Kerbel – Alles über Anzucht, Pflege und Verwendung

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Kerbel (Anthriscus cerefolium) ist ein zartes, aromatisches Kraut, das in keinem Kräutergarten fehlen sollte. Mit seinen feinen, gefiederten Blättern und seinem unverwechselbaren, leicht süßlichen Geschmack verfeinert er Suppen, Salate und Saucen auf unnachahmliche Weise. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles Wissenswerte über die Anzucht, Pflege und Verwendung von Kerbel im eigenen Garten.

Herkunft und Geschichte

Kerbel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Bereits im Altertum wurde er als Küchenkraut und Heilpflanze verwendet. Im Mittelalter gelangte Kerbel dann nach Mitteleuropa, wo er sich schnell großer Beliebtheit erfreute.

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Botanik

Kerbel gehört zur Familie der Doldenblütler und ist einjährig. Er erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 50 cm. Die Blätter sind fein gefiedert und haben eine hellgrüne Farbe. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen von Mai bis Oktober.

Anzucht

  • Aussaat: Kerbel kann von April bis September direkt im Freiland ausgesät werden. Die Samen keimen nach etwa 10-14 Tagen.
  • Standort: Kerbel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem humosen, gut durchlässigen Boden.
  • Voranzucht: Für eine frühere Ernte kann Kerbel ab März im Haus vorgezogen werden.

Direktsaat im Freiland

  • Bodenvorbereitung: Lockere den Boden gut auf und entferne Unkraut.
  • Aussaat: Die Samen etwa 1 cm tief in die Erde säen und leicht mit Erde bedecken.
  • Gießen: Halte den Boden feucht, bis die Samen gekeimt sind.
  • Verziehen: Sobald die Jungpflanzen einige Zentimeter groß sind, solltest du sie auf einen Abstand von 10-15 cm vereinzelt werden.

Voranzucht im Haus

  • Aussaat: Verwende dafür Anzuchterde und säe die Samen in kleine Töpfe oder Schalen.
  • Gießen: Halte die Erde feucht, aber vermeide Staunässe.
  • Pikieren: Sobald die Jungpflanzen einige Blattpaare entwickelt haben, kannst du sie in größere Töpfe pikieren.
  • Auspflanzen: Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden.

Pflege

  • Gießen: Kerbel sollte regelmäßig gegossen werden, Staunässe ist jedoch zu vermeiden.
  • Düngen: Eine Gabe Flüssigdünger alle zwei bis drei Wochen fördert das Wachstum.
  • Aussaatfolge: Um ein Auflaufen zu vermeiden, sollte Kerbel nicht jedes Jahr an derselben Stelle angebaut werden.
  • Ernte: Die Blätter des Kerbels können laufend geerntet werden. Schneide dafür einfach die gewünschten Stängel mit einem scharfen Messer ab.

Ernte und Lagerung

  • Erntezeit: Die Blätter des Kerbels können von Mai bis Oktober geerntet werden.
  • Erntemenge: Ernte nur so viel Kerbel, wie du in den nächsten Tagen verbrauchen wirst.
  • Lagerung: Kerbel kann im Kühlschrank bis zu drei Tage gelagert werden.

Verwendung

  • Küche: Kerbel ist ein vielseitiges Küchenkraut, das sowohl für herzhafte als auch für süße Speisen verwendet werden kann. Es verfeinert Suppen, Salate, Saucen, Eierspeisen und Quark.
  • Heilpflanze: Kerbel hat auch eine heilende Wirkung. Er kann bei Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit helfen.
  • Tee: Aus den Blättern und Stängeln des Kerbels kann ein aromatischer Tee zubereitet werden.

Kerbel in der Frankfurter Grünen Soße

Kerbel ist eines der sieben Kräuter, die traditionell für die Frankfurter Grüne Soße verwendet werden. Diese kalte Sauce, die aus Kräutern, Quark und Mayonnaise hergestellt wird, ist ein beliebtes Gericht in Frankfurt und Umgebung. Kerbel verleiht der Grünen Soße ihr charakteristisches, leicht süßliches Aroma.

Tipp

Um den Erntezeitraum zu verlängern, kannst Du Kerbel mehrmals im Abstand von zwei bis drei Wochen aussäen. Lasse einige Pflanzen im Garten stehen, um Samen für die nächste Saison zu gewinnen. Kerbel kann auch gut im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon angebaut werden.

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