Endlich zieht der Frühling ins Land, was der Botaniker dazu sagt…

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(Bild: Theresia Kleinert)
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Endlich, die ersten Tage mit über 15 Grad. Der Löwenzahn und das Wiesen-Schaumkraut malen die Wiesen in buntem gelb-rosa. Im Allgäu läutet der Löwenzahn nach dem Gänseblümchen endgültig den Frühling ein. Am Wochenende traf ich auf einen Botaniker, dieser beobachtet schon länger die Frühlingsanfänge und den Wuchs der Wildpflanzen und Kräuter.

Er erzählte, dass sich alle Pflanzen dieses Jahr sehr viel mehr Zeit lassen. Sie sollten (allein der Blattwuchs) schon viel größer und üppiger sein. Es sei einfach bis jetzt bei uns (hinter München) viel zu kalt dafür gewesen. So hätten die Pflanzen einiges nachzuholen. Nun hoffen wir auf einen langen warmen Sommer mit gelegentlichem Regen. Aber welcher Gärtner wünscht sich nicht so einen Sommer? 😊

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(Bild: Theresia Kleinert)

Die ersten Tulpenknospen sind nun endlich nach unzähligen Wochen aufgegangen und die Wildbienen und Hummeln sind fleißig am Pollen sammeln. Auch die Sträucher wie Schlehe, Blut-Johannisbeere und Zierpflaume zeigen sich mit einem unfassbaren Blütenmeer. Oftmals habe ich das Gefühl, dass die Bienen mit ihrem Gewusel und Gesumme die Sträucher und Wiesen noch lebendiger machen. Die Stare haben ihren Nachwuchs schon ausgebrütet. Das fleißige Starenpaar fliegt unermüdlich mit Futter ins Starennest. Der kleine Hausrotschwanz hat genau vor der Haustür, im Holzgerüst über der Garage ein Nest gebaut. Ich freue mich schon auf das Piepsen und hoffe auf eine gute Brutzeit. Aber nun kommt erstmal ein kurzes Update, danach erzähle ich euch vom restlichen Garten.

Update

Die Paprikapflanzen haben großartig aufgeholt. Ein paar Nachzügler gibt es noch, diese dürfen trotzdem vor sich hinwachsen. Diese kommen dann in den Topf, so kann ich sie später im Haus nachreifen lassen.

Im Moment stehen die Paprikapflanzen nun noch im Haus, kühler und hell am Dachfenster. Abends ist dort im Gang öfters noch das Licht an, somit wird der Tag zusätzlich ohne weitere Lichtquelle verlängert. Unser Leitfaden ist es, nicht nur biologisch, sondern auch Ressourcen schonend Gemüse anzubauen. Und seien wir mal ehrlich, zusätzlichen Strom und viel Arbeit? Das sparen wir uns doch gerne.

Tomaten, wurden erstmals abgehärtet. Das heißt, sie werden stundenweise ans Freiland und die Sonne gewöhnt. Erstmals kamen sie wenige Stunden, leicht windig in den Schatten. Später werden sie dann an die Sonne gewöhnt. Dafür gibt es kein Patentrezept. Hier müsst ihr die Pflanzen einfach im Auge behalten. Nachdem sie etwas abgehärtet wurden, bleiben sie nun im Gewächshaus. So stehen sie kühl und bekommen das volle Licht. Zusätzlich wird der Wuchs nicht zu stark beschleunigt und die Pflanzen wachsen langsam, aber stabiler. Haben sie das 3. oder 4. Blattpaar, streiche ich mit der Hand ab und an über die Pflanzen. So entstehen feine Haarrisse am Hauptstamm und er wird angeregt, stabiler und dicker zu werden. Mehr zu Tomatenanzucht könnt ihr in Resi´s Gartenbiachle lesen. Nun gieße ich sie auch nicht mehr täglich, so strecken sie automatisch die Wurzeln nach unten und der Wurzelballen wird kräftiger. Dies brauchen sie für einen stabilen Halt, eine gute Nährstoff- und Wasseraufnahme. Die Pflanzen pikiere (vereinzeln) ich, wenn sie das erste richtige Blattpaar hat (siehe Bild rechts). Wird es im Gewächshaus doch mal zu heiß, stelle ich die Pflanzen raus in den Schatten. Dafür habe ich die Töpfe in stabile Gärtnerwannen.

