Bärlauch – der Beginn des neuen Gartenjahres

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Nicht nur die Frühjahrsblüher wie Krokus, Tulpe, Narzisse und Osterglocke läuten den Frühling und das kommende Gartenjahr ein. Nein, auch der Bärlauch zeigt sich als eine der ersten Kräuterpflanzen und spitzelt meist schon sehr früh aus der Erde.

Der Bärlauch ist verwandt mit Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch, sie sind alle aus der Gattung Allium. Sein botanischer Name ist Allium ursinum. In Norddeutschland ist auch oft sein naher Verwandte zu finden, der Wunderlauch oder auch bekannt als Berliner Bärlauch. Dieser hat viel schmälere Blätter als der normale Bärlauch.

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Der Bärlauch mag es am liebsten schattig und feucht mit einem nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden. Er breitet sich gerne großflächig aus. Oft findet ihr ihn an Flüssen, Waldlichtungen, Schluchten, Parks, unter Büschen und Sträuchern oder in Gemüse- und Obstgärten. Ich nenne den Bärlauch immer den grünen Teppich des neuen Gartenjahres 😊

Der Bärlauch ist mehrjährig und hat kleine längliche Zwiebeln. Der ca. 20 mm lange Blattstiel ist 3-kantig bis leicht rundlich. Die ca. 25 cm langen Blätter sind lanzettenförmig. Die Blattoberfläche ist meist matter und dunkelgrüner als die Blattunterseite. Von Ende März bis Anfang Mai geht der Bärlauch in die Blüte und ihr könnt den leichten Knoblauchduft sogar riechen. Bereits im Mai zieht sich die Zwiebelpflanze zurück und die Blätter verwelken.

Die Blätter könnt ihr auch nach der Blüte noch ernten, sie verlieren aber erheblich an Aroma. Am meisten Aroma haben die Blätter in den Vormittagsstunden, die Blätter sollten trocken sein. Wartet ab, bis der Tau abgetrocknet ist. Zur Ernte könnt ihr eine Schere oder ein scharfes Messer benützen, einfach abschneiden.  Ihr solltet mindestens ein Blattpaar an der Pflanze lassen, dieses braucht die Pflanze für die Photosynthese.

Ich lasse immer Blüten stehen, dann kann er sich zusätzlich aussäen. Die getrockneten Samen könnt ihr auch zum Saatguttausch oder als kleine Gartengeschenke hernehmen. Die Aussaat solltet ihr im Herbst machen, die Samen sind Kalt- und Dunkelkeimer und benötigen deshalb Frost. Bärlauchsaatgut ist eher von der gemütlichen Sorte, manche Samen benötigen bis zu einem Jahr um zu keimen. Bei der Aussaat von Samen solltet ihr einen Reihenabstand von ca. 20 cm einhalten, damit jede einzelne Pflanze später genug Platz zum Wachsen hat. Schneller und einfacher könnt ihr sie jedoch in euren Garten bringen, indem ihr im Herbst bei z.B. bei einem Gartenfreund ein paar Zwiebeln ausbuddelt. Auch auf dem Balkon könnt ihr Bärlauch anbauen. Stellt den Topf oder Balkonkasten an einen schattigen Platz und lasst ihn nicht austrocknen.

Wirkung des Heilkrauts

Der Bärlauch war schon in Klostergärten sehr bekannt und wurde dort gern verwendet. Er hat zahlreiche positive Eigenschaften. Er wirkt bei kleinen Wunden blutstillend. Hilft wohl aber auch bei Bluthochdruck bzw. Kreislaufbeschwerden, Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen, Hautunreinheiten, senken den Cholesterinspiegel und wirken schleimlösend bei Erkältungen.

Lagerung und Aufbewahrung

Bärlauchblätter könnt ihr eingeschlagen in ein feuchtes Küchentuch einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Das Trocknen von Bärlauch empfehle ich euch nur in Verbindung mit Salz. Allein getrocknet hält es kaum Aroma oder Geschmack. Kleingeschnitten könnt ihr Bärlauch auch einfrieren. Ich friere ihn gerne mit etwas Wasser in Muffinförmchen ein und packe ihn später so portioniert mit einer Dose ins Gefrierfach. Generell gilt, frische Blätter haben jedoch am meisten Aroma.

Verarbeitung

Bärlauchblätter könnt ihr frisch im Salat, in Quark und Frischkäse oder auf dem Butterbrot essen. Ihr könnt auch Spätzle und Semmelknödel mit frischem Bärlauch machen. Wer das ganze Jahr über was vom Bärlauch haben möchte, kann ihn auch haltbar machen.

