Die Nachtkerze – der gelbe Star im Wildblumenbeet

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Von den Nachtkerzen gibt es fast 200 Arten, wobei ich persönlich euch die gewöhnliche oder auch gemeine Nachtkerze vorstellen möchte. Im 17. Jahrhundert brachte man sie als Zierpflanze mit nach Europa. Seitdem haben sie sich gekreuzt und es sind immer wieder neue, verwilderte Arten entstanden.

Die Nachtkerzen sind meist zweijährig und eher fein, elegant und krautig im Wuchs. Im ersten Jahr entwickeln sie am Boden Blätter, im zweiten Jahr bilden sie den Blütenstand mit Blüten. Ihre Blätter sind lanzettenförmig und zum Vergleich zur Blüte eher klein. Die Blüten strahlen in einem leuchtenden hellen gelb. Die Blüten wirken eher mächtig zum Kraut am Boden und den Blättern am Blütenstand. Die Blüten öffnen sich fast immer kurz nach Sonnenuntergang, quasi über Nacht. Ähnlich wie beim Beinwell, kann der Nektar nur von langrüssligen Insekten, z.B. von dem Taubenschwänzchen (sie haben ein bis zu 3cm Saugrüssel), direkt aus den Blüten gesaugt werden. Dieser wird übrigens auch Kolibrischwärmer genannt, da er wie der Kolibri sehr schnell umher schwebt. Er kann in sage und schreibe 5 Minuten bis zu 100 Blüten anfliegen und verhindert mit seinen knapp 80 Flügelschlägen pro Sekunde somit ein Auskühlen seiner Muskulatur. Andere Insekten mit kürzerem Saugrüssel beißen in die Blüten einfache Löcher, um an den Nektar zu gelangen. Die Nachtkerze samt sich selbst und recht zuverlässig aus. Die Samen reifen in ovalen Samenkapseln. Ein kleiner Wind reicht aus, um sie zu verteilen. Eine Pflanze kann bis zu 20.000 Samen produzieren.

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Die Nachtkerze hat wenige Standort Ansprüche, sie mögen es halbschattig bis sonnig.  Sie gedeihen gut auf mageren, kalkhaltigen Böden. Lehmboden solltet ihr mit Sand mischen. Wie die meisten Pflanzen, mögen sie aber keine Staunässe. Zum Keimen und als Pflanzlinge mögen sie regelmäßig gegossen werden, später reicht ein sporadisches Gießen aus.

Nachtkerzen sind Lichtkeimer, Saatgut solltet ihr deshalb nur minimal mit Erde bedecken. Zu Aussaat sollte es frostfrei sein, April – Mai eignet sich dafür gut. Meist benötigt das Saatgut 14-20 Tage zum Keimen. Wollt ihr sie im Topf halten, empfehle ich euch einen tiefen Topf zu benützen, denn die Nachtkerze besitzt eine Pfahlwurzel. Im Topf werden sie, wegen dem oftmals „fehlenden Platz für genügend Wurzeln“ viel kleiner als in Beeten oder am Gartenrand. Für den Winter kann die Nachtkerze in den Beeten überwintern. Frost macht ihr im Boden wenig aus. Pflanzen im Topf überwintere ich dennoch meist in der Garage. Diese haben einfach eine größere Angriffsfläche, wie Pflanzen direkt in der Erde. Mit Blättern, Reisig, minderem Stroh oder Heu könnt ihr Pflanzen immer etwas Gutes tun und sie gegen den Schnee und möglichen Frost schützen. Getreu dem Sprichwort „Nach der Ernte ist vor der Ernte“. Ein paar Tipps dazu gibt’s in Resi´s Gartenbiachle.

Heilwirkung der Nachtkerze

Nachtkerzen Öl gilt als eines der teuersten Öle. Es wird aus den Samen kalt gepresst. Pro Gramm Öl braucht man bis zu 10.000 Samen. Das Öl lässt sich äußerlich und innerlich anwenden. Das Öl ist reich an Gamma-Linolsäuren und Linolsäuren. Diese Fettsäuren sind deshalb sehr interessant, da der menschliche Körper sie nicht selbst herstellen kann.  Äußerlich wird es bei starker Neurodermitis, trockener Haut, Rheuma und Ekzeme angewendet. Die Fettsäuren geben der Haut Feuchtigkeit und machen sie elastischer. Beigemischt in Bädern oder Salben soll das Öl zusätzlich Entzündungen hemmen und Juckreiz mildern. Innerlich soll es Allergien, Arthritis und Magen-Darmerkrankungen vorbeugen.

Nachtkerze in der Küche

Früher nannte man die Nachtkerzenwurzel auch Schinkenwurzel. Schinken-wurzel deshalb, da sich die Wurzeln beim Kochen rötlich wie ein Schinken färben. Geschmacklich sollen sie der Schwarzwurzel sehr ähnlich sein, ich selbst habe sie aber noch nie probiert. Meiner Meinung ist oftmals der Geschmack von Wurzeln zu dem Aufwand der Zubereitung nicht gerechtfertigt. Die Blätter an dem Blütenstand (vor der Blüte) erinnern etwas an eine Mischung aus Mangold und Spinat. Die Blüten schmecken süßlich. Sie riechen wunderbar nach Sommer. Sie lassen sich wunderbar für Tee trocknen. Die Nachtkerze gehört wie Ringelblume, Johanniskraut und Sonnenblume zu den Sommer-Energie-Blumen. Eine Tee-Mischung daraus ist wunderbar für kalte Wintertage im Januar. Auch zum Dekorieren könnt ihr die leuchtend gelben Blüten nützen.

Nachtkerzen räuchern

Die Nachtkerze wird dann verräuchert, wo Heilung stattfinden soll. Sie entspannt und hilft gleichzeitig Altes und den stressigen Alltag loszulassen. Bereit für Neues zu sein. Da die Pflanze ihre Blüten erst zur Nacht öffnet, ist sie eng mit dem Mond verbunden. Er soll sozusagen Licht ins Dunkle bringen. Sie soll helfen, Situationen und Probleme aus einer anderen Sicht zu erkennen und helfen sie leichter zu lösen. Gleichzeitig soll die Nachtkerze auch für Neues stärken. Sie soll einen Moment der Ruhe und des „Durchatmens“ schenken.

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