen, ist sicherlich die klassische und am weitesten verbreitete Form. Lege das Beet aber nicht zu großflächig an, sondern plane kleine Wege ein, damit du alle Kräuter gut zum Ernten und Jäten erreichst. Das Beet muss nicht unbedingt rechteckig sein: Du kannst den Kräutergarten als Welle, Quadrat oder Kreis anlegen, dessen einzelne Felder du mit Feldsteinen oder Holzhackschnitzel begrenzt – wie die Speichen bei einem Fahrrad.
Auch in einem Hochbeet lassen sich Kräuter sehr gut anbauen – das schont bei der Arbeit auch den Rücken. Um viele Kräuter mit unterschiedlichen Ansprüchen auf kleinem Raum unterzubringen, kannst du auch eine Kräuterspirale anlegen. In den unterschiedlichen Zonen fühlen sich sowohl feuchtigkeitsliebende Küchenkräuter als auch sonnenverliebte Mittelmeerkräuter wohl.
Bei einigen Kräutern kann es durchaus sinnvoll sein, sie in Töpfen zu ziehen. Dazu zählen mehrjährige, aber frostempfindliche Pflanzen wie manche Rosmarin- oder Basilikum-Sorten. Aber auch Minzen oder Zitronenmelisse, die sich sehr schnell ausbreiten, kann eine Begrenzung durch einen Kübel zum Wohle der anderen Kräuter nicht schaden.
Wie pflege ich einen Kräutergarten?
Ein Kräutergarten ist recht pflegeleicht. Anders als vielen Gemüsen sind Kräuter in der Regel Schwachzehrer, sie brauchen also nur wenige Nährstoffe. Dünge sie daher eher weniger als zu viel – zum Beispiel mit Flüssigdünger oder selbst angesetzter Jauche. Eine regelmäßige Ernte tut den Pflanzen gut. Dadurch verzweigen sie sich stärker und wachsen schön buschig. Konserviere Kräuter, die du nicht sofort verwenden kannst, indem du sie trocknest, einfrierst oder in Öl einlegst. Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Lavendel und Rosmarin solltest du zudem im Frühjahr schneiden, damit sie nicht verholzen.