Ich habe ein klein wenig umstrukturiert. Die Keimlinge sind von der Fensterbank in ein kleineres Pflanzengewächshaus Regal gezogen. Damit habe ich mehr Platz geschaffen und kann auf verschiedenen Ebenen mehr anziehen. So nutze ich den Platz optimal auch in der Höhe aus. Die Folie sorgt für zusätzliche Wärme und das Regal lässt sich problemlos auch auf die Terrasse stellen. Das Regal wird mir vor allem, wenn das restliche Gemüse( wie Gurken und Tomaten) in die Erde kommt, sehr viel mehr Platz auf verschiedenen Ebenen bringen. Selten kaufe ich etwas neu und versuche alten Dingen nochmal einen Sinn zu geben. Hier gelang es mir nicht, aber ich denke diese Anschaffung lohnt sich trotzdem, da ich es einige Jahre nützen möchte.
Zudem ist mein Plan, auf dem Balkon einen eigenen Gemüse-Nasch- Garten für die Kinder zu machen. Die Kinder können sich ihre Pflanzen (soweit es von den Topfgrößen möglich ist) selbst zusammenstellen. Diese säen wir zusammen oder kaufen sie ggf. bei der Gärtnerei vor Ort zu. Es wird nicht nur gepflanzt und gesät, sie sind auch für die Pflege und das Ernten zuständig. Ich werde ihnen bei Bedarf zur Seite stehen. So können sie erstmals ihre eigenen Erfahrungen mit dem „eigenen“ Gemüse machen. Sie sollen ihre eigenen Erfahrungen machen (ob positiv oder negativ, selbst machen, lernt es sich doch am besten). Vielleicht vermeide ich somit, dass sie meine Keimlinge nicht zu sehr mit Wasser ertränken. 😊
Da unser Balkon leider sehr stark der Wetterseite ausgesetzt ist. Möchte ich die Pflanzregale mit Folie dort nützen, so sind Gurken vor Regen geschützt und haben außerdem mehr Grundwärme.
Update aus dem Anzuchtregal
Absolute Verwunderung!
Der Blutstropfen Salat ist unfassbar gut gekeimt. Er hat mich nahezu überrumpelt, so eilig hatte er es zu wachsen. Er ist ein wenig „geschossen“ (das bedeutet, dass er zu schnell durch wenig Licht in die Höhe gewachsen ist), das macht aber nichts. Ich habe ihn nun kühler und richtig ans Licht gestellt. Der Probesalat kommt später entweder zum Übergang ins Gewächshaus oder ins abgedeckte Hochbeet.
Unser alljährlicher Star, die mexikanische Minigurke schiebt sich unfassbar langsam, aber sicher aus der Erde. Sie keimt endlich. Ihr könnt es auf dem Bild unten rechts gut erkennen. Ich bin mir fast sicher, dass sie unter anderem mit kleinen Wildtomaten der Star auf dem Kinderbalkon Garten wird. Die Minigurken sehen ein bisschen aus wie Mikro-Wassermelonen. Erntereif sind die Gurken etwa so groß wie größere Trauben. Je größer sie werden, desto bitterer werden sie im Geschmack. Wir ernten sie deshalb immer zeitgleich als Gartensnack, oder es gibt sie zum Pausenbrot mit in die Schule. Die Blätter sind ganz fein, ich finde sie ist eine wahre Ballerina unter den Gurken. Mehr dazu gibt´s in meinem Buch Resi’s Gartenbiachle.
„Mama die Zwiebeln sehen aus wie Gras.“
Mit diesem Satz begrüßte mein kleinstes Kind die Zwiebeln. Wie ihr vielleicht schon bei dem Beitrag „Zwiebeln aus Samen ziehen“ gelesen habt, keimen Zwiebeln auch schon bei niedrigen Temperaturen. Bei uns ist es im Freiland trotzdem noch zu kalt. Dieses Jahr teste ich, Zwiebel Anzucht (vereinzelt oder in der Gruppe) und Freiland Ansaat mit Saatgut. Die erste Anzucht war ein voller Erfolg. Die Keimquote ist unfassbar gut. Auch die Zwiebeln stehen jetzt kühler mit viel Licht.
Der gewöhnliche Natterkopf und das Silberblatt schauen auch schon aus der Erde. Das Silberblatt braucht etwas länger. Meine Sorge, mein gesammeltes Saatgut würde nicht keimen, hat sich nicht bestätigt.
Bei meinen anderen Versuchen wie: mit Maracuja aus eignen Samen, Cherimoya, Ingwer und Anemone zeigt sich bis jetzt noch nichts. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, manches keimt auch erst nach 6-8 Wochen.
Die Paprika ärgern mich dieses Jahr ein bisschen. Sie wollen nicht so richtig, wie ich es gerne hätte. Vielleicht zeigt sich hier wieder die fehlende Geduld. 😊 Die Angst keine Pflanzen zu haben ist zu groß, so starte ich nochmal eine Keimrunde von Paprikasamen. Dieses Mal lasse ich sie aber auf einem Küchentuch vorkeimen. Letztes Jahr hat das großartig funktioniert. Dafür braucht ihr, ein Küchentuch, eine wasserdichte Schale, einen Kugelschreiber und Saatgut.
Faltet das Küchentuch auf die richtige Länge, teilt euch mit Hilfe eines Kugelschreibers die Sortennamen auf dem Küchentuch ein. Jetzt feuchtet ihr das Küchentuch mit Wasser an, gebt die Samen darauf und legt erneut ein Küchentuch darüber. So sind die Samen fixiert und werden feucht gehalten.
Nochmals etwas angießen, bzw. besprühen. Einen zusätzlich positiven Effekt erhaltet ihr, wenn ihr die Schale mit einer Folie abdeckt. Diese solltet ihr aber 1x täglich entfernen und lüften. Das Küchentuch muss nach der Aktivierung mit Wasser immer feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Nach ca. einer Woche sollten sich die ersten Keimspitzen bei den Samen zeigen.