Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) ist ein leckeres, schnell wachsendes Gemüse, das selbst in den kleinsten Garten passt. Und das die ganze Saison über: Er gehört zu den wenigen Pflanzen, die du früh im Frühjahr anpflanzen und bis in den Herbst hinein ernten kannst. Roh oder gedünstet schmecken nicht nur die zarten Knollen. Auch die jungen Blätter kannst du essen!
Kohlrabi-Sorten
Kohlrabi gehört wie Grünkohl, Blumenkohl oder Weißkohl zu den Kohlgewächsen. Grundsätzlich unterscheidet man die Sorten anhand ihrer Aussaat- beziehungsweise Erntezeit in früh und spät. Es gibt aber inzwischen auch viele Kohlrabi-Sorten, die sich die ganze Saison über anbauen lassen. Pflanzen mit hellgrünen bis fast weißen Knollen und grünen Blättern sind hierzulande am weitesten verbreitet. Als Klassiker gilt die Sorte Superschmelz: Seine Knolle kann mehrere Kilo schwer werden – und bleibt dennoch superzart! Wenn du es lieber etwas bunter magst: Es gibt auch Kohlrabi mit blau-violetten Schalen und Blattrippen wie Azur Star und Blaro. Ihre Knollen wachsen und reifen zwar langsamer, sollen aber noch zarter schmecken als die weißen.
Kohlrabi vorziehen und aussäen
Kohlrabi gehört zu den Frühlingsgemüsen. Frühe Sorten kannst du bereits ab Februar vorziehen. Säe die Samen etwa einen Zentimeter tief ein und stelle die Saatkästen an einen hellen, warmen Ort: Kohlrabi benötigt Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad Celsius um zu keimen. Sind die ersten Keimblätter zu sehen, solltest du die Sämlinge etwas kühler, mindestens aber zwölf Grad Celsius warm stellen, damit sie nicht schießen. Pikiere, falls du zu dicht gesät haben solltest.
Ab Ende März können die Jungpflanzen ins Freiland umziehen – zu Beginn am besten geschützt durch ein Vlies. Setze die Pflanzen nicht zu tief, da sich die Knolle sonst nur schlecht oder gar nicht entwickelt. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte etwa 30 bis 40 Zentimeter betragen. Spätere Sorten kannst du bis Anfang August als Zwischenfrucht direkt ins Beet einsäen, wenn ein Platz frei geworden ist. Ausnahmen sind Kreuzblütler: Hier solltest du eine Anbauphase von mindestens drei Jahren einhalten.
Standort und Pflege
Kohlrabi stammt vermutlich aus unseren Breiten und kommt daher mit dem hiesigen Klima sehr gut zurecht. Am liebsten ist ihm ein heller, sonniger Standort. Aber auch im Halbschatten kann er gedeihen. Da die Pflanze eine Pfahlwurzel bildet, sollte der Boden gut durchlässig und nicht zu schwer sein.
Ansonsten ist Kohlrabi weniger anspruchsvoll als die übrigen Vertreter der Familie brassica: Er gehört zu den Mittelzehrern, braucht also weniger Nährstoffe und muss nicht zusätzlich gedüngt werden. Allerdings solltest du die Pflanzen gleichmäßig gießen: Bekommen sie zu wenig Wasser, werden die Knollen holzig. Gießt du sie zu stark, platzen sie auf. Junge Kohlrabipflanzen werden gern von Schnecken gefressen, späte Sorten von Raupen des Kohlweißlings. Ab und zu können die Pflanzen auch Mehltau bekommen. Weitaus problematischer ist jedoch die Kohlhernie: Sie betrifft nicht nur Kohlrabi, sondern alle Kreuzblütengewächse. Du solltest daher mindestens drei Jahre warten, bevor du an derselben Stelle wieder Pflanzen aus diese Familie anbaust. Kohlrabi kann unter Umständen leichten Frost vertragen. Erntest du die Knolle nicht, blüht die Pflanze im zweiten Jahr. Die zahlreichen gelben Blüten locken im Frühjahr viele Insekten an.
Ernte, Verwendung und Konservierung
Im Gegensatz zu anderen Kohlgewächsen wie Grünkohl oder Blumenkohl werden bei Kohlrabi nicht Blätter oder Blüten, sondern hauptsächlich der verdickte Strunk geerntet. Die Knolle ist etwa zwei bis drei Monate nach dem Auspflanzen reif – am zartesten ist sie übrigens, wenn sie nicht komplett ausgewachsen ist. Für die Ernte ziehst du die Pflanze aus dem Boden und trennst mit einem scharfen Messer den Strunk von der Wurzel. Wirf die Blätter nicht weg: Bei frühen und mittelspäten Sorten kannst du sie noch verwenden. Ernährungstechnisch sollen sie sogar als noch wertvoller sein als die Knolle, weil sie mehr Eiweiß und gesunde Inhaltsstoffe beinhalten. Die Kohlrabi-Knolle kannst du ungekocht in Salate hobeln oder als Rohkost verzehren. Darüber hinaus kannst du sie als Beilage zubereiten, überbacken sowie für Suppen und Eintöpfe verwenden. Junge Blätter kannst du roh im Salat essen, größere wie Spinat und als Kohlroulade zubereiten. Frisch und jung schmeckt Kohlrabi am besten. Du kannst ihn aber auch blanchieren und einfrieren. Späte Sorten lassen sich für längere Zeit an einem kühlen Ort lagern.