Salat, Radieschen, Kohlrabi, Zwiebel und auch Erbsen sind nun in den umrandeten Freilandbeeten. Manchmal schütze ich sie mit einem Flies vor kalten Nächten. Die gesäten, sowohl die vorgezogenen Rote Beete, wachsen wunderschön neben der neuen Reihe Radieschen. Mit einem umgedrehten alten Glas könnt ihr kleine Pflanzen Gewächshäuser bauen. Vergesst das regelmäßige lüften nicht.

Gurken, Zucchini, Kürbis und Mais sind im Haus. Sie keimen an der Fensterbank. Gurken bekommen gleich einen größeren Topf. So müssen sie nicht umgetopft werden. Aus Mais, Kürbis und Bohnen entsteht dieses Jahr ein Milpa- Beet.

Die Cherimoya und die Maracujapflanze stehen voll im „Saft“ und warten geduldig auf den Sommer. Die Maracuja werde ich umtopfen und ihr einen größeren Topf und frische gemischte Komposterde gönnen. Maracujapflanzen solltet ihr, wie die Zitronenbäume nur mäßig gießen, sie mag keine Staunässe. Bei uns sagt man dazu „Die Maracuja mag koine nasse Fiaß“ Dadurch hoffe ich auf noch mehr wunderschöne Blüten und eine üppige Maracuja Ernte.  Die Cherimoya wird ein Zier-Versuchsbaum. Hier rechne ich mit keiner Ernte.

Die Kräuter entwickeln sich einwandfrei.

Schnittlauch, Schnittsellerie und Thymian konnte ich schon ernten. Das Basilikum wächst im Gewächshaus in Töpfen. Das Basilikum kommt dann zu den Tomatenpflanzen. Dieser eignet sich gut als Unterpflanzung. Auch Tagetes, Kapuziner- und Gartenkresse habe ich schon unter Tomaten gepflanzt, sie schützen die Pflanze ebenfalls vor Schädlingen. Die Petersilie (Bild rechts) keimt im Kräuter-Hochbeet, sowohl auch im Gewächshaus. Der Liebstöckel (auch bekannt als Maggikraut), sowie Spitzen vom Meerrettich habe ich wieder in den Freiland Beeten entdeckt. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon ganz vergessen, wo ich sie hingepflanzt hatte. Ist Meerrettich mal gepflanzt, ist er sehr standorttreu und kommt oft, trotz ausgraben der Wurzel wieder. Dill werde ich später zu den Gurken säen.

Auch die Kapuzinerkresse kommt ins Gewächshaus, diese haben schon ein wunderschönes Wurzelwerk entwickelt. Die Blüten und Blätter nutze ich später für eine Tinktur. Diese wirkt antibakteriell und stärkend für die Erkältungszeit. Frisch schmeckt sie unfassbar gut in einem Sommersalat.

(Bild: Theresia Kleinert)

Blumen

Wer mir auf Instagram folgt, hat es vielleicht schon gelesen. Dieses Jahr ziehe ich das erste Mal Dahlien vor. Dies könnt ihr auch auf meinem Instagram Kanal unter garten_resi verfolgen. Sie werden ins alte Topinambur Beet kommen. Den Topinambur habe ich schon minimiert und die größten Wurzeln einfach gegessen. Dahlien werden zum ersten Frost wieder aus der Erde ausgegraben und überwintern im Keller. Durch Ebay Kleinanzeigen bekam ich eine bunte Mischung aus Knollen. Nun bin ich gespannt und kann es kaum abwarten, wie ihre Blüten aussehen. Die Knollen mögen mäßiges bis weniges gießen. Einige zeigen schon das erste Grün, sie stehen nun auch im Gewächshaus.

Die Küchenschelle ist einigen voraus und blüht schon mit den Wild-Tulpen um die Wette. Aber bald zeigen sich hoffentlich noch andere Blumen. Ich habe noch Ringelblume, Tagetes, Gewürztagetes (Zitrone und Orange), bunte Blumenmischungen, Dekan Hanf, Sonnenblumen, Löwenmäulchen, Mutterkraut und Kornblumen gesät. Auch Pflanzlinge von Baldrian, Engelwurz und Rainfarn kamen in den Garten.

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Theresia Kleinert
Mein Name ist Theresia Kleinert (garten_resi), ich bin 33 Jahre alt und wohne mit meiner Familie im Allgäu. Die meiste Zeit verbringe ich im Garten. Ich baue Gemüse, Obst und Kräuter an und versorge unsere Tiere. Der Garten erdet mich und gibt mir neue Energie. Selbst machen, statt kaufen, ist unsere Devise. Dreckige Finger gehören dazu, aber auch das Schreiben und Weitergeben von gesammelten Erfahrungen macht mir viel Spaß.

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