Pesto

Das beliebteste und bekannteste Rezept mit Bärlauch ist wohl Bärlauchpesto.  Hierfür braucht ihr eine handvoll Bärlauch, geröstete Pinienkerne (günstiger sind Sonnenblumenkerne oder Haselnüsse) und Olivenöl. Diese Zutaten mixt ihr mit einem Handmixer so lange, bis sie sich gut vermischt haben und ihr die gewünschte Konsistenz habt. Nun schmeckt ihr das Pesto mit Salz und Pfeffer ab. Wer möchte kann noch etwas geriebenen Parmesan dazu geben.

Salz

Bärlauchsalz ist für mich mit Abstand das leckerste Salz Rezept. Dafür schichtet ihr Salz und Bärlauch abwechselnd in ein sauberes Glas. Achtet darauf, dass die oberste und unterste Schicht aus Salz besteht. Nun lasst ihr das Glas 2-3 Wochen auf der Fensterbank ruhen, ihr könnt es ab und an drehen.

So gelangt das Aroma und der Saft des Bärlauchs zusätzlich in das Salz. Danach gebt ihr das noch feuchte Salz in einen Mixer.

 Jetzt wird das Bärlauchsalz getrocknet, entweder im Backofen bei ca. 50-60 °C (Kochlöffel zwischen die Türe klemmen nicht vergessen) oder an einem warmen trockenen Ort im Haus.  Nach dem Trocknen mixt ihr es noch einmal fein durch. Jetzt könnt ihr es abfüllen. Durch das Durchziehen im Glas bekommt das Salz auch eine schöne saftige grüne Farbe. Bärlauchsalz ist mega lecker in Salat, zu Fleisch oder Fischgerichten.

Butter

Hierfür mischt ihr weiche Butter mit einem Bund zerkleinerten Bärlauch. Zum Würzen gebt ihr etwas Salz und Pfeffer dazu. Wollt ihr die Butter einfrieren, könnt ihr ihn gleich portionieren. Dazu nehmt ihr entweder kleine Förmchen oder ihr macht eine Rolle aus der Butter. Diese lasst ihr im Kühlschrank erkalten, danach schneidet ihr Portionen ab und friert sie in einem Gefrierbeutel oder einer Dose ein. Perfekt zum Grillen auf Brot oder Fleisch.

Suppe

Mit wenigen Zutaten könnt ihr eine leckere Bärlauchsuppe zaubern. Dafür benötigt ihr eine kleine Zwiebel, Sahne, Brühe und natürlich 1-2 handvoll Bärlauchblätter. Schneidet die Zwiebel klein und bratet sie glasig an. Danach gebt ihr Brühe und Sahne dazu. Zum Schluss den Bärlauch. Alles mit dem Handmixer einmal durchpürieren. Abschmecken könnt ihr die Suppe mit Salz und Pfeffer und einem Schuss Zitronensaft.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr!!!

Bärlauchblätter werden öfters mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob gefundene Pflanzen tatsächlich Bärlauch sind, rate ich euch vom Verzehr ab. Maiglöckchen und Bärlauch haben dennoch kleine feine Unterschiede. Zerreibt ihr Bärlauch in den Händen riecht dieser stark nach Knoblauch. Trotzdem ist Vorsicht geboten, habt ihr schon einige Blätter in den Fingern zerrieben, so bleibt der Geruch gern an den Fingern hängen und alles riecht nach Bärlauch. Bärlauch hat eine matte Blattunterseite, hingegen bei dem Maiglöckchen ist die Blattunterseite glänzend. Bärlauch blüht ca. 2 Monate vor dem Maiglöckchen und ist auch in der Blüte zu unterscheiden. Die Blüte des Bärlauchs ist sternenförmig, die des Maiglöckchens sind glockenförmig.

Die Blätter des Bärlauchs besitzen jeweils einen eigenen Blattstängel, die des Maiglöckchens umfassen direkt den Stängel der Pflanze. Unter der Erde lassen sich Maiglöckchen und Bärlauch auch unterscheiden.

Der Bärlauch besitzt eine längliche Zwiebel und das Maiglöckchen rhizomartige, waagerechte Wurzeln. Wollt ihr aber 100% sicher gehen, baut ihr den Bärlauch am besten an einer schattigen Stelle in eurem Garten an.

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