Der Amarant (auch Amaranth geschrieben), der zu den Fuchsschwanzgewächsen gehört, ist mit seinen 60-90 Arten weltweit großflächig vertreten. Da er dem Getreide ähnelt und botanisch zu den Fuchsschwanzgewächsen gehört, zählt der Amarant zum Pseudogetreide.
Er zählt zu einer der ältesten Nutzpflanzen, früher wurde er vermehrt in Mexico angebaut. Samen wurden in über 9000 Jahre alten Gräbern nachgewiesen, diese galten als Opfergabe. Amarant war neben Quinoa und Mais ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Im 16. Jahrhundert wurde der Anbau von Spaniern wegen religiösem Hintergrund (der Amarant wurde heiliggesprochen) dann verboten. Bei Wiedersetzung drohte die Todesstrafe. So kam es, dass der Amarant als Nutzpflanze fast vergessen wurde und stark in den Hintergrund verschwand.
Amarant gibt es als ganzes Korn, Flocken, gepufft oder als Mehl. Er ist glutenfrei, somit super für Menschen mit einer Zöliakie. Außerdem ist das Korn reich an Ballaststoffen, Vitaminen E, B1 und B2, Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Mineralstoffen, Aminosäuren (wie Lysin) und gleichzeitig arm an Kohlenhydraten. Also ein echtes Superfood. Regelmäßiger Verzehr stärkt den Knochenaufbau und die Muskeln. Das Lysin wirkt sich positiv auf die Haut aus, ist ebenso gut in der Schwangerschaft für den Embryo (da es die Zellteilung anregt), hilft beim Abnehmen und bei der Fettverbrennung (es stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt lang sättigend). Sogar Depressionen soll er entgegenwirken. Amarant kann bei regelmäßigem Verzehr durch die Aminosäuren (diese sind der Grundstoff für das Glückshormon Serotonin, aber auch das Schlafhormon Melatonin) für mehr Ausgeglichenheit, Konzentration, bessere Laune und Schlaf sorgen.
Unfassbar, auf wie viele unterschiedliche und doch vernetzte Dinge des Körpers Amarant eine positive Wirkung hat, oder??
Die Samen werden wie Getreide genutzt, diese haben einen nussigen Geschmack. Die jungen Blätter und Keimlinge sind leicht bitter und schmecken etwas wie Mangold oder Spinat. Sie sind reich an Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und wichtigen Aminosäuren. Die Wurzel ist oftmals verholzt, hat einen Rote Beete ähnlichen Geschmack. Zum Verzehr solltet ihr sie aber reiben, denn sie neigen zum Verholzen. Amarant ist meist naturbelassen und kaum genetisch verändert.
Amarant im Garten
Der Amarant keimt und wächst gerne in wärmeren, humusreichen Böden. Sie wachsen nicht unter 8° C. Ihr solltet die Erde bei der Anzucht stets feucht halten und das Saatgut, ähnlich wie bei Lichtkeimern, nur wenig unterhalb der Erde ansäen. Mit der Voranzucht könnt ihr im März an der Fensterbank beginnen. Die Keimlinge dürft ihr ab Ende April bis Mai mit 30 cm Reihenabstand ins Freiland pflanzen. Ab April könnt ihr sie auch direkt im Freiland säen. Im Freiland solltet ihr die Pflanzlinge wie Kartoffeln etwas anhäufeln und regelmäßig gießen. Der Amarant wächst sehr langsam. Deshalb muss man immer wieder die Beikräuter regulieren. Zumindest so lange, bis der Amarant groß genug ist, um nicht von ihnen „verschluckt“ zu werden. Regelmäßiges Mulchen tut den Pflanzen immer gut und wirkt wunderbar gegen ungewünschte Beikräuter. Mehr über Mulchen und mit was ihr Mulchen könnt, gibt’s in meinem Buch „Resi´s Gartenbiachle“.
Von September bis Oktober sind die meisten Amarant Arten erntereif. Dies erkennt ihr daran, wenn ihr die Körner nicht mehr einfach zwischen den Fingern zerdrücken könnt. Die Blütenstände müssen nach dem anschneiden unbedingt noch nachtrocknen. Pflanzenteile solltet ihr aber nie an der direkten Sonne trocknen. Um zu vermeiden, dass Samen verloren gehen, legt ihr die Blütenstände einfach zum Trocknen auf ein Tablett und dreht sie mehrmals. Sind sie getrocknet, könnt ihr die Körner aus den Blütenständen klopfen und trocken lagern.
Das solltet ihr noch Wissen: Der Amarant bildet unfassbar viele Samen, diese werden mit dem Wind auch gerne in eurem Garten verteilt. So sät er sich oftmals rasch aus. Wenn ihr dies nicht möchtet, solltet ihr die Blütenstände vor der völligen Reife abschneiden und somit die Selbstaussaat verhindern.
Amarant in der Küche
Gekochter Amarant
Amarant als ganzes Korn, als Beilage gereicht, ist er leicht zuzubereiten. Erstmal wascht ihr die Körner gründlich unter fließendem Wasser ab. Jetzt gebt ihr den Amarant in einen Topf und füllt ihn mit der doppelten Menge an Wasser auf. Dieses Gemisch lässt ihr ca. 30 Minuten köcheln. Zum Schluss muss der Amarant noch ca. 10 Minuten quellen. Dafür nehmt ihr den Topf von der Herdplatte. Amarant ist superlecker in Müsli, mit Obst oder in Süßspeisen.
Gepuffter Amarant
Für Müsli mögen wir Amarant allerdings lieber gepufft, dann schmeckt er fluffig und bringt eine großartige Leichtigkeit mit ins Müsli. Den könnt ihr leicht selbst machen. Dazu benötigt ihr eine Pfanne und Amarant. Auf dem Herd erhitzt ihr die Pfanne stark. Anschließend gebt ihr den Amarant in die Pfanne, bis der ganze Pfannenboden benetzt ist. Sofort einen Deckel darauf (am besten aus Glas, so könnt ihr den Amarant besser beobachten). Kurz schwenken und schon ist der Amarant gepufft.
Da Amarant eine geringe Menge an Gerbstoffe (Phytinsäure) enthält, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein Verzehr erst ab dem 2. Lebensjahr.
Tee aus Amarant
Getrocknete Blätter könnt ihr wunderbar als Tee nutzen. Gemischt in Kräuter- Tee versüßt er so mancher kalter Winterabend. Amarant Tee lindert Mundgeruch und er wirkt außerdem entzündungshemmend im Mund- und Halsbereich.
Hallo liebe Beetreunde,
wisst ihr zufällig ob Amaranth für Schildkröten, Vögel und Hunde ungiftig ist.
Dabei wäre auch wichtig für mich zu wissen ob die Pflanzenteile an sich evtl. giftig sind.
Finde die Pflanze wunderschön und die dürfte sich auch bei uns ausbreiten…
Hallo, alle Amaranth-Arten gelten ungiftig. Falls die Pflanze auf einem besonders nitratreichen Boden wächst, kann sich in den Blättern Nitrat anreichern. Das sollte aber in einem “normalen” Garten nicht der Fall sein.