Erdbeerspinat, im Freien kochen & Bohnen, die zum Himmel wachsen

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(Bild: Theresia Kleinert)
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In Bayern sind noch immer Sommerferien, wir genießen die Zeit und kochen oft im Garten auf offenem Feuer. Das Dreibein mit gusseisernem Topf leistet dabei unfassbar großartige Dienste. Es fühlt sich oft ein bisschen nach Indianer oder Wilder Westen an. Meist kochen wir darauf Eintöpfe oder Suppen mit dem Gemüse, was gerade reif für die Ernte ist. Auf dem Bild gab es eine saure grüne Bohnensuppe mit Mehlschwitze. Beim Kochen helfen dann alle mit. Es wird geerntet, geschält, gewaschen, geschnitten und zum Schluss gerührt und gewürzt. Unsere Suppe hat es gerade noch vor dem beginnenden Regen ins Haus geschafft.

Es war eine Punktlandung. Der Regen war ein wahrer Segen. Ich freute mich, denn die Wassertanks waren leer und die Erde mal wieder staub trocken. Am Tag zuvor hatte ich die letzten Regenwasser Tropfen im Gewächshaus verteilt. So könnte es immer laufen, wenn die Tanks leer sind, regnet es. 😉

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Unfassbar hübsch, zeigt sich der Erdbeerspinat mit seinen kleinen roten „Erdbeer-Früchten“. Nein, hier wächst natürlich kein Spinat zusammen mit Erdbeeren. Dieses Fuchsschwanzgewächs heißt nur so. Die Blätter könnt ihr bereits schon jung ernten. Wir essen sie roh im Salat oder gedünstet als Spinat. Wenn ich sie als Spinat esse, mische ich sie gern mit Giersch und Brennnesseln.

Die roten Früchte schmecken leicht süßlich, aber überhaupt nicht wie Erdbeeren. Meine Kinder mögen sie trotzdem sehr gern und essen sie als Snack zwischendurch beim Vorbeigehen.

Erinnert ihr euch an meinen selbstgemachten Rankbogen aus Birkenäste für den Hopfen? Hier haben sich ein paar Stangenbohnen Platz geschaffen und klettern zum Himmel hinauf. Mir war tatsächlich nicht klar, dass sie so frohwüchsig sind. 😊Nun ragen sie bestimmt schon 2,50 – 3 Meter in die Höhe. Sie haben wunderschöne unzählige kleine lila, weiße Blüten. Gut versteckt, gibt es eine Menge zu ernten. Wenn ihr die ersten Bohnen an der Pflanze hängen lasst, bis sie schon braun und brüchig abgetrocknet sind, könnt ihr euch Saatgut für nächstes Jahr sichern. Dies geht am besten mit sortenfestem Bio-Saatgut. Ist die Bohnensaat gut abgetrocknet kommt sie im Frühling einige Tage in die Gefriertruhe. So werden mögliche Schädlinge minimiert. Klappt super!

(Bild: Theresia Kleinert)

Die Tomaten und Physalis sind bei mir dieses Jahr wirklich unfassbar spät. Durch unseren Umzug war ich auch etwas später mit der Aussaat dran. Für Tomaten benötige ich meist einen Sommer, um mich bei einem neuen Standort zurecht zu finden. Die Physalis Sorte „Ananaskirsche“ ist meist ein Spätstarter. Sie keimt ohne Heizmatte nur sehr mühselig. Steht die Jungpflanze aber dann warm und wird regelmäßig gegossen, gibt sie so richtig Gas und bildet schnell viele Blüten und Blattwerk aus. Die größere Physalis Sorte „Beas Dicke“ hat sich Platz zwischen den wuchtigen Zucchini und Stangenbohnen gemacht. Diese Mischkultur funktioniert unfassbar gut. Sie beschatten sich und sorgen somit für einen Ressourcen sparenden Wasserhaushalt.

(Bild: Theresia Kleinert)

Auf Instagram habe ich gelesen, dass einige schon mit Braunfäule kämpfen. Dies liegt an vielem Blattwerk, das bei Regen nicht ausgegeizt werden kann. Meist wird der Pilz ab Mitte August über die Luft übertragen. Durch die befeuchteten Blätter haftet der Pilz auf den Pflanzen. Wenn ihr bei Regen ausgeizt, hat er ebenso neue Schnittflächen. Meine Tomaten stehen durchweg unter einem großen Vordach. Bei knapp 600 Höhenmeter werden die Fleischtomaten erst richtig, richtig spät reif. Somit habe ich schon einiges Gemüse an Braunfäule verloren.

Die meisten Gärtner/innen kennen es bestimmt auch. Zum Frühjahr sieht das Gewächshaus sehr leer aus und der Platz sehr groß. 😊 Pflanzen kann man nicht wegwerfen, ich zumindest nicht. So werden übrige verschenkt, oder zwischen gepflanzt. So passierte es, dass Paprikapflanzen vom 4. Versuch mit Inger, Gurke, Okra, mexikanische Minigurke und eine Melonenpflanze (WEIL – die funktioniert ja eh nie bei mir) im Gewächshaus landeten.

(Bild: Theresia Kleinert)

Wie ihr seht, inzwischen wachsen 4 wundervolle Melonen (etwas spät, es war ja ein Versuch der wenig Energie zugesprochen bekam) heran. 😉 Auch die Minigurke entwickelt sich prächtig. Die Gurke möchte aus den Gewächshausfenstern flüchten und die spät gesäten Paprikapflanzen setzen Früchte an.

Das Grün des Ingwers duftet wunderbar, wenn man es zwischen den Fingern zerreibt. Nur die Okra Pflanze blüht, aber möchte keine Früchte bilden.

Bei der Melonenpflanze zicke ich immer wieder neue Triebe ab, damit sie nicht zu wuchtig wird und genug Kraft für die Melonen hat. Zudem hat das Gewächshaus rein logistisch gesehen keinen Platz für mehr Triebe. 😊

Alte, kränkelnde Gurkenblätter entferne ich rasch, so hat alles genug Licht, um zu wachsen.

An Paprikapflanzen wackle ich regelmäßig, um eine Bestäubung zu garantieren. Der Boden wird gut gemulcht und regelmäßig mit Hilfe einer Pumpe mit Regenwasser geflutet. Bis jetzt klappt die Überbesetzung des Gewächshauses prima, einzig und allein der Dill war nicht begeistert von den warmen Temperaturen. Er schoss in die Höhe und starb später ab.